
#Go future be happy
Hier finden Sie Tipps für Spaziergänge, Wanderungen und Fahrradtouren in und rund um Wien.
#gofuture be happy
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Weitere Infos zum Radfahren finden Sie auf www.fahrradwien.at. Infos zum Zu-Fuß-Gehen auf www.wienzufuss.at.


Die Seestadt Aspern ist eines der größten Stadtentwicklungsgebiete Europas. Die Tour startet beim Verkehrsknoten Hausfeldstraße, wohin mit Fahrrad, aber auch mit Zug oder U-Bahn angereist werden kann. Dann wird das Gebiet der Seestadt umrundet.
Wir empfehlen die Tour öfter zu fahren, denn die Seestadt verändert sich nahezu täglich.

Gender Planning Spaziergang
Sie erkunden gerne neue Stadtentwicklungsareal in Wien und interessieren sich für genderbewusste Planung? Dann ist der Spaziergang durch das Sonnwendviertel in Wien genau das Richtige!
Mit der Gender Planning Brille durchs Sonnwendviertel
Erkunden Sie ein Viertel, das zeigt, wie innovatives Design und soziale Nachhaltigkeit Hand in Hand gehen können. Setzen Sie Ihre Gender Planning Brille auf und lassen Sie sich überraschen, was das Sonnwendviertel alles zu bieten hat!
Das Wichtigste zuerst: Was verstehen wir eigentlich unter Gender Planning?
Gender Planning ist ein Ansatz in der Stadtplanung, der das Ziel hat, unterschiedliche Bedürfnisse und Lebensrealitäten in der Planung zu berücksichtigen, um so eine gerechtere Gestaltung des städtischen Raums zu erreichen. Das heißt konkret, dass vor allem Perspektiven, die in der Planung oft übersehen werden, aktiv berücksichtigt werden, wie beispielsweise unbezahlte Care-Arbeit, wie Hausarbeit, Kinderbetreuung und die Pflege von Angehörigen. Das sind Tätigkeiten, die nach wie vor zu zwei Dritteln von Frauen geleistet werden. Stadtplanung kann auf viele unterschiedliche Weisen mit entsprechender Infrastruktur reagieren, beispielsweise durch das Konzept „15 Minuten Stadt“, wo das Ziel darin besteht, viele verschiedene Nutzungen in Stadtvierteln fußläufig zu erreichen oder das Angebot ganztägiger Betreuungs- und Bildungseinrichtungen oder auch (barrierefreie) Verkehrsmittel. In Wien wird dieser Ansatz seit über 30 Jahren durch verschiedene Maßnahmen und Projekte umgesetzt, um die Stadt für alle Geschlechter lebenswerter zu machen.
Das Sonnwendviertel ist ein neues Stadtentwicklungsgebiet in Wien und gilt als ein Beispiel für genderbewusste Planung. Wir starten unseren Spaziergang beim Hotel Schani, nahe dem Hauptbahnhof, und tauchen ein in das Sonnwendviertel. Es werden beispielhaft zu relevanten stadtplanerischen Themengebieten Pilotprojekte besucht.
Ein kleiner Input zum Sonnwendviertel vorab…

Das Sonnwendviertel liegt südlich vom Hauptbahnhof im 10. Wiener Gemeindebezirk Favoriten und entstand auf der circa 34 ha großen Flächen des ehemaligen Frachtbahnhofs. Mit 5.500 Wohnungen ist hier ein neues Zuhause für rund 13.000 Menschen mit rund 20.000 Arbeitsplätzen entstanden. Die ersten Wohnungen wurden bereits 2013 bezogen. Die lokale Infrastruktur des Sonnwendviertels ist geprägt von einer Vielzahl an Einkaufsmöglichkeiten, Bildungseinrichtungen und einer hervorragenden Anbindung an den öffentlichen Verkehr, was das Viertel besonders attraktiv macht. Die weitgehende Autofreiheit unterstreicht das moderne Stadtkonzept.
Wir starten nun zu unserer ersten Station im ersten Bauabschnitt, dem westlichen Teil des Sonnwendviertels, zum Wohnprojekt „wohnzimmer“.
Sozialer Wohnbau: Wohnprojekt „wohnzimmer“

Im Wohnprojekt „wohnzimmer“ sehen wir die Früchte einer bauplatzübergreifenden Zusammenarbeit. Das Projekt bietet nicht nur Wohnraum, sondern auch ein Schwimmbad, das auch der Öffentlichkeit zugänglich ist, ein Theater/Kino, Kinderbetreuungsräume und vieles mehr. Hier wird Wohnen mit zahlreichen gemeinschaftlich genutzten Räumen sogar wortwörtlich durch Stege verbunden. Außerdem ist es ein Beispiel für ein Bauträgerwettbewerbsverfahren und das 4-Säulen Modell im geförderten Wohnbau, das Architektur, Ökonomie, Ökologie und soziale Nachhaltigkeit vereint. Das Wohnprojekt bietet einsehbare halböffentliche Räume, die mit Spielgeräten ausgestattet und teilweise witterungsgeschützt sind. Durch diese Belebung kann soziale Kontrolle hergestellt werden, was zu einer Steigerung des subjektiven Sicherheitsempfinden beitragen kann und auch förderlich für eine kinderfreundliche Infrastruktur ist.
Wir spazieren weiter über die Antonie-Alt-Gasse oder die Innenhöfe der benachbarten Wohnblöcke zum Bildungscampus „Sonnwendviertel“.
Soziale Infrastruktur: Bildungscampus „Sonnwendviertel“

Seit seiner Eröffnung im Jahr 2014 folgt der Bildungscampus Sonnwendviertel dem innovativen Wiener Campusmodell, das eine enge Verzahnung von Bildung und Freizeit ermöglicht. Die Bildungseinrichtung wird ganztägig geführt, um allen Erziehungsberechtigten, unabhängig von ihrem Geschlecht, die Vereinbarkeit von Beruf und Familie zu erleichtern. Die architektonische Gestaltung des Campus fördert die Verbindung von Innen- und Außenräumen, indem Freiflächen direkt von den Klassenräumen aus zugänglich sind. Dieses Konzept vereint 11 Kindergartengruppen, 17 Volksschulklassen und 16 Mittelschulklassen unter einem Dach und schafft so einen nahtlosen Übergang zwischen den verschiedenen Bildungsstufen. Ein besonderes Angebot für Jugendliche stellt der Jugendtreff Sovie dar, der aktiv im öffentlichen Raum präsent ist und mit seinem Mädchennachmittag am Samstag einen sicheren und fördernden Raum für Mädchen und junge Frauen bietet.
Weiter geht’s rechts am Bildungscampus vorbei in Richtung Sonnwendgasse zum Jubiläumsbrunnen „WirWasser“.
Öffentliche Infrastruktur: Jubiläumsbrunnen „WirWasser“
Der Jubiläumsbrunnen wurde anlässlich des 150-jährigen Bestehens der 1. Wiener Hochquellenleitung 2023 durch das Kollektiv GELATIN gestaltet. Die 33 Figuren, die das Wasserbecken zusammenhalten, symbolisieren die gesellschaftliche Vielfalt. In einer der Figuren ist ein Trinkwasserspender integriert: ein idealer Zeitpunkt für eine kleine Erfrischung! Der Brunnen wurde bewusst an der Nahtstelle zwischen dem bestehenden und dem neuen Stadtteil errichtet, um die Vernetzung zwischen „alt und neu“ zu begünstigen. Jeder Trinkbrunnen erleichtert den Aufenthalt im öffentlichen Raum und spart unzählige Plastikflaschen, die nicht gekauft und entsorgt werden müssen.
Jetzt geht’s wieder zurück ins Sonnwendviertel hinein zum Herzstück, dem Helmut-Zilk-Park.
Öffentlicher Raum: Helmut-Zilk-Park



Der Helmut-Zilk-Park ist mit seinen 70.000 Quadratmetern die grüne Lunge des Sonnwendviertels. Das Highlight bildet der Motorikpark, der mit seinen 10 Hindernissen große Beliebtheit erfährt. Der Motorikpark gilt als integrativer Treffpunkt für Kinder und Jugendliche unterschiedlicher Herkunft und Altersgruppen und fordert und fördert das Gleichgewicht und Geschick der unterschiedlichen Parkbesucher*innen. Darüber hinaus gibt es eine große Wiesenfläche, die nutzungsoffen gestaltet ist und vom Ballspielen bis zum Picknicken vielfältig genutzt wird. Hier gibt es auch einen Pavillon mit Café und öffentlichen Toiletten.
Wir gehen über in den 2.Bauabschnitt, dem östlichen Teil des Sonnwendviertels, der erst kürzlich fertiggestellt wurde.
Öffentlicher Raum: Jugendspielplatz Sonnwendviertel

Der Jugendspielplatz bietet eine gute Ergänzung zum größtenteils nutzungsoffen gestalteten Helmut-Zilk-Park. Hier gibt es Raum für Bewegung und Begegnung mit dem Fokus auf Jugendliche. Neben Fitnessgeräten gibt es auch zahlreiche Sitzgelegenheiten und teilweise auch Überdachung. Die Mischung aus den nutzungsoffenen (freie Wiese im Helmut-Zilk-Park) und funktionalisierten (Spielplatz) Freiraumangeboten sowie Teilbereichen in unterschiedlichen Größen trägt zu einer gendersensiblen Freiraumgestaltung bei. Auf diese Weise kann ein Besetzen von größeren Teilbereichen, wie das im klassischen Ballspielkäfig häufig der Fall ist, vermieden werden und unterschiedlichen Nutzer*innengruppen, vor allem Mädchen und jungen Frauen, wird der Zugang erleichtert.
Lokale Wirtschaft: Quartiershaus „Mio – (d)ein lässiger Typ“


Gleich gegenüber vom Jugendspielplatz Sonnwendviertel befindet sich das Quartiershaus „Mio“. Im gesamten Ostteil des Sonnwendviertels sind Quartiershäuser mit unterschiedlichen Schwerpunkten verteilt, die über Wohnen hinaus den Stadtteil bereichern und das Zusammenleben fördern. Im Quartiershaus „Mio“ wird das Konzept greifbar. Hier sind im Erdgeschoss Mikro-Läden entstanden, die mit günstigen Mieten eine lebendige Erdgeschosszone unterstützen. So gibt es einen bunten Mix von der Buchhandlung über den Bioladen bis hin zum Zentrum für Getrennt- und Alleinerziehende.
Nun gehen wir ein paar Schritte am Quartiershaus „Mio“ vorbei zum „Gleis 21“. Den erkennen wir an der beachtlichen Holzkonstruktion, die ein bisschen an ein Schiff erinnert.
Innovativer Sozialer Wohnbau: Baugruppe Gleis 21

Im Ostteil haben auch vier Baugruppen ihren Platz gefunden. Eine Baugruppe ist ein gemeinschaftliches Wohnprojekt, das partizipativ durch die Bewohner*innen gestaltet wird. Auch diese Projekte leisten über kulturelle Angebote, gemeinschaftlich genutzte Räume und vielem mehr einen wertvollen Beitrag für die neue Nachbarschaft. Eines dieser Projekte ist „Gleis 21“. Neben den 34 individuell geplanten Wohnungen gibt es ein Bistro, einen Multifunktionsraum sowie eine Medienwerkstatt, die öffentlich zugänglich sind.
Hinter der Häuserreihe in Richtung Gleise verstecken sich vereinzelnd Hochgaragen.
Mobilität: Hochgaragen im Sonnwendviertel


Die Hochgaragen sind auch ein Grund, warum das Sonnwendviertel weitestgehend autofrei gestaltet ist und der Straßenraum viel Platz für Menschen von jung bis alt zu Fuß, im Rollstuhl, mit Gehstock oder Rollator, Kinderwagen, Roller oder Fahrrad bietet. Im Vergleich zu Tiefgaragen sind Hochgaragen wesentlich günstiger und einfacher in der Nachnutzung. Sollten also eines Tages die Bewohner*innen keinen Parkplatz mehr benötigen, kann über eine neue Nutzung des Gebäudes oder Bauplatzes nachgedacht werden.
In Ergänzung dazu gibt es auch Car-Sharing und eine Wien-Mobil Station mit Leihrädern mitten im Sonnwendviertel, damit unkompliziert ohne eigenes Auto hier gewohnt und gearbeitet werden kann. Die Leihräder sind teilweise mit Kindersitzen ausgestattet, was die Alltagstauglichkeit massiv erhöht.
Öffentlicher Raum: Frauen erobern Wiener Straßen
Schauen wir uns nun die Straßenschilder im Sonnwendviertel an. Vielleicht sind der*dem ein oder anderen aufgefallen, dass es im Vergleich zur restlichen Stadt sehr viele Straßen gibt, die nach Frauen benannt wurden. Dazu zählen beispielsweise die Antonie-Alt-Gasse, die an die Wiener Politikerin und Sozialdemokratin erinnert, die Maria-Lassnig-Straße, die nach der österreichischen Malerin benannt ist, oder die Bloch-Bauer-Promenade, in der wir jetzt stehen. Diese erinnert an das Paar Adele und Ferdinand Bloch-Bauer. Die beiden förderten zeitgenössische Kunstschaffende und pflegten eine Freundschaft zu Gustav Klimt. Dieser schuf auch das berühmte Gemälde Adele-Bloch-Bauer I, das unter dem Namen „Goldene Adele“ bekannt ist. In allen Wiener Stadtentwicklungsprojekten werden derzeit vermehrt Frauennamen als Straßennamen gewählt, auf diese Weise erobern Frauen schrittweise die Wiener Straßen.
Wir spazieren die Bloch-Bauer-Promenade entlang zurück in Richtung Hauptbahnhof.
Innovativer sozialer Wohnbau: Bikes and Rails

Die nächste Station erkennen wir an den zahlreichen Fahrrädern im und rund um das Gebäude. Hier ist der Name Programm: Bikes and Rails ist eine weitere Baugruppe geprägt von der geteilten Begeisterung fürs Fahrradfahren. Das Projekt ist ein Teil des habiTAT Mietshäuser Syndikats und setzt den Fokus auf solidarisches und leistbares Wohnen und Leben sowie leistbare Wohn- und Arbeitsräume. Neben unterschiedlichen Gemeinschaftsräumen gibt es im Erdgeschoß eine Fahrradwerkstatt und ein Caféhaus.
Weiter geht’s in Richtung Hauptbahnhof, wo die Bloch-Bauer-Promenade in die Maria-Lassnig-Straße mündet.
Soziale Infrastruktur: Cape 10

Cape 10 vereint zahlreiche Gesundheitsinfrastrukturen sowie soziale Einrichtungen unter einem Dach mit einer schönen Holzkonstruktion. Hier gibt es unterschiedliche Ärzt*innen, die vor allem auch von den Bewohner*innen des Bestandbezirks besucht werden. Darüber hinaus gibt es auch Angebote zur Gesundheitsförderung und Einrichtungen für obdachlose Menschen, wie das Tageszentrum Obdach Ester. Dieses richtet sich ausschließlich an obdachlose Frauen und ist damit weit über die Bezirksgrenzen hinaus von großer Bedeutung.
Wir sind nun am Ende des Spaziergangs angekommen. Dieser Rundgang durch das Sonnwendviertel hat gezeigt, wie Gender Planning in Wien lebendig wird und wie durchdachte Stadtentwicklung die Lebensqualität für alle verbessern kann.

Vom Kutschkermarkt zum Resselpark
Quer durch die pulsierenden Innenstadtbeziike
Wer gerne schlendert, so wie er, braucht für die etwa sechseinhalb Kilometer von Währing bis Wieden etwa zwei Stunden. Wer dazu auch noch gerne mal im Kaffeehaus, oder Beisel sitzen bleibt, so wie er der kommt erst in der Dämmerung heim.

Von Grün zu Grün
Vom Lusthaus in der Leopoldstadt über den Donaukanal zum Türkenschanzpark in Währing
Warum empfiehlst du genau diese Strecke?
Auf dieser Strecke kann man Wien dabei zusehen, wie es sich mit den Jahreszeiten verändert. Den nebligen Donaukanal im Winter entlangfahren, im Türkenschanzpark ankommen und sich einen warmen Punsch holen. Im Frühling sieht man den Prater langsam wieder aufblühen, dort kann man sich nach einer kleinen Radtour gemütlich mit einem Buch in die Wiese legen und den Tag genießen. Im Sommer nimmt das Geschehen am Donaukanal wieder zu – kurz einem Konzert lauschen, neue Kunst entdecken oder einfach zum Wasser setzen und entspannen. Und bevor die Blätter im Herbst wieder zu Boden fallen und den Prater wieder in neuen Farben erstrahlen lassen, kann dort auch noch Bärlauch gesammelt werden.
Für wen ist dieser Weg geeignet?
Dieser Weg ist für alle geeignet, die gerne durch dich Stadt radeln oder spazieren und eventuell einige Pausen einlegen, um die Umgebung zu erkunden. Die Strecke ist barrierefrei und gut mit dem Kinderwagen befahrbar.
Was ist das Highlight der Route?
Sie startet und endet im Grünen. Nach der Tour kann man noch ein Picknick in der Wiese machen, Ballspielen oder einfach in der Sonne liegen. Die Route kann sehr gut auf die eigenen Bedürfnisse angepasst werden, um einen schönen Tag in Wien zu verbringen.
Start: Busstation Lusthaus
Ziel: Busstation Türkenschutzpark
Empfohlen von Sara Stosic:
Sara leitet den Empfangsbereich der Mobilitätsagentur, studiert Umwelt- und Bioressourcenmanagement und ist echte Wienerin mit Wurzeln in Belgrad.

Wien ist geprägt von seiner Lage an der Donau und am Wienerwald. Die Tour beginnt in der Industriestadt Schwechat, wo mit der S7 hingefahren werden kann und führt über den Albener Hafen zur Mündung des Donaukanals. Entlang des Kanals geht es vorbei an der EBS, dem Kraftwerk Simmering und weiter an der Hundertwasser-Schiffsstation. Urania, Ringturm aber auch das Zarah Hadid-Haus sind spannende Gebäude entlang der Strecke. Am Donaukanal gibt es zahlreiche Möglichkeiten für eine Erfrischung. In Nussdorf verlassen wir das flache Wien und es geht vorbei an Heurigen und Weinbergen auf den Kahlenberg. Der grandiose Ausblick auf Wien lässt die Mühen der Auffahrt vergessen.

Berühmten Wienerinnen auf der Spur
Anlässlich des internationalen Frauentages begeben wir uns auf einen Spaziergang durch die Geschichte und widmen uns den großen Töchtern Wiens.
Viele von ihnen haben die Wissenschaft, Politik und Kunst geprägt. Aber nur wenige wurden zu Namensgeberinnen öffentlicher Orte. Lediglich 12% der Straßen und Plätze Wiens würdigen das Wirken einer Frau. Der Spaziergang anlässlich des internationalen Frauentages, wird Sie an einige dieser Erinnerungsorte führen.
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Justitia: Justizpalast
Beginnen wir an der Wiege des Rechts: Hinter diesen Toren befindet sich der Oberste Gerichtshof und die höchste Staatsanwaltschaft der Republik, die Generalprokuratur. Geleitet wird sie seit 2023 von Mag. Margit Wachberger. Sie tritt nicht als Ermittlerin oder Klägerin auf, sondern verkörpert die Hüterin des Rechts. Frau Wachberger ist somit die personifizierte Justitia und eine der wichtigsten Personen im Strafrecht. Tipp: Die Besichtigung des Justizpalastes ist kostenlos, vor Ort gibt es lediglich eine Sicherheitskontrolle. Im 5. Stock befindet sich das Justiz-Café mit einem herrlichen Ausblick.
Entlang der Reichsratsstraße umrunden wir als nächstes das Parlament. Nehmen Sie sich hier die Zeit, um durch die Arkaden der Reichsratsgebäude zu flanieren.
- Austria: Parlament
Über dem Haupteingang des Parlaments thront Austria. Sie verkörpert den Vielvölkerstaat und hält die Insignien des Kaisertums in ihren Händen. Das Schwert symbolisiert die weltliche Macht, die Kugel die Weltherrschaft. Der Genius zu ihrer Linken verkündet mit seiner Posaune den Ruhm Österreichs. Im Fries sind noch die Kronländer der Monarchie zu sehen, auch sie werden durch weibliche Allegorien verkörpert. Eine Tradition, die bis in die Römerzeit zurückreicht, als die Göttin Roma die Schutzpatronin des Reiches war. Tipp: Einmal pro Woche gibt es eine Führung mit dem Thema „Parlamentarismus und Frauen“. Alle Führungen im Parlament sind gratis.
Unser nächster Routenpunkt liegt in Blickrichtung der Pallas Athene, auf geht es in den Volksgarten.
- Wiens Suffragetten: Volksgarten
1848 zog die Revolution ins Land, die Menschen forderten mehr Rechte. In diesen Tagen formte sich die erste politische Frauenbewegung – ein Novum. Politische Teilhabe war damals ein Privileg der Männer, alles andere war skandalös. Aber Frauen wie Karoline Perin-Gradenstein (1806-1888) und Katharina Strunz erhoben sich. Im Salon des Volksgartens wurde der Grundstein für den ersten politischen Frauenverein gelegt. 150 Frauen forderten mehr Gleichberechtigung und den Zugang zur Bildung. Der Weg sollte aber lang und steinig werden: 1897 inskribierte sich die erste Studentin an der Universität Wien. 1919 erhielten Bürgerinnen das Wahlrecht und 8 Frauen zogen in das Parlament ein. 1966 wurde Grete Rehor (1910-1987) als erste Ministerin angelobt. 2019 wurde Brigitte Bierlein (1949-heute) die erste Bundeskanzlerin Österreichs.
- Die Herrscherin: Maria-Theresien-Platz
Auf unserem Weg zur Akademie der bildenden Künste verweilen wir kurz unter den Portalen des Heldentors, um einen Blick auf Maria Theresia (1717-1780) zu werfen. In ihrer 40-jährigen Herrschaft schuf sie die Grundlagen für den modernen Staat Österreich. Wirklich gewürdigt wurde ihr Wirken jedoch erst posthum, als 1888 ein Platz nach ihr benannt wurde. Sie war damit die erste Frau, der eine solche Ehrung zuteil wurde.
- Die erste Studentin: Akademie der bildenden Künste
Die Kunstakademie geht auf das Jahr 1692 zurück, die erste Studentin sollte sich aber erst 1920 einschreiben dürfen. Ihr Name war Helene Duczyńska (1897-1978). Sie entschied sich damals für das Studium der Architektur. Ihr Leben verbrachte sie jedoch nicht hinter dem Reißbrett, sondern im politischen Widerstand. Ihr Weg führte sie bis in die Royal Air Force. Tipp: Werfen Sie einen Blick in die Aula der Akademie. Dort gibt es ein wunderschönes Deckenfresko.
Weiter geht es entlang der ersten Straße, die nach einer Frau benannt wurde. Anlass war der 25. Geburtstag im Jahre 1862 von Kaiserin Elisabeth, besser bekannt als Sisi (1837-1898).
- Die erste Frauenministerin: Johanna-Dohnal-Platz
Es ist unglaublich, was Johanna Dohnal (1939-2010) für die Weiterentwicklung der Gesellschaft geleistet hat. Sie widmete ihr Leben der Frauen- und Gleichstellungspolitik. Die erste Frauenministerin setzte sich für die Entkriminalisierung des Schwangerschaftsabbruches ein. Sie etablierte Frauenpolitik als eigenständiges Ressort. Ihr ist es zu verdanken, dass es die weibliche Form von Titeln und Berufen gibt. Filmtipp: Die Dohnal.
- Bildung für alle: Rahlgasse 4
Unsere nächste Station ist das erste Mädchengymnasium Wiens. Gegründet wurde es 1892 von Marianne Hainisch (1839-1936). 22 Jahre lang musste sie für diesen Meilenstein kämpfen. Es war die erste Schule dieser Art im deutschsprachigen Raum. Jahre später machte sie erneut von sich reden: 1924 initiierte Marianne den ersten Muttertag in Österreich.
Über die Rahltreppe erreichen Sie den Gänsemädchenbrunnen. Dieser stand im 19. Jahrhundert unweit der Domkirche St. Stephan, dort wurde der Gänsemarkt abgehalten.
- Das Reformkleid: Casa Piccola
Jahrhundertelang nahm die weibliche Kleidung keine Rücksicht auf die Bewegungsmöglichkeiten der Frau. Das Korsett diente der Schönheit und nicht der Trägerin. Um die Jahrhundertwende begannen Modeschöpferinnen diesen Zwängen entgegenzutreten. In Paris war es Coco Chanel (1883-1971), in Wien Emilie Flöge (1874-1952). Beide Schneiderinnen entwarfen das Reformkleid, welches ohne Korsett auskam. Emilie gelang dieser Befreiungsschlag allerdings 15 Jahre vor der Französin. Verkauft wurde die Kreation in ihrem Modesalon „Schwestern Flöge“. Dem Zeitgeist zum Trotz führten sie den Betrieb ohne männlich Hilfe – mit durchschlagendem Erfolg. Der Salon wurde zum Hotspot der Branche. Der nächste Wegpunkt führt uns nach Hollywood.
- Bluetooth: Mariahilfer Straße 10-18
Hedy Lamarr (1914-2000), Tochter Döblings, Ikone Hollywoods, vergessenes Genie. Ihr Schauspiel brachte der Wienerin einen Star auf dem Walk of Fame ein, doch leider waren ihre Rollen Abbilder des Zeitgeistes. Sie selbst resümierte: „Meine Schönheit ist mein Fluch“. Hedys Intellekt interessierte niemanden. Und so wurden ihre bahnbrechenden wissenschaftlichen Arbeiten kaum gewürdigt. Und das, obwohl sie gemeinsam mit George Antheil (1900-1959) den Grundstein für die heutige Datenübertragung (Wifi, Bluetooth) legte. Erst kurz vor ihrem Tod wurde diese Pionierleistung gewürdigt. Post mortem zog ihr Name in der National Inventors Hall of Fame ein.
Wir spazieren nun zur Ilse Pisk (1892-1942) Stiege. Der Name erinnert an eine jüdische Fotografin, die dem NS-Terror zum Opfer fiel. Ihr Schicksal teilten auch jene Menschen, die im Haus mit der Nr. 13 lebten.
- Anne Franks Tagebuch: Fillgrader-Gasse 13
Sechs Plaketten erinnern an die dunkle Zeit des Holocausts. Eine Wienerin wurde in diesen Tagen zur Heldin. Miep Gies (1909-2010) war in Amsterdam die Lebensader der Familie Frank. Zwei Jahre lang versorgte sie die Untergetauchten mit Lebensmitteln. Doch schließlich entdeckte die Sicherheitspolizei das Versteck. Unter dem Kommando eines Wieners stürmten die Beamten das Hinterhaus. Miep war zugegen und wurde wegen ihres Wiener Dialekts verschont. Sie nutzte die Gelegenheit, um Annes Tagebuch zu retten. 1945 übergab sie es dem Vater, er war der einzige Überlebende der Familie.
Unser nächster Wegpunkt ist etwas entfernt, nehmen Sie sich die Zeit und genießen Sie die wunderbaren Hausfasseden entlang des Weges.
- Die Mauerschau: Mollardgasse 8
Diese Mauerschau erzählt die Geschichten von 10 Unternehmerinnen. Darunter befindet sich die Parfümerie Mona und die Thalia-Apotheke. Diese typografischen Schmankerln wären aus dem Stadtbild verschwunden, hätte sie nicht der Verein „Stadtschrift“ gerettet.
- Freiheit: Schönbrunner Straße 63
Dieses Wandbild von Jessica Sabogel (1987-heute) ist ein Zeichen der Solidarität mit den unterdrückten Frauen der Welt. Ein großer Teil der weiblichen Weltbevölkerung wird diskriminiert. Über 70% leben in Armut, weil sie in den Bereichen Gesundheit, Bildung und Macht benachteiligt werden. Ein Indikator, der das verdeutlicht, ist der Gender Inequality Index: Österreich lag 2021 auf Platz 12 von 170.
- La Bella Nussy: Margaretenstraße 100
Vor einem Jugendstiljuwel widmen wir uns einer Pionierin der Kosmetik. Die Sängerin Helene-Winterstein-Kambersky (1900-1966) kannte die Tücken des heißen Scheinwerferlichts: Das Augen-Make-up schmolz dahin. Die Wienerin hatte genug davon und erfand die erste wasserfeste Mascara der Welt. La Bella Nussy wurde zum Grundstein ihres Kosmetikunternehmens, das bis heute besteht.
- Die Namenspatronin: Margaretenplatz
Wir beenden unseren Rundgang bei der Namenspatronin des 5. Bezirks. Der Legende nach starb die Heilige Margarete in Antiochia den Märtyrertod. Dieses Schicksal ist durch den Palmzweig in ihrer Hand dargestellt. Später wurde sie zur Schutzpatronin der Gebärenden und Ammen. Ihre Verehrung war tief im Brauchtum verwurzelt. Bei der Geburt wurde z.B. der Margaretengürtel angelegt. Dieses Stoffband sollte vor Komplikationen schützen.

Geh-Café: L(i)ebenswertes Margareten
Ein Spaziergang durch das Grätzl zwischen Hundsturm, Siebenbrunnenplatz und Margaretengürtel.
Wohnbauten, kleine Parks, Plätze, Hochquellwasserleitung, U-Bahn-Ausbau, begrünte Fassaden und mehr. Es lohnt sich mit offenen Augen durch den 5. Bezirk zu spazieren.
Der Spaziergang fand am 16. Mai 2019 im Rahmen der Veranstaltungsreihe „Geh-Café“ statt. Zusammengestellt und geführt von Klaus Mayer, Bezirksrat im 5. Bezirk.

GrünGrätzlWege: Vom Georgenberg nach Speising
Ein Spaziergang durch Liesing: Der ausgewählte Teilabschnitt der Wiener Grüngrätzelwege leitet Zu-Fuß-Gehende über Weinberge, den Sterngarten und durch idyllischen Wohnsiedlungen.
Weingärten Kirchen und Idylle
Durch hügelige, grüne Außenbezirke führt diese Etappe. Zunächst geht es entlang von Weingärten den Georgenberg hinauf, bis man die architektonisch eindrucksvolle, in den 1970er-Jahren erbaute Wotrubakirche erreicht.
Steingarten
Hinter dieser liegt zudem der sogenannte Sterngarten, eine frei benützbare Anlage zur Himmelsbeobachtung. Steil bergab gelangt man zur Maurer-Lange-Gasse, wo sich der kleine Knotzenbach idyllisch durch eine Wohnsiedlung schlängelt. Einige Gassen weiter führt der Weg zunächst durch Weinberge und später durch den kleinen Napoleonwald, ehe man die Buchbindergasse in Speising erreicht.
Bei dieser Route handelt es sich um Etappe 12 vom Weg 1 der GRÜNGRÄTZLWEGE von Loris Knoll, zu finden auf www.gruengraetzlwege.at

12 Stunden LiDo
Am 18. Oktober 2025 gehen wir rund um Floridsdorf und Donaustadt. Hier gibt es die Route
Die perfekte Gelegenheit den 21. und 22. Bezirk zu entdecken gibt es am 18. Oktober 2025. Beim Wandertag „12 Stunden LiDo“ werden die beiden LiDo-Bezirke Floridsdorf und Donaustadt umrundet. Dabei muss natürlich nicht gesamte Strecke gegangen werden. Alle können so weit gehen, wie es gefällt und Spaß macht. Auch die Uhrzeit kann frei gewählt werden. Manche starten um 8 Uhr in den Tag und wollen eine weitere Strecke gehen, andere machen einen Spaziergang nach dem Mittagessen. Alles ist möglich, alles erlaubt. Hauptsache, wir gehen gemeinsam zu Fuß.

Warum empfiehlst du genau diese Strecke?
Von pulsierender Hauptstadt bis beschaulicher Idylle hat Wien alles zu bieten. Beides verbindet die Route über den Donaukanal: Am Wasser entlang bis zu den Wiener Weinbergen. Acker, Weinreben, Lösswände und ein Besuch beim Heurigen lassen den Rhythmus der Stadt in den Pedalen verschwinden. Wo könnte ich mich heimeliger fühlen.
Für wen ist dieser Weg geeignet?
Für alle, die es genießen rauszukommen und abwechslungsreiche Touren schätzen. Über die Ebene am Wasser, auf gut befahrbaren Trails durch den Wald bis zum Auspowern auf der Senderstraße ist alles dabei. Wer es ruhig angehen möchte, kürzt die Runde vor dem Anstieg auf den Bisamberg ab oder kombiniert die Strecke ab hier mit einem Aufstieg zu Fuß.
Was ist das Highlight der Route?
Im Hochfeld, in den Stammersdorfer Weinbergen angekommen, folgt ein idyllischer Blick auf Wien auf den Anderen. Die Namen der Wege und Gassen geben Hinweise zu den Floridsdorfer Rieden*: Hochfeld, Leere Beuteln, In den Gabrissen, Luckenholz. Daran erkennt man, wie kleinteilig gewachsen die Stammersdorfer Weinberge sind, ganz abseits der Logik mancher Großstadt.
Start: U-Bahn Spittelau
Ziel: U-Bahn Spittelau
*Anmerkung: Riede = Nutzfläche in den Weinbergen
Empfohlen von Tamara Bauer:
Tamara managt die Mobilitätsbildung. Sie wuchs in den Weinbergen Stammersdorfs auf und ist mittlerweile outdoorbegeisterte und immer fröhliche Meidlingerin.

Geh-Café: Meidlinger Brückenschlag
Meidling entdecken! Der 12. Bezirk ist vielfältig und einen Spaziergang wert.
Bereits der Titel spiegelt die Vielfalt des 12. Wiener Gemeindebezirks wider. Entlang der Route werden bei diesem Spaziergang beginnend beim Kabelwerk – eine ehemalige Industrieanlage und nun attraktiver Wohnraum mit Geschäften, Lokalen und kulturellen Einrichtungen – bis hin zu grünen Gartensiedlungen und etablierten Industrieanlagen, die in Meidling oft dich beieinander liegen, erkundet. Startpunkt des Spaziergangs ist der Miep-Gies-Park (U-Bahn-Station Tschertegasse). Endpunkt ist am Meidlinger Platzl am Fuß der Meidlinger Hauptstraße.
Der Spaziergang fand am 15. September 2020 im Rahmen der Veranstaltungsreihe „Geh-Café“ statt. Zusammengestellt und geführt von Meidlings Bezirksvorsteher Wilfried Zankl.

„Kurz“ und „jung“ von Strebersdorf aus
Eine kurze Tour in die "jüngeren Berge" bis zu den "kurzen Wiesthalen"
Auf dieser Seite des Bisambergs geht es durch typische Kellergassen hinauf und hinab. Die Tour führt Sie aus Strebersdorf durch Gegenden mit kuriosen Namen. Sie passieren:
- „In den jüngeren Bergen“
- „In den unteren Bergen“
- „In den oberen Bergen“
Der Wendepunkt dieser kurzen Tour ist unterhalb der Senderstraße, ebenfalls bei einem kuriosen Ortsnamen und zwar: „In den kurzen Wiesthalen“.
Start und Ziel: Bus 32A (Haltestelle: Anton-Böck-Gasse) bzw. Bus 850 (Haltestelle: Langenzersdorfer Straße). Von der Endstation der Straßenbahn-Linie 26 gehen Sie ca. 10 Minuten zum Startpunkt.
Die Route hat uns Herbert Loder bei einem Interview verraten. Erfahren Sie mehr darüber, warum und wo gern zu Fuß unterwegs ist.

Hinauf zum höchsten Punkt Wiens
Vom Grüass Di a Gott Wirt über die Habsburgwarte zum Agnesbründl in Döbling
Warum empfiehlst du genau diese Strecke?
Diese Strecke ist ein sehr schöner Ausflug mit jungen Kindern und gut zu gehen. Mit sehr jungen Kindern, mit Kinderwagen oder für weniger Zeit kann die Habsburgwarte ausgelassen werden.
Für wen ist diese Strecke geeignet?
Für alle, die es lieben in den Wald zu gehen, um dabei etwas Abwechslung zu bekommen. Der zweite Teil der Runde führt auf betoniertem Weg und ist somit barrierefrei begehbar – aber enthält durchaus auch eine gute Steigung. Das gilt es zu beachten, wenn jemand geschoben werden muss.
Was ist das Highlight der Route?
Die Route hat eindeutig zwei Highlights: Einerseits – für die Großen – die Habsburgwarte, die mit ein bisschen Glück geöffnet ist und für einen netten Ausblick sorgt. Andererseits – für die Kleinen – die Tiere, die es beim Agnesbründl zu sehen gibt: Schweine, Kaninchen, Esel, Ponys, verschiedene Vögel. Natürlich gibt es dort auch was zu essen und wer Sagen mag, sollte noch einen kleinen Abstecher zum Namensgeber des Gasthauses, dem Agnesbrünnl (Quelle) machen.
Start: Bus-Station Höhenstraße/Rohrerwiese
Ziel: Bus-Station Höhenstraße/Rohrerwiese

Alles bleibt im Wandel. Vom Julius-Tandler-Platz zum Yppenplatz
Ein Spaziergang zeigt die moderne Vorstadt
Der Spaziergang zeigt: die Stadt verändert sich ständig. Um Wiederholung wird gebeten.
Wir starten im Alsergrund beim Franz Josefs Bahnhof und gehen hinauf bis zum Schubertpark biegen dann ab Richtung Elterleinplatz und beenden unseren Spaziergang am Yppenplatz in Ottakring.
Der Spaziergang ist aus der Sicht von Guntram Münster beschrieben.

Geh-Café: Streifzug durchs demenzfreundliche Hietzing
Von der Pfarrkirche Am Platz durch den Schönbrunner Schlosspark und über die Wattmanngasse und Altgasse wieder retour
Das Geh-Café war am 22. September 2022 in Hietzing zu Gast. Im demenzfreundlichen Bezirk haben wir nicht nur Orte wie das demenzgeschulte Polizeiwachzimmer und die Praxis eines Neurologen, der sich bei der „Initiative MITEINANDER im demenzfreundlichen Hietzing“ engagiert, passiert, sondern wir haben auch auf die Spuren von Hollywood in Hietzing begeben.
Einen ausführlichen Nachbericht zum Geh-Café lesen Sie unter diesem Link.
Fotos: Mobilitätsagentur Wien/Christian Fürthner

Vom Park zum Wald und zurück. Die Tour beginnt im Stadtpark in der Wiener Innenstadt. Weiter geht es durch den 3. Bezirk und den Prater auf die Donauinsel. Bei der Steinspornbrücke übersetzt man die neue Donau zur Lobau. Richtung Seestadt und Breitenlee fährt man zum Norbert Scheed-Wald. Hier kann gerastet werden. Zurück geht es über den Hirschstettner Teich Richtung Alte Donau. Über die Reichsbrücke radelt man zurück ins Zentrum.

Am Troppberg Panoramaweg
Gemütliche Wienerwald Tour von Rekawinkel bis Purkersdorf mit einigen botanischen Überraschungen.
Die folgende Tour stammt von Veronika Schöll von Bahn zum Berg. Sie nimmt uns mit auf eine gemütliche Wienerwald Tour über Troppberg und Hochramalpe.
Routenverlauf
- Bahnhof Rekawinkel
- entlang des Weitwanderweges 04
- Gasthaus Mirli
- Wienerwald-Gasthof Rieger
- Troppbergwarte
- Hochramalpe
- Purkersdorf
Die ausführliche Beschreibung der Wanderung finden Sie bei Bahn zum Berg. Dort erfahren Sie auch, wo Sie Schwammerl, Beeren, Bucheckern und Maroni finden können und welche Wiesen sich zum Drachensteigen und zum Spielen eignen.
An- und Abreise
Die Tour ist öffentlich gut erreichbar, sie wurde ursprünglich bei „Bahn zum Berg“ veröffentlicht, dem Öffi-Tourenportal in Österreich und Bayern. Zu genauen Planung der Anreise eigentlich die Suchmaschine Zuugle.at, mit der die öffentliche Anreise zu Wanderung einfach geplant werden kann.
Start: Bahnhof Rekawinkel
Ende: Bahnhof Purkersdorf
Fotos: Veronika Schöll

Am Weg zum Schloss Wilhelminenberg
Villen, Wein und wunderbare Ausblicke von Ottakring nach Penzing
Warum empfiehlst du genau diese Strecke?
Die Strecke bietet viel Abwechslung: direkt von der U-Bahn-Station über die Villenviertel und Weingärten hinauf auf den Wilhelminenberg. Hinab geht es durch den Wald, vorbei an Kleingartensiedlungen, Gemeindebauten und Bundesheerliegenschaften. Sie eignet sich für jedes Wetter: Wenn‘s eisig ist, empfiehlt sich allerdings den Dinsfüßlweg zu umgehen.
Für wen ist dieser Weg geeignet?
Der Weg ist für jene geeignet, die gerne unterschiedliche Bodenmaterialien unter ihren Füßen haben. Von Asphalt über Pflastersteine bis zu Waldboden ist alles dabei. Aufgrund der unterschiedlichen Bodenbeschaffenheit und einiger Stiegen eignet sich der Weg nicht für Räder und Rollen jedweder Art (Scooter, Rollstuhl, Laufrad, Kinderwagen, etc.).
Was ist das Highlight der Route?
Die Route hat viele Highlights. Drei davon möchte ich extra erwähnen:
- Der Dinsfüßlweg fühlt sich beim Anstieg wie die steilste Gasse Wiens an. Oben angekommen ist es jedes Mal ein Erfolgsgefühl, vor allem wenn man’s in einem Schwung ohne Stehenbleiben geschafft hat.
- Die Wiese am Wilhelminenberg ist nicht nur wegen ihres schönen Ausblicks über die Stadt einladend. Hier ist auch genug Platz zum Drachensteigen, Frisbee spielen oder eine Kaffeepause.
- Das alte Zeiss-Werk mit seiner Kuppel ist vom Wilhelminenberg aus nicht zu übersehen. Heute ist die Liegenschaft im Besitz des Bundesheeres. Nicht zu wissen, was in der Kuppel heute untergebracht ist, macht das ganze Gebäude etwas geheimnisvoll. Noch konnte kein Grundwehrdiener, der die Liegenschaft bewacht, eine kompetente Auskunft dazu geben. Zum Glück – sonst würde der Reiz daran auch ein bisschen verloren gehen.
Start: U-Bahn Ottakring
Ziel: U-Bahn Hütteldorfer Straße
Empfohlen von Petra „Pepe“ Permesser:
Petra kümmert sich um die Social-Media-Auftritte von „Fahrrad Wien“ und „Wien zu Fuß“. Die gebürtige Waldviertlerin lebt schon lange im Westen Wiens und entdeckt dort immer wieder etwas Neues.

Das Schöne aus beiden Welten in LiDo
Eine Tour durch die Vielfalt links der Donau: Alter Ortskern von Stadlau und Mühlwasser
Andrea lebt seit 27 Jahren in Stadlau. Auf dieser Tour zeigt sie uns den alten Ortskern von Stadlau, wo man sich noch wunderbar mit Proviant eindecken kann, bevor wir uns Richtung Mühlwasser durch die Siedlungen treiben lassen. Was Andrea am Zu-Fuß-Gehen mag, hat sie uns in einem Interview verraten.
Die Route startet bei der U2-Station Hardegggasse und endet bei der Station Stadlau (U2, S-Bahn). Dazwischen entdecken wir ruhige Siedlungen, Neubauten und viel Grün entlang des Mühlwassers. Wir sehen also „Beide schöne Welten – nahe am Grünen und nahe an der U-Bahn“ hier in Stadlau bzw. Aspern. Andrea weiß aber auch: „Dass es so nah an der U-Bahn ist, macht natürlich auch Probleme. Einerseits zieht es natürlich neue Menschen an, andererseits empfinden es Alteingessene als Bedrohung. Und da einen Mittelweg zu finden, ist nicht immer einfach. Aber das war schon vor 27 Jahren so, als wir nach Stadlau gezogen sind.“ Dass die Stadt hier wächst, zeigen auch die vielen Neubauten, die es entlang dieser Tour zu entdecken gibt.
Alter Ortskern von Stadlau
Von der U-Bahn-Station geht es durch die Schickgasse in den alten Ortskern von Stadlau. Hier finden sich noch einige alte Bauernhäusern, teilweise mit alten Verzierungen. Von den Hausnummern 3 und 4 blicken sich zum Beispiel zwei Pferdeköpfe an.
Wer sich mit Proviant für die Tour eindecken will, hat in der Schickgasse 1 die erste Möglichkeit dazu. Der Ab-Hof-Verkaufsstand Stadlauer Kredenz hat Freitag, Samstag und Sonntag geöffnet. Andrea erzählt: „In diesem Hof haben sie noch Obstbäume, und sie machen daraus Marmeladen und Sirup, die man hier am Stand kaufen kann. Und was ich ganz lustig finde, man kann sogar mit Karte zahlen.“ Ein Stück die Straße hinunter befindet sich der Stadlauer Bahnhofspark, wo alle vierzehn Tage ein Bauernmarkt stattfindet. Wer weder am Markttag noch am Wochenende kommt, passiert auf der weiteren Runde über die Stadlauer Straße und Langobardenstraße noch Bäcker und Supermärkte. Also noch genug Möglichkeiten, sich mit Verpflegung einzudecken.
Durch ruhige Siedlungen
Wir queren die U-Bahn-Trasse und biegen von der Hardegggasse links ab. Hier verläuft die Grenze zwischen den Bezirksteilen Stadlau und Aspern, wohin wir jetzt weitergehen.
Die kleinen Gassen hier sind nach verschiedenen Pflanzen benannt. Andrea weiß: „Die Gassen sind eigentlich immer relativ ruhig, egal ob am Wochenende oder unter der Woche. Man sieht schon immer wieder Spaziergänger:innen, aber die meisten gehen eher am Mühlwasser, an der Alten Donau oder am Mühlgrund. Aber es ist wohl noch nicht so bekannt, dass man hier auch schön gehen kann. Man geht zwar auf der Straße – das muss man auch sagen. Aber es fahren sehr wenige Autos, die hört man auch gut, und sie fahren im Normalfall nicht schnell.“
Eine Stunde oder länger könnte man hier durch die Gasserln schlendern und sich Häuser und Gärten ansehen. Besonders schön ist es, wenn im Frühjahr alles zu blühen beginnt.
Entlang des Mühlwassers
Am Ufer des Mühlwassers kann man in beide Richtungen quasi endlos herumstreifen. Unsere Route führt uns nur ein kurzes Stück entlang des Wassers: Wer will, geht Richtung Lobau in die eine Richtung bzw. Richtung Alte Donau in die andere Richtung einfach weiter. Andrea empfiehlt die Kamera beim Spaziergang griffbereit zu haben: Hier lassen sich gut Tiere knipsen oder die Stimmung fotografisch festhalten.
Als wir das Strandbad Stadlau passieren, erzählt Andrea: „Das Gebäude war früher eine klassische Badkantine. Aber vor ein paar Jahren haben sie ein größeres Gasthaus daraus gemacht. Da kann man irrsinnig nett sitzen: im Sommer ist das urschön.“ Wenn das Wetter passt und ein Platz frei ist, sollten Sie also über eine Pause im Strand-Domizil nachdenken.
Über den Mühlgrund retour
Zurück zum alten Stadlauer Ortskern geht es über den Mühlgrund. Bevor Sie das Ufer des Mühlwassers verlassen, kommen Sie an einem Spielplatz vorbei, den zweiten – einen Waldspielplatz – passieren Sie am Rückweg. Andrea erinnert sich an früher: „Als mein Sohn klein war, haben wir immer so Spazierrunden gemacht – von Spielplatz zu Spielplatz.“ Falls Sie mit Kindern unterwegs sind, bieten sich hier gleich zwei Stopps an.
Bevor Sie in Stadlau wieder in die U- oder S-Bahn steigen, kommen Sie am Ende der Tour noch an der Pfarrkirche Stadlau vorbei.

Rund um die Badewanne Wiens
Von der Oberen zur Unteren Alten Donau durch Floridsdorf und die Donaustadt
Warum empfiehlst du genau diese Strecke?
Weil die Alte Donau zu jeder Jahreszeit ihre Schönheiten hat. Am Wasser spaziert es sich besonders fein.
Für wen ist dieser Spaziergang geeignet?
Für Kinder wie für Erwachsene. Der Weg ist geeignet für Kinderwagen und Rollstuhl, Stiegenanlagen und unbefestigte Wege können umgangen werden.
Was ist das Highlight?
Die singende Birnerbrücke und die brütenden Graureiher. Außerdem: Sonnenauf- und -untergänge. Am Wasser gibt es immer etwas zu sehen. Dieser lange Spaziergang ist im Winter ideal, um Frischluft zu tanken. Er führt vom Wasserpark an der Oberen Alten Donau über den Donaupark zu einer Runde um die Untere Alte Donau.
Start: U-Bahn Neue Donau
Ziel: U-Bahn Alte Donau
Hier gibt es eine detaillierte Routenbeschreibung
Empfohlen von Petra Jens:
Petra ist Wiens Fußgängerbeauftragte. Als Floridsdorferin liebt sie die Alte Donau. In ihrer Freizeit trifft man sie meist beim Wandern in den Wiener Hausbergen.

Weihnachts-Rallye 2021
Hier ist unsere Weihnachtsrallye. Wir wünschen allen Frohe Weihnachten und Prosit Neujahr 2022!
Wir haben eine kleine Weihnachtsrallye erstellt. Ziel der Rallye durch die Wiener Innenstadt ist es, die Fragen unten zu beantworten.
Viel Erfolg!
Los geht es am Karmelitermarkt in der Leopoldstadt. Der Markt eignet sich perfekt dafür, sich vor unserer Rallye zu stärken. Um der Route zu folgen, gehen Sie einen Häuserblock weit in die Tandelmarktgasse hinein, dort biegen Sie gleich auf einen kleinen netten Platz.
1 Start
Nach welchem berühmten Austropop-Liedermacher wurde der Platz ganz in der Nähe des Büros der Mobilitätsagentur benannt?
- LUDWIG HIRSCH
- STEFAN WEBER
- GEORG DANZER
Weiter geht es über die Große Sperlgasse in Richtung Innenstadt. In der Kleinen Sperlgasse biegen Sie kurz nach links, um dann gleich wieder rechts in Richtung Donaukanal in die Lilienbrunngasse einzubiegen.
2 Manes-Sperber-Park
Am Manes-Sperber-Platz steht ein Kunstwerk des berühmten Bildhauers Fritz Wotruba. Für welches Bauwerk in Liesing ist er noch bekannt?
- WOHNPARK ALTERLAA
- KIRCHE ZUR HEILIGSTEN DREIFALTIGKEIT
- AQUÄDUKT
Nun spazieren Sie in der Lilienbrunngasse weiter Richtung Donaukanal und kommen zur Marienbrücke.
3 Marienbrücke
Wer bei der Marienstatue auf der Marienbrücke steht, kann die Spitzen von drei Kirchen in der Innenstadt sehen. Welche ist hier dargestellt?
- MARIA AM GESTADE
- KARLSKIRCHE
- PETERSKIRCHE
Nach der Überquerung des Donaukanals gelangen Sie auf die Rotenturmstraße.
4 Rotenturmstraße
Die Rotenturmstraße wurde vor einigen Jahren zur Begegnungszone umgebaut. Wann war das genau?
- 2005
- 2015
- 2019
Bei Hausnummer 16 flanieren Sie links durch einen kleinen Durchgang, kommen auf die Köllnerhofgasse und gehen gleich bei der Grashofgasse durch ein Tor neben einem tollen Bild an der Wand in den Heiligenkreuzerhof.
5 Heiligenkreuzerhof
Der Heiligenkreuzerhof ist ein recht versteckter Ruheort in der Wiener Innenstadt. Welche berühmte Persönlichkeit hat hier gewohnt und ist auch hier gestorben?
- GUNTHER PHILIPP
- HELMUT QUALTINGER
- HUGO MEISL
Der Hof wird durchquert. Nun biegen Sie in der Schönlaterngasse rechts ab und kommen über Sonnenfelsgasse und Windhaaggasse zur Bäckerstraße.
6 Bäckerstraße
An einer Fassade in der Bäckerstraße 12 gibt es ein recht seltsames Bild von einer Kuh mit Brille. Welches Brettspiel spielt sie auf dem Bild?
- BACKGAMMON
- SCHACH
- DKT
Der Weg führt Sie über die Essiggasse und die Strobelgasse in die Schulerstraße.
7 Schulerstraße
In der Schulerstraße 8 lebte Wolfgang Amadeus Mozart. Er schrieb hier angeblich eine berühmte Oper. Wie heißt sie?
- DIE HOCHZEIT DES FIGARO
- B DIE TAUFE DES BARBIERS
- DER GEBURTSTAG DES RADVERKEHRSBEAUFTRAGTEN
Die Schulerstraße gehen Sie nun stadtauswärts und biegen rechts in die Grünangergasse ein.
8 Grünangergasse
Im Innenhof des Hauses Grünangergasse 1 gibt es die berühmten Außengänge zu sehen. Wie heißen sie auf gut wienerisch?
- PALATSCHINKE
- PAWLATSCHE
- PATERNOSTER
Nun verlassen Sie den Hof wieder und gehen in die Domgasse Richtung Dom. Halten Sie sich bei der Blutgasse links. Über diese kommen Sie auf die Singerstraße, die Sie rechts gehen.
9 Singerstraße
In der Singerstraße 7 biegen Sie in einen schönen Innenhof. Wem gehört das Gebäude?
- DEM DEUTSCHEN ORDEN
- DEM ÖSTERREICHISCHEN FUSSBALLBUND
- DER UNIVERSITÄT WIEN
Suchen Sie die Stiege 7 beim Schanigarten und gehen Sie durch einen Durchgang zum Stephansdom. Achtung: Im Durchgang gibt es Stiegen. Wer diese meiden will, geht aus dem Hof wieder zurück in die Singerstraße und von dort zur Rückseite des Stephansdoms.
10 Stephansdom
Neben dem Haupteingang des Stephansdoms findet sich das Zeichen einer Widerstandsbewegung aus dem Jahr 1945. Wie hieß diese?
- B7
- B A4
- O5
Die Brandstätte liegt an einem Eck des Stephansplatzes bei der Rotenturmstraße. Bitte folgen Sie ihr.
11 Brandstätte
An der Brandstätte 6 befindet sich das Zacherlhaus (nicht zu verwechseln mit der Zacherlfabrik in Döbling). Welcher Otto Wagner-Schüler war der Architekt dieses beeindruckenden Gebäudes?
- JOŽE PLEČNIK
- JOSEF HOFFMANN
- RUDOLPH M. SCHINDLER
Wer vor Ort ist, sollte sich das sehenswerte Stiegenhaus ansehen. Es ist über den Wildpretmarkt erreichbar. Weiter geht es zu den Tuchlauben, dort rechts und gleich wieder links in die Kleeblattgasse. Bei Nr. 7 gehen Sie durch den Durchgang und erreichen die Kurrentgasse, die Sie rechts gehen.
12 Judenplatz
Am Judenplatz befindet sich das Mahnmal für die österreichischen jüdischen Opfer der Schoah. Was stellt das Mahnmal dar?
- BÄUME
- BLÄTTER
- BÜCHER
Die Drahtgasse führt Sie Am Hof.
13 Am Hof
Seit dem 17. Jahrhundert findet sich Am Hof eine wichtige Einrichtung der Stadt Wien. Worum handelt es sich?
- DIE MÜLLVERBRENNUNGSANLAGE DER MA 48
- DER AMTSSITZ DER WIENER VERKEHRSSTADTRÄTIN
- DIE HAUPTFEUERWACHE DER WIENER BERUFSFEUERWEHR
Für die Lösung bitte nach unten scrollen.
Lösung:
1,2,1,3,2,1,1,2,1,3,1,3,3

Rollendes Wien
Barrierefrei entlang des Donaukanals und durch den Augarten bis zum Alsergrund
Warum empfiehlst du genau diese Strecke?
Eine gute Stunde Wegzeit ist häufig ideal, wenn ich einmal kurz raus muss und mich gut bewegen möchte. Auf den gewählten Wegen ist immer etwas los, vorbei an Spielplätzen und Motorikparks –entlang des Donaukanals und im Augarten laden zahlreiche Verweilmöglichkeiten zur Rast ein.
Für wen ist dieser Weg geeignet?
Für Leute, die sich nicht scheuen, gemeinsam mit rasanten Radfahrenden Verkehrsflächen zu teilen. Zudem geht die Strecke rauf und runter und ist natürlich stufenfrei. Um auf den Siemens-Nixdorf-Steg zu gelangen, nutze ich immer den Aufzug der Wiener Linien in der U4-Station Roßauerlände. Dafür ist der Besitz eines gültigen Öffi-Tickets notwendig.
Was ist das Highlight der Route?
Das Treiben am Hannovermarkt hat etwas für sich, ich finde es wahnsinnig wienerisch. Meine Tochter liebt die Abfahrt mit ihrem Laufrad auf dem Bertha-Zuckerkandl-Weg. Der Augarten ist zu jeder Jahreszeit einen Besuch wert, dort kann man den Spaziergang auch beliebig lang erweitern. Vor allem abseits der Hauptwege ist es sehr romantisch und gerne auch einsam, wenn man die Ruhe sucht.
Start: U-Bahn Spittelau
Ziel: U-Bahn Spittelau

Zu Fuß durch die Geschichte Neubaus
200 Jahre Stadtgeschichte in nur einer Stunde. Das ist in Wien-Neubau möglich, wie Hobbyhistoriker "WiensGeschichten" auf dieser Tour beweist.
Der Spaziergang im 7. Bezirk (Neubau) wird Sie in nur einer Stunde durch 200 Jahre Stadtgeschichte führen. Die Route zeigt die unbekannteren Seiten des einstigen Vorortes. Von verborgenen Schmuckstücken der Biedermeier-Architektur bis hin zu einem Symbol des Austrofaschismus, das wohl die meisten bisher übersehen haben.
Route im Detail: Burggasse (U6), Wimbergergasse, Neustiftgasse, Kaiserstraße, Josef-Strauss-Park, Lerchenfelder Straße, Schottenfeldgasse, Bernardgasse, Zieglergasse, Neustiftgasse, Myrthengasse, Burggasse, Hermanngasse, Ahornergasse, Neubaugasse, Richtergasse, Andreasgasse, Mariahilfer Straße, Otto-Bauer-Gasse, Zieglergasse (U3)
1. Admiral-Kino (Burggasse 119)
Die Geschichte des Admiral-Kinos begann 1913. In jenen Tagen gab es 102 Lichtspielhäuser in Wien. Während des NS-Regimes wurde der Betrieb arisiert und in das „Ostmärkische-Kino“ unbenannt. Die eigentlichen Besitzer:innen konnten nach England fliehen. Heute gedenken zwei „Steine der Erinnerung“ diesem Unrecht.
2. Die Frankfurter Würstel (Kaiserstraße 77)
Vom 7. Bezirk aus trat eine spezielle Wurst ihren globalen Siegeszug an. Die Wiener Spezialität eroberte die Städte der Welt, von Amsterdam über Rom, London, Mailand kam sie bis nach New York. In diesem Haus befand sich das Geschäft von Johann Georg Lahner (1772 bis 1845). Der gebürtige Deutsche absolvierte seine Metzgereiausbildung in Frankfurt. In Wien kreierte Johann seine Version der klassischen Frankfurter Wurst. Als Hommage an seine Gesellenzeit nannte er die Kreation „Frankfurter Würstel“. Seine Brühwurst wurde zum Verkaufsschlager. Sie avancierte zu einem beliebten Essen für die ärmere Bevölkerung, auch Kaiser Franz I. ließ sich die Frankfurter kredenzen. Angeblich hat der Habsburger den Fleischermeister gefragt, wie er denn diese neuartige Wurst essen solle. Daraufhin soll der Metzger erwidert haben „Mit der Hand, Majestät, mit der Hand!“.
3. Altlerchenfelder Kirche (Lerchenfelder Straße 111)
Diese Kirche ist aufgrund ihres Baustils, der Fresken und der Entstehungsgeschichte einzigartig in Wien. Ihre Verwirklichung ist das Ergebnis des ersten öffentliche Architekturwettbewerbs der Habsburger Monarchie. Sie gilt als das einzige Übergangswerk zwischen Historismus und Klassizismus. Der Historismus ist häufig entlang der Ringstraße zu finden und beschreibt jene Architektur, welche z.B. die Gotik nachahmte. Der Klassizismus besann sich hingegen zurück auf die römische und griechische Antike.
Betreten Sie unbedingt diese Kirche durch den Seiteneingang, denn im Innenraum befindet sich ein einzigartiger Freskenzyklus, der die Schöpfungsgeschichte, sowie die Passion Christi darstellt. Die Malereien gelten als bedeutendstes Werk der „Nazarener Schule“ in Österreich. Dabei handelte es sich um ein Künstlerkollektiv bestehend aus jungen deutschsprachigen Malern.
Öffnungszeiten der Kirche: an Werktagen von 07:30 – 19.00 Uhr, an Sonn- und Feiertagen 08:00 – 12:00 Uhr.
4. Biedermeierhaus (Zieglergasse 77)
Dieses Haus stammt aus dem Jahr 1829 und ist somit ein Beispiel für Biedermeier-Architektur (1815-1830). Besonders in der Gründerzeit, sie erstreckte sich von der Märzrevolution 1848 bis zum Wiener Börsencrash 1873, mussten die kleineren Häuser der baulichen Verdichtung weichen. Die Architektur der Moderne und des Jugendstils verdrängte so immer mehr das Biedermeier aus dem Stadtbild. Entlang des heutigen Spazierganges werden Sie aber trotzdem noch einige dieser Häuser entdecken.
5. Zum Blauen Löwen (Myrthengasse 10)
Ihren Namen erhielt die charmante Myrthengasse 1862. Die Myrthe ist ein immergrünes Strauchgewächs, welches traditionell für Brautkränze verwendet wurde. Im deutschsprachigen Raum kam diese Tradition im 16. Jahrhundert auf. Ihre Ursprünge gehen aber bis in die Antike zurück. Damals symbolisierten die weißen Blüten des Strauches, die immerwährende Liebe. In der griechischen Mythologie war das Gewächs der Aphrodite geweiht. Ein Highlight in dieser Gasse ist das Biedermeierhaus „Zum Blauen Löwen“ aus dem Jahre 1832. Wie der Zufall es so wollte, hatte eine spätere Besitzerin einen Familiennamen, der perfekt zur Geschichte des Gässchens passte: Berta Blume.
6. Seidenfabrik (Hermanngasse 25)
Um 1800 wurde der damalige Wiener Vorort zu einem Zentrum für die Seidenverarbeitung. In dieser Blütezeit siedelten sich viele Fabrikanten in der Ziegler- und Neubaugasse an. Einer von ihnen war Franz Alois Bernard, der dieses Fabriks- und Wohngebäude zwischen 1824 und 1827 errichten ließ. Es gab darin einen großen Schlaftrakt, der für die Bettgeher:innen bestimmt war. In jener Zeit herrschte eine solche Wohnungsknappheit und Armut, dass sich die meisten Fabriksmitarbeiter:innen keine andere Schlafstelle leisten konnten. Ihre einzige Chance auf Erholung war es, ein Bett für wenige Stunden zu mieten. In solchen Schlafräumen existierte keine Privatsphäre, oft teilten sich mehrere Personen gleichzeitig ein Bett, die hygienischen Bedingungen waren katastrophal. Die Fabrik existierte bis 1889, das Haus „Zum Segen Gottes“ blieb erhalten und ist so ein weiteres Beispiel für die Architektur des Vormärz (Biedermeierzeit).
7. Sherlock Holmes (Hermanngasse 17)
Sie stehen jetzt vor dem Unternehmen Lichtblau, der jüdische Familienbetrieb wurde im 19. Jahrhundert zum wichtigsten Pfeifenproduzenten in der Habsburger Monarchie. 1923 wurde der Firmensitz der traditionsreichen Firma erneuert. Ein Verwandter von Adolf übernahm die Neugestaltung des Wohn- und Geschäftshauses. Ernst Lichtblau war einer der wenigen jüdischen Schüler von Otto Wagner. Zentrales Element war die Bronzefigur, welche dem Haus auch dessen damaligen Namen gab „Zum schwarzen Mohr“. Diese hält die teuerste Pfeife des Sortiments in ihren Händen, eine „Calabashpfeife“. Solche Raucherutensilien wurden aus einem Flaschenkürbis hergestellt und mit Meerschaum, ein seltenes Mineral, veredelt. Eine Urban Legend erzählt, dass der Meisterdetektiv Sherlock Holmes genau diesen Typ verwendet haben soll. In Wirklichkeit hat der Autor Conan Doyle diese Pfeife nie erwähnt. Das Bild des calabashpfeiferauchenden Holmes entstand erst durch eine Bühnenumsetzung im Jahr 1899. Damals wählte der Schauspieler William Gillette für seine Darbietung extra eine Pfeife aus, die so groß war, dass sie jeder im Theater erkennen konnte. Richard Moore, Michael Caine oder Peter Cushing folgten diesem Vorbild und prägten das Bild von Sherlock Holmes. Auch Christoph Waltz rauchte sie, als er in Tarantinos Film „Inglourious Basterds“ den SS-Mann Hans Landa verkörperte.
8. Zu den neun Kurfürsten (Neubaugasse 16)
Dieses Gebäude stammt aus dem Jahre 1820, die Verzierungen repräsentieren die neun Kurfürsten. Sie hatten ab dem 13. Jahrhundert das Recht inne, den römisch-deutschen König, also den Kaiser, zu wählen. Die Kurfürsten zählten somit zu den mächtigsten Europäern ihrer Zeit. Diese Macht wurde erst durch Napoleon gebrochen. 1806 legte Kaiser Franz II. die Reichskrone nieder, das Heilige Römische Reich Deutscher Nation wurde nach Jahrhunderten aufgelöst. Die Kurfürstenwürde war somit obsolet.
9. Haus zur Gerechtigkeit (Richtergasse 1)
Seit 1862 heißt diese Gasse „Richtergasse“, über den Namensursprung kann leider nur noch gemutmaßt werden. Wahrscheinlich ist sie nach dem Hausschild „Zur Gerechtigkeit“ benannt.
Franz und Amalie Stark waren die Besitzer:innen dieses Prachtbaus, welcher 1908 fertiggestellt wurde und den Namen des Vorgängerbaus übernahm. Der Industrielle verkaufte mechanische Stickereien, Spitzen und Weisswäsche. Letzteres war die damalige Bezeichnung für Unterwäsche. Auf der Fassade steht der Ort Graslitz, das ist eine Stadt im heutigen Tschechien. Ein Vorfahre der Familie betrieb dort eine große Baumwollspinnerei.
10. Symbol des Austrofaschismus (Otto-Bauer-Gasse 27)
Auf dem alten Schild befindet sich ein Relikt des austrofaschistischen Regimes. Durch Engelbert Dollfuß erlebte der doppelköpfige Adler 1934 seine Wiederauferstehung. Dieser ersetzte das einköpfige Wappentier der Ersten Republik, welches den Austrofaschisten ein Dorn im Auge war. Für sie waren Hammer und Sichel “Moskauer Bolschewikensymbole“. Aus dem Wappen verschwand daher die Sichel der Bauern, der Hammer der Arbeiterschaft und die Krone des Bürgertums.
Mario Damej widmet sich auf Instagram der Wiener Geschichte und den Geschichten Wiens. Auf dem Instagram-Kanal „WiensGeschichten“ erfahren Sie zweimal wöchentliches Neues zu historischen Persönlichkeiten, Legenden und Wiener Orten mit Geschichte.

Geh-Café Favoriten 2021 „Quer durch den Gemeindebau“
Die Per-Albin-Hansson-Siedlung ist eine Stadt in der Stadt in Favoriten. Was das besondere an dieser Siedlung ist, sehen wir uns bei diesem Spaziergang an.
14.000 Bewohnerinnen und Bewohner, 1.021 Wohnungen, 30 Hektar, Altersheim, Einkaufszentrum, Kindergarten, Jugendzentrum, … Das beschreibt keine Kleinstadt sondern eine Wohnsiedlung in Favoriten: die Per-Albin-Hansson-Siedlung. Beim Wien-zu Fuß-Rundgang im Oktober 2021 gab es entlang dieser Strecke viel Wissenswertes über die große Siedlung zu erfahren.

Stadtspaziergang mit Kinderwagen: Augarten
Der Augarten im 2. Bezirk hat viele Facetten. Diese können das ganze Jahr über bei einem gemütlichen Kinderwagen-Spaziergang entdeckt werden.
Lange Alleen und mitten drin zwei markante Flaktürme, barockes Schloss neben Filmarchiv und „Augarten Contemporary“ – der Augarten im 2. Bezirk hat viele Facetten. Diese können das ganze Jahr über bei einem gemütlichen Kinderwagen-Spaziergang entdeckt werden. Der Augarten ist auch ein lohnendes Ziel für regnerische und „faule Tage“: eben, variable Streckenlänge, nette Rast- und mehrere Spielplätze. Der Spaziergang führt vom Haupttor aussgehend bequem durch die Parkanlage.
Der vorgestellte Spaziergang basiert auf dem Buch “Kinderwagen-Wanderungen” von Christine Lugmayr.

Silvias LiDo-Runde zum Donaupark
Vom Wasserpark zum Donaupark: Vorbei an Denkmälern, Erinnerungen und Grünräumen
Silvia zeigt uns einen ihrer Lieblingswege durch LiDo (Links der Donau). Vom Floridsdorfer Wasserpark entlang der Alten Donau zum Donaupark und wieder retour führt einer der Wege, den sie häufig mit ihrer Nachbarin geht. Als Floridsdorferin, die bereits seit Jahrzehnten hier lebt und sich auch politisch in der SPÖ-Donaufeld engagiert, hat sie viel zu erzählen. Die wichtigsten Sehenswürdigkeiten am Wege hat sie uns gezeigt.
1. Ehemalige S-Bahnstation „Strandbäder“
„Da vorne gab’s eine Schnellbahnstation, wie ich vor 50 Jahren hergezogen bin. Die hieß Strandbäder und das war sehr praktisch. Da sind aus ganz Wien die Leute mit der Schnellbahn hergefahren mit Sack und Pack und haben sich da an den Stränden verlustiert oder sind ins Angelibad gegangen. Die hat man 2000 leider aufgelassen, weil auch die U6 Neue Donau sehr nah ist.“
2. Angeliwiese, Romawiese, Dragonerwiese
„Bei uns in Floridsdorf heißt die Wiese Schodda, da Schodda. Also „der Schotter“, weil es ein Kiesstrand ist. Auch „Lagerwiese“ ist gebräuchlich. Der frei zugängliche Strand ist halt für die Leute, die wirklich wenig Mittel zur Verfügung haben. Im Sommer ist es ganz voll. Ich hab einen Freund, der von der Mindestsicherung gelebt hat und der war ganz oft da. Und auch Großfamilien sind auch da.“
3. Kreuzung Jenischenweg/Sintiweg
„Da gab es früher einen ganz ganz schmalen Durchgang und der wurde jetzt vor 2-3 Monaten verbreitert. Und kann man jetzt angenehm durchgehen. Früher war das so ein Geheimgang.“
4. Donaupark
„Ich war das erste Mal 1964 hier und da hat’s noch ganz anders ausgeschaut. Damals war die WIG (Wiener Internationale Gartenschau) hier und da war die Sesselliftstation, denn man konnte mit dem Sessellift im Dreieck fahren. Und dann gab’s lauter so kleine Abteile, so Fleckerl, die künstlerisch ausgestaltet waren. Entweder mit bunten Schirmen oder mit Skulpturen oder als Vogelhaus mit lauter Papageien, Kanarienvögel und Wellensittiche drinnen. Und ja, natürlich die Liliputbahn, die gibt’s eh noch immer. Also, die Kunstwerke habe ich überhaupt nicht verstanden als Kind. Jetzt tut’s mir aber schon leid, dass das meiste schon weg ist. Jetzt ist’s nur mehr ein ehemaliger Ausstellungspark. Und er ist auch verkleinert worden. Dort drüber, wo die Hochhäuser stehen, das ist verkleinert worden, das ist abgezwackt worden.“
5. Papstwiese im Donaupark
„Das ist die berühmte Papstwiese mit dem Kreuz dort. Und bei Schönwetter ist die bummvoll, da spielen’s Fußball, Cricket und andere Ballspiele. Familien machen Picknick. Alles, da wird alles gespielt. Das ist ganz wichtig so eine riesige Wiese.“
6. Bühne im Donaupark
„Früher gab es eine sehr sehr große Bühne im Donaupark. Das ist ein Rest der Tribüne, da ging’s links und rechts noch weit weiter. Da haben 5000 oder 6000 Leute Platz drauf gehabt. Und gegenüber am anderen Ufer war die Bühne. Das war die erste Seebühne. Und hier haben wir uns auch viele Veranstaltungen angeschaut. Musik, Musical, alles mögliche gab’s da. Auch jetzt gibt es wieder eine Bühne, auf der anderen Seite, aber eine ganz kleine Bühne. Da ist mehr so Volksmusik, die hör ich manchmal bis zu mir nachhause. Festbühne heißt die. Wenn man die Brücke rüber geht am Abhang. Da sitzt man im Grünen und unten ist die kleine Bühne. Ist auch ganz lieb.“
7. Sparefrohspielplatz im Donaupark
„Der Sparefrohspielplatz ist ja ein richtiger Abenteuerspielplatz für Größere. Daneben gibt’s den für kleinere Kinder, die sind direkt miteinander verbunden. Das ist auch super, weil die Eltern mit den kleinen Kindern auf der einen Seite sein können und die großen laufen einfach rüber und vergnügen sich dort. Da hab ich schon gespielt: tage-, wochenlang. Auch meine Kinder, die auch mittlerweile erwachsen sind. Das ist halt unser Lieblingsspielplatz. Und der Sparefrohspielplatz verändert sich auch im Laufe der Jahre immer wieder. Da oben stand z.B. eine Mondrakete, in die man hineinklettern konnte. Das Kanu gab’s am Anfang schon, das ist eines der allerältesten Dinge, alles andere wurde glaub ich in der Zwischenzeit ausgetauscht. Oben gab’s damals auch Zelte – die waren nur aus so Stangen. Also man konnte da wunderbar spielen. Und da beim Haupteingang vom Sparefrohspielplatz gibt’s einen sehr netten Kiosk, der sehr sehr guten Kaffee hat.“
8. Birnersteg
„Der Birnersteg ist der einzige Steg über die Alte Donau in Floridsdorf, oder eben über den Damm bei der Schnellbahn. Die Brücke gibt’s wirklich schon immer. Damals hat die Familie Birner eine von diesen Schiffmühlen, die Getreide gemahlen haben, gekauft. Und mit der Donauregulierung sind die alle trocken gefallen, weil kein Durchfluss mehr war und das alles abgetrennt wurde vom Donaustrom. Und dann haben sie sich überlegt, was sie jetzt machen. Dann haben sie ein Gasthaus gemacht. Außerdem hatten sie ein kleines privates Schwimmbad mit Kabinen und allem drum und dran – und eben mit einer Brücke, damit man’s auch von der Stadt erreichen kann. Und dieses kleine Bad gab’s auch noch, wie ich 1968 hergezogen bin. Da gab’s das Bad für die Armen, das war das Angelibad, und das Bad für die Reichen, das war das Birnerbad. Ich wär da echt gern mal hin, aber es war doppelt so teuer. Und plötzlich war’s weg. Aber das Gasthaus gibt’s noch immer. Es ist auch tatsächlich noch immer im Familienbesitz.
Die Birnerbrücke ist auch mein erster kommunalpolitischer Erfolg. Da gab’s ja die Forderung, dass man das Radfahren verbietet hier. Zwar wurde die Brücke eh schon verbreitert, ist aber immer noch zu schmal. Und dann habe ich vorgeschlagen, wir könnten eine Fairnesszone daraus machen. Dann hat’s geheißen, dass man nicht irgendwas auf den Boden malen kann, was einem gerade einfällt. Dann habe ich Fotos am Donaukanal gemacht und habe die unserem Bezirksvorsteher Georg Papai geschickt. Zwei Monate später hat’s geklappt, und ein weiteres Monat später hat der Donaustädter Bezirksvorsteher Ernst Nevriry nach der Kagraner Brücke auf der Promenade auch eine „Fairnesszone“ eingeführt. Ich bin ganz stolz. Wenn hier einer zu schnell mit dem Rad fährt, schrei ich ihn an: „Fairnesszone, hearst!“ Sind eh fast immer nur Männer.“
Silvia ist meist mit ihrer Nachbarin beim Nordic Walking entlang der Alten Donau, im Donaupark oder im Donaufeld unterwegs. Das kennt sie alles wie ihre Westentasche, lebt sie doch bereits seit ihrer Kinderheit am LiDo (Links der Donau). Kein Wunder, dass sie sich als Ur-Floridsdorferin bezeichnet. 😉 Dennoch kann auch sie in ihrem Heimatbezirk noch Neues entdecken. Im Portrait auf wienzufuss.at können Sie nachlesen, welches Gewässer ihr bis vor kurzem unbekannt war.

Geh-Café: Floridsdorf, wie sie will!
Im März sind wir bei strahlendem Sonnenschein in die Geh-Café-Saison 2025 gestartet. Anlässlich der Wiener Frauenwoche schauten wir uns ein Grätzl in Floridsdorf aus dem Blickwinkel der frauengerechten Stadtplanung an.
Der Spaziergang fand am 5. März 2025 im Rahmen der Veranstaltungsreihe „Geh-Café“ statt. Zusammengestellt und geführt von Julia Girardi-Hoog, der Beauftragten der Stadt Wien für Gender Planning.

Auf die Hohe Wand, über den Wolken
Tagestour über Steige und Hütten im Wandergebiet südlich von Wien
Warum empfiehlst du diese Wanderung?
Es ist der kürzeste Weg an die Sonne, wenn Wien unter einer dicken Nebeldecke steckt. Bergfeeling inklusive!
Für wen ist diese Wanderung geeignet?
Für Erwachsene, für Familien mit alpiner Erfahrung. Trittsicherheit und Konzentration sind erforderlich. Es gibt eine kurze Leiter und ausgesetzte Stellen.
Was ist das Highlight der Wanderung?
Die Sonne über dem Nebelmeer! Wenn Wien tagelang unter einer grauen Nebeldecke steckt und sich die Stimmung zunehmend eintrübt, dann reicht oft schon ein Tagesausflug auf 700 bis 1.000 m Seehöhe, um die Sonne wieder zu sehen. Ein Blick auf den Wetterbericht und das Bergwetter lohnt sich jedenfalls.
Zur genauen Wegbeschreibung geht es hier entlang.
Wie kommt man hin und wieder nach Hause?
Anfahrt von Wien Hauptbahnhof nach Unterhöflein/Hohe Wand Bahnhof
Zu den Details
Rückfahrt von Grünbach am Schneeberg Bahnhof nach Wien Hauptbahnhof
Zu den Details
Empfohlen von Petra Jens:
Petra ist Wiens Fußgängerbeauftragte. Als Floridsdorferin liebt sie die Alte Donau. In ihrer Freizeit trifft man sie meist beim Wandern in den Wiener Hausbergen.

Dürre & Reiche Liesing – Schwechat – Donau
Entlang der Liesing durch das südliche Wien
Gestartet wird in Perchtoldsdorf, das mit der Schnellbahn erreicht werden kann. Dann führt der Weg nach einem kurzen Anstieg immer leicht bergab. Vorbei an für die Stadt bedeutenden Bauwerken wie der Hochquellwasserleitung oder dem Wohnpark Alterlaa. Dann geht es entlang der Liesing bis nach Schwechat und deren Mündung in die Donau.

Die ultimative Weihnachtsmarktroute durch Wien
Vorbei an 14 Adventmärkten in Wien.
In Wien gibt es gefühlt an jeder Ecke einen mal kleineren oder größeren Weihnachtsmarkt. Und überall gibt es reichlich zu essen und zu trinken. Wer sich die dort aufgenommenen Kalorien zumindest zum Teil wieder abtrainieren will, kann unserer Route folgen.
Vom Schloss Schönbrunn über die Innenstadt nach Währing.

Evelyns Schleichweg
Evelyn Brezina zeigt uns ihren Blick auf Margareten, den 5. Wiener Gemeindebezirk. Die Route ist vollständig barrierefrei.
Evelyn Brezina liegt das Fotografieren. Sie ist nahezu jeden Tag unterwegs, um Wien so abzulichten, wie sie es sieht. Mit Talent und einem Blick fürs Detail entstehen dabei wunderbare Fotos. Da Evelyn mit den Rollstuhl unterwegs ist, ist die hier beschriebene Route barrierefrei.
Gelingt es dir, entlang der Route die Orte zu finden, die Evelyn in diesem Video besucht hat?
Folge Evelyn auf Instagram, um ihren Blick auf Wien zu entdecken.

Eine Runde auf den Nussberg
Ordentlich Höhenmeter in Döblings Weinbergen
Warum empfiehlst du genau diese Strecke?
Die Strecke führt durch Wiens schöne Weinberge. Auf dem Aussichtsbankerl auf der Kahlenberger Straße kann man eine kurze Pause einlegen und den Blick über Wien genießen. Je höher man aufsteigt, desto beeindruckender wird der Ausblick.
Für wen ist dieser Weg geeignet?
Der Nussberg ist öffentlich sehr gut erreichbar. Je nachdem wie lange man spazieren möchte, kann man den Weg nach Belieben abkürzen. Am Beginn der Route können auch Fahrräder gut abgestellt werden. An manchen Stellen ist der Weg etwas steiler und nicht durchgehend barrierefrei.
Was ist das Highlight der Route?
Der Weitblick über Wien. Abends lässt sich das Lichtermeer der Stadt betrachten.
Start: Straßenbahn-Station Nussdorf
Ziel: Straßenbahn-Station Nussdorf
Empfohlen von Sara Stosic:
Sara kümmert sich um die Pädagog:innen, die unsere Bildungsprogramm „Die Stadt & Du“ bzw. „Deine Stadt. Dein Weg.“ mit ihren Klassen absolvieren. Die Studentin der Umwelt- und Bioressourcenmanagement ist echte Wienerin mit Wurzeln in Belgrad.

Gender Planning Walk
Do you like exploring new urban development areas in Vienna? Are you interested in gender-conscious planning? Then the walk through the Sonnwendviertel in Vienna is just the thing for you!
Exploring the Sonnwendviertel through gender planning glasses
Do you enjoy exploring new urban development areas in Vienna and are you interested in gender-conscious planning approach? Take a walk through the Sonnwendviertel neighbourhood in Vienna! Explore a neighbourhood that shows how innovative design and social sustainability can go hand in hand. Put on your gender planning glasses and be surprised at what the Sonnwendviertel has to offer!
First things first: what do we actually mean by gender planning?
Gender planning is an approach to urban planning that aims to take different needs and realities of life into account in planning in order to achieve a more equitable design of urban space. In concrete terms, this means that perspectives that are often overlooked in planning are actively taken into account, such as unpaid care work like housework, childcare and caring for relatives. These are activities that are still two thirds performed by women. Urban planning can respond in many different ways with appropriate infrastructure, for example through the ‘15-minute city’ concept, where the aim is to make many different uses in neighbourhoods within walking distance or to offer all-day care and educational facilities or (barrier-free) means of transport. In Vienna, this approach has been implemented for over 30 years through various measures and projects to make the city more liveable for all genders.
The Sonnwendviertel is a new urban development area in Vienna and is considered an example of such gender-conscious planning. We start our walk at the Hotel Schani, near the main railway station, and immerse ourselves in the Sonnwendviertel. We will visit pilot projects on relevant urban planning topics.
A little input on the Sonnwendviertel in advance…

The Sonnwendviertel is located south of the main railway station in Vienna’s 10th district of Favoriten and was built on the approximately 34-hectare site of the former freight station. With 5,500 flats, a new home for around 13,000 people with around 20,000 jobs has been created here. The first flats were already occupied in 2013. The local infrastructure of the Sonnwendviertel is characterised by a wide range of shopping facilities, educational institutions and excellent public transport connections, which makes the district particularly attractive. The fact that the neighbourhood is largely car-free underlines the modern urban concept.
We now set off for our first stop in the first construction phase, the western part of the Sonnwendviertel, to the “wohnzimmer” (“living room”) housing project.
Social housing: ‘wohnzimmer’ housing project

In the ‘wohnzimmer’ housing project, we see the success of cross-building site cooperation. The project not only offers living space, but also a swimming pool that is also open to the public, a theatre/cinema, childcare rooms and much more. Here, living is literally connected to numerous communal spaces by footbridges. It is also an example of a property developer competition and the 4-pillar model in state-funded housing development, which combines architecture, economy, ecology and social sustainability. The residential project offers observable semi-public spaces that are equipped with play equipment and are partially protected from the weather. This public use of space can create social control, which can contribute to an increase in the subjective feeling of safety and is also conducive to a child-friendly infrastructure.
We continue our walk along Antonie-Alt-Gasse or the inner courtyards of the neighbouring housing blocks to the “Sonnwendviertel” educational campus.
Social infrastructure: ‘Sonnwendviertel’ educational campus

Since its opening in 2014, the Sonnwendviertel educational campus has followed the innovative Viennese campus model, which enables a close integration of education and leisure. The educational centre is run on an all-day basis to make it easier for all parents and guardians, regardless of their gender, to combine work and family life. The architectural design of the campus promotes the connection between indoor and outdoor spaces by making open spaces directly accessible from the classrooms. This concept brings together 11 kindergarten groups, 17 primary school classes and 16 secondary school classes under one roof, creating a seamless transition between the different educational levels. A special offer for young people is the Sovie youth centre, which is actively present in the public space and offers a safe and supportive space for girls and young women with its girls‘ afternoon on Saturdays.
Continue right past the educational campus in the direction of Sonnwendgasse to the “WirWasser” (“WeWater”) anniversary fountain.
Public infrastructure: ‘WirWasser’ anniversary fountain
The anniversary fountain was designed by the GELATIN collective to mark the 150th anniversary of the 1st Vienna High Spring Pipeline in 2023. The 33 figures holding the water basin together symbolise social diversity. A drinking water dispenser is integrated into one of the figures: an ideal time for a little refreshment! The fountain was purposely built at the intersection between the existing and the new part of the city in order to promote networking between ‘old and new’. Each drinking fountain makes it easier to spend time in public spaces and saves countless plastic bottles that don’t have to be bought and disposed of.
Now we head back to the Sonnwendviertel and the heart of the neighbourhood, Helmut-Zilk-Park.
Public space: Helmut-Zilk-Park



With its 70,000 square metres, Helmut-Zilk-Park is the green lung of the Sonnwendviertel. The highlight is the motor skills park, which is very popular with its 10 obstacles. The motor skills park is an integrative meeting spot for children and young people from different backgrounds and age groups and challenges and promotes the balance and skills of the various park visitors. There is also a large open-use grass area that is used for everything from ball games to picnics. There is also a pavilion with a café and public toilets.
We are now moving on to the second construction section, the eastern part of the Sonnwendviertel, which was recently completed.
Public Space: Sonnwendviertel youth playground

The youth playground is a good addition to the largely open-use Helmut Zilk Park. Here there is space for exercise and socialising with a focus on young people. In addition to fitness equipment, there are also numerous seating areas, some of which are covered. The mixture of open-use (open meadow in Helmut-Zilk-Park) and functionalised (playground) open areas as well as sub-areas of different sizes contributes to a gender-sensitive open space design. In this way, the occupation of larger sub-areas, as is often the case in the classic ball game cage, can be avoided and different user groups, especially girls and young women, are given easier access.
Local economy: neighbourhood house ”Mio – (d)ein lässiger Typ” (“Mio – your/a laid-back guy”)


The ‘Mio’ neighbourhood house is located directly on the opposite side of the Sonnwendviertel youth playground. Throughout the eastern part of the Sonnwendviertel, neighbourhood houses with different focal points are distributed, which enrich the district beyond housing and promote community life. The concept becomes tangible in the ‘Mio’ neighbourhood house. Here, micro-shops have been created on the ground floor, which support a lively ground floor zone with favourable rents. There is a colourful mix, from a bookshop to an organic food shop to a centre for single parents and those going through a separation.
Now we walk a few steps past the ‘Mio’ neighbourhood building to “Gleis 21”, which we can recognise by the impressive wooden structure that looks a bit like a ship.
Innovative social housing: “Gleis 21” housing community

Four building groups have also found their place in the eastern section. One housing community is a communal housing project that is designed in a participatory manner by the residents. These projects also make a valuable contribution to the new neighbourhood through cultural offerings, shared spaces and much more. One of these projects is “Gleis 21”. In addition to the 34 individually planned flats, there is a bistro, a multifunctional room and a media workshop that are open to the public.
Behind the row of houses in the direction of the railway tracks are a few high-rise garages.
Mobility: High-rise garages in the Sonnwendviertel


The high-rise garages are also one reason why the Sonnwendviertel is largely car-free and the street space offers plenty of room for people from young to old on foot, in a wheelchair, with a walking stick or walking walker, buggy, scooter or bicycle. Compared to underground car parks, high-rise garages are much cheaper and easier to repurpose. So if one day the residents no longer need a parking space, a new use for the building or building site can be considered.
In addition, there is also car sharing and a Wien Mobil station with rental bikes in the centre of the Sonnwendviertel, making it easy to live and work here without a car. Some of the rental bikes are equipped with child seats, which greatly increases their suitability for everyday use.
Public Space: Women conquer Vienna’s streets
Let’s take a look at the street signs in the Sonnwendviertel neighbourhood. Some of you may have noticed that, compared to the rest of the city, there are a lot of streets named after women. These include Antonie-Alt-Gasse, which commemorates the Viennese politician and social democrat, Maria-Lassnig-Straße, which honours the Austrian painter, and Bloch-Bauer-Promenade, where we were last located. The street honours the couple Adele and Ferdinand Bloch-Bauer. The couple supported contemporary artists and cultivated a friendship with Gustav Klimt. The artist also created the famous painting Adele-Bloch-Bauer I, known as the ‘Golden Adele’. In all Viennese urban development projects, more and more women’s names are currently being chosen as street names, and in this way women are also gradually conquering the streets of Vienna.
We walk along the Bloch-Bauer-Promenade back towards the main railway station.
Innovative social housing: Bikes and Rails

We recognise the next station by the numerous bicycles in and around the building. Here, the name says it all: Bikes and Rails is another communal housing project characterised by the shared enthusiasm for cycling. The project is part of the habiTAT Mietshäuser Syndikat („apartment-house syndicate“) and focuses on solidarity-based and affordable housing and living as well as affordable living and working spaces. In addition to various communal spaces, there is a bicycle repair shop and a café on the ground floor.
It continues in the direction of the main railway station, where the Bloch-Bauer-Promenade leads into Maria-Lassnig-Straße.
Social infrastructure: Cape 10

Cape 10 combines numerous healthcare infrastructures and social facilities under one roof with a beautiful wooden structure. There are various doctors here, which are mainly visited by residents of the existing neighbourhood. There are also health promotion services and facilities for homeless people, such as the Obdach Ester day centre. This is aimed exclusively at homeless women and is therefore of great importance far beyond the district borders.
We have now reached the end of the walk. This tour through the Sonnwendviertel has shown how gender planning is coming to life in Vienna and how well thought-out urban development can improve the quality of life for everyone.

LiDogeht-Walk Siedlung Siemensstraße bis Heinz Nittel-Hof
Entdecken Sie die Architektur aus mehreren Jahrzehnten und ruhige Schleichwege durch die Gemeindebau-Siedlungen in Großjedlersdorf
1/ Der Rundgang startet bei der Volksschule Brünner Straße 139, auf der stadteinwärts rechten Seite der Straßenbahnstation Großjedlersdorf. Ein guter Treffpunkt, denn hierher kommt man mit den Straßenbahnlinien 30 und 31 von der Schnellbahn- und U6-Station Floridsdorf – oder von der Schnellbahnstation Brünner Straße. Auch die Autobuslinie 30A (Stammersdorf – Schnellbahnstation Siemensstraße) und 31A (U1-Station Kagraner Platz) sowie die Autobuslinien 32A, 36A und 36B haben ihre Station in der Frauenstiftgasse, gleich neben der Schule.
2/ Wir überqueren die Brünner Straße Richtung Osten und biegen gleich stadtauswärts ab. Die erste Station ist der markante rote Gemeindebau gegenüber der Schule, der mit seinen kontrastierenden weißen Fenstern ein wenig an schwedische Sommerhäuser erinnert. Dieser Bau wurde in den Jahren 1924-1925 aus den Mitteln der Wohnbausteuer errichtet. Es ist der erste Teil von insgesamt drei Baublöcken , die in dieser Zeit östlich der Brünner Straße als Gemeindebauten errichtet wurden. Zu dieser Zeit gab es in der Umgebung nur das bäuerliche Großjedlersdorf, vereinzelte gründerzeitliche Eckbebauungen – wie beispielsweise das Eckhaus Brünner Straße 136 / Edergasse – und Felder. Wir biegen nun auch in die Edergasse ein, auf deren linker Seite 1924 zu Baubeginn des Gemeindebaus bis zum Horizont nur Ackerflächen zu sehen waren.
3/ In der Edergasse sehen wir, dass der rote Gemeindebau um die Ecke gezogen ist. Und dass auch der nächste Block nach der nächsten Quergasse (der Kantnergasse) bis zum Berzeliusplatz und darüber hinaus auch noch zu dem Gebäudekomplex gehört, der 1924-1925 als Gemeindebau errichtet wurde. Die Bauten östlich der Kantnergasse haben zwar keine rote Fassade mehr, aber andere Gestaltungselemente sind erkennbar gleich, beispielsweise die spitzen Giebel, Erker, Gesimse und Fensterumrahmungen. Geplant wurde der ganze Komplex von einem Architektenteam: Karl Julius Stoik, Konstantin Peller und Adolf Stöckl. Sie waren Schüler von Otto Wagner und haben noch zahlreiche andere Wohnhausanlagen der Gemeinde Wien geplant. Wir gehen weiter zum Berzeliusplatz und in die Justgasse.
4/ Der Berzeliusplatz und die Justgasse sind rechts begrenzt vom dritten Block des uns nun bereits bekannten Gemeindebaukomplexes. Links befindet sich ein bereits 1914 errichtetes Arbeiterwohnhaus der städtischen Gaswerke (Berzeliusplatz 2-7) geplant von den Architekten Hugo Mayer und Adolf Stöckl. Die große Ähnlichkeit der Bauten rechts und links der Justgasse erklärt sich durch die Beteiligung von Adolf Stöckl an beiden Planungen, tatsächlich liegt zwischen der Errichtung der linken und der rechten Seite 10 Jahre – und ein Weltkrieg.
5/ Wir gehen weiter Richtung Osten bis zur Carrogasse, in die wir nach rechts einbiegen. Hier verlassen wir die 1920er Jahre, denn der Bau auf der linken Straßenseite ist bereits in den 1950er Jahren errichtet – auch wenn das aufgrund der gelben Fassadenfarbe (wie bei den älteren Bauten) nicht gleich auffällt. Bei genauerer Betrachtung sehen wir aber, dass die Fassade und die Fenster sehr viel schlichter sind als auf der linken Straßenseite. Der Baublock ist auch nach Süden, zur Osergasse hin nicht abgeschlossen, die Baumassen sind viel lockerer verteilt als bei den kompakten Höfen der 1920er Jahre. In der Osergasse erreichen wir die eigentliche „Siedlung Siemensstraße“ aus den 1950er Jahren von Architekt Franz Schuster.
6/ Hier treffen wir zum ersten Mal auf die typischen zweigeschossigen Häuser der Siedlung Siemensstraße – mit den türkisen Fenstern, die sie bei einer Sanierung in den 1980er Jahren bekommen haben. In der Osergasse rechts stehen mehrere Zeilen Reihenhäuser. Hier sind die Wohnungen heute teilweise über zwei Geschosse angeordnet. In den 1950er wurden diese Wohnungen allerdings als sogenannte Duplex-Kleinwohnungen errichtet – sehr kleine Wohnungen auf je einer Etage, die später zusammengelegt werden konnten.
Die Osergasse ist sehr schmal – und obwohl hier Autos fahren können und auch parken, fühlt man sich als Fußgänger:in nicht unwohl. Man sieht in der Verlängerung der Osergasse, hinter dem Durchgang in den nächsten Hof auch bereits den Fußweg, der sich durch die ganze weitere Siedlung bis zur Ruthnergasse fortsetzen wird. Zwischen begrünten Höfen, den großen straßenbegleitenden Bäumen und den Reihenhausgärten glaubt man kaum, dass man nur drei Quergassen von der vierspurigen Brünner Straße entfernt ist.
7/ Bevor wir ins Fußgänger:innenparadies der Innenhofschleichwege abtauchen, empfehle ich noch einen kleinen Abstecher ins „Minieinkaufszentrum“ der Siedlung. Vor dem Durchgang zum Fußweg biegen wir noch einmal rechts in die Skraupgasse ab – bis wir an einem Platz mit vielen kleinen Geschäften stehen. Ursprünglich als Nahversorger geplant, sind diese Geschäftslokale mittlerweile für Lebensmittelhandel zu klein. Aber es haben sich Pizzeria, Kebapstand und ein gut frequentiertes Wirtshaus angesiedelt – und auch die Trafik ist noch da. So muss man für kleinere Besorgungen oder ein schnelles Abendessen nicht den weiten Weg ins Shopping Center machen.
8/ Vorbei an Inges Imbiß führt uns der Weg in einen (autofreien) Innenhof. Hier ist eine sehenswerte Ausstellung untergebracht: „Terra Nova. 70 Jahre Siedlung Siemensstraße in Floridsdorf. Eine Ausstellung zum sozialen Wohn- und Städtebau in Wien nach 1945“. Die Ausstellung ist eine Kooperation von Wien Museum, wohnpartner team 21 und dem Referat Wohnbauforschung und internationale Beziehungen.
9/ Wir gehen auf der sehr idyllischen Fußwegverbindung zwischen den Höfen weiter nach Osten. Rechts vom Weg gibt es einige nur erdgeschossig ausgeführte Reihenhäuser, links begrünte Höfe mit Spielplätzen, Bänken und schattenspendenden Bäumen. Allerdings gibt es auch bereits erste dunkle Wolken im Paradies: drei der Gebäude links vom Fußgängerhighway schauen anders aus als die anderen – und die Höfe zwischen diesen Bauten sind nicht so einladend. Große asphaltierte Flächen, verwahrloste Grünanlagen – eindeutig werden diese Gebäude nicht von der selben Institution verwaltet, wir die freundlichen, schlichten Gebäude mit den türkisen Fenstern. Ist es nur Zufall, dass ausgerechnet die Gebäude mit den heruntergekommenen Innenhöfe Balkone haben?
10/ Wir verlassen den Fußgängerhighway und gehen durch einen der schönen Innenhöfe Richtung Scottgasse. Man sieht in den wärmeren Jahreszeiten fast immer Menschen auf den Bänken sitzen und plaudern. Die Höfe sind genutzt! Das liegt sicher auch daran, dass Fenster und Eingänge in den Höfe so organisiert sind, dass man sich fast zwangsläufig begegnet. Man kennt sich. Nie habe ich ein Hundstrümmerl auf den Wegen oder Wiesen gesehen. Das hinterlässt man nicht im Garten, in dem man demnächst wieder sitzen möchte.
Auf der Scottgasse kommen wir vorbei an Helgas Buffet, eines der gut besuchten kleinen Lokale. Hier könnte man im Sommer eine kleine Erfrischung zu sich nehmen. Direkt gegenüber befindet sich der Kindergarten, mit großer Freiflächen im Herzen der Siedlung.
11/ Nicht so gut besucht – und deshalb lange leerstehend, sind die Lokale auf den kleinen Platz an der Scottgasse. Bei meinem letzten Rundgang wurden die ehemaligen Keramik- und Blumengeschäfte gerade renoviert – vielleicht haben sie ja schon eine neue Nutzung gefunden?
12/ Bei der Planung der Siedlung wurde auch ein eigener Bereich mit altersgerechten Wohnungen vorgesehen. Drei Gebäude in der Scottgasse 27 waren für ältere Siedlungsbewohner:innen reserviert. Die Wohnungen sind alle ebenerdig zugänglich und zu einem kleinen Hof gruppiert – ein Angebot an ältere Menschen in der Siedlung zu bleiben, wenn sie körperlich nicht mehr ganz fit waren. So waren sie in vertrauter Umgebung, aber doch so lange wie möglich selbstständig. Auch eventuell notwendige Betreuung kann leichter geleistet werden, wenn die Wohnungen nahe zueinander gelegen sind. Die Vergabe ausschließlich an ältere oder behinderte Menschen wird wohl heute nicht mehr (immer) so gelebt. Die Idee ist trotzdem großartig – und sollte vielleicht eine Wiederbelebung erfahren.
13/ Mit dem Ende der Scottgasse haben wir die ganze Siedlung Siemensstraße durchquert und sind an der östlichen Grenze des Planungs- und Baugebietes der 1950er Jahre angekommen, der Ruthnergasse. Die Wohnbauten auf der anderen Straßenseite sind später errichtet, die meisten 1969-1970. Man erkennt das daran, das sie höher sind. Während in der Siedlung Siemensstraße maximal 3 Geschosse inklusive Erdgeschoß gebaut wurden (und oft nur 2 Geschosse oder Reihenhäuser nur mit einem Erdgeschoß), sind es östlich der Ruthnergasse 4 bis 6 Geschosse. Die Bauten aus den 1970er Jahren haben alle einen großen Parkplatz für Autos zwischen der Straße und den Gebäuden. Und sie haben alle Balkone.
In der Anlage Ruthnergasse 56-60 gibt es auch ein paar Geschäfte. Das größte dieser Geschäfte ist lange Zeit leer gestanden, so dass ein paar engagierte Bewohner:innen Wiener Wohnen schließlich überzeugen konnte, ein Bewohner:innenzentrum als Treffpunkt einzurichten. Hier befindet sich seit einiger Zeit auch ein Stützpunkt der Wohnpartner.
14/ Wir gehen die Ruthnergasse entlang nach Norden – Richtung Justgasse. Zwischen den Häusern und der Straße gibt es viel asphaltierte Autoabstellplätze. In den 1950er Jahren war ein eigenes Auto noch ein seltener Luxus. Das hatte sich bis zur Errichtung der Wohnhausanlagen rechts von uns geändert. Nicht jede und jeder hatte ein Auto, aber viele Familien, die hier eine Wohnung bezogen haben. Es war genau wie andere Konsumgütern wie schöne Möbel, Fernseher und Waschmaschine ein Zeichen für Fortschritt und einen Wohlstand, den jede/r erreichen konnte.
Wenn man in die Höfe hineinschaut, fällt außerdem auf, dass sie eine andere, weniger intime Atmosphäre haben als in der 1950er-Jahre-Siedlung. Mehr Geschosse heißt auch mehr Menschen, die in die Höfe und Grünräume schauen. Es gibt kaum Bänke und die Wege scheinen ausschließlich die Parkplätze mit den Hauseingängen zu verbinden. Im Hof oder den Gartenanlagen muss sich auch niemand aufhalten – wer im Freien sein möchte, geht auf seinen privaten Balkon. Von dort aus kann man auf Bäume und Rasenflächen schauen – aber mit den Nachbarn unten sitzen ist nicht vorgesehen. Dort habe ich einige Hundstrümmerl auf dem Rasen gesehen. Warum auch nicht, es setzt sich ohnedies niemand daneben hin.
15/ Der Weg führt uns weiter zur Mosaik-Steinwand des Malers Anton Krejcar, die 1965 an dieser Stelle errichtet wurde. Anton Krejcar wird der „Wiener Schule des Phantastischen Realismus“ zugerechnet, die oft surrealen Sujets gemalt und dargestellt haben, beeinflusst von Traumvisionen, Mythen oder okkulten Lehren. Das Mosaik an der Ecke Ruthnergasse / Justgasse zeigt ein Unterwasserszenario mit bunten Fischen und Meereslebewesen.
Die vorrangig in den 1950er und 1960er Jahren in Wien wirkenden Künstler des phantastischen Realismus pflegten einen figurativen, surreal-manierierten Stil und die Ablehnung der (zu dieser Zeit sehr verbreiteten) Abstraktion. Die Kerngruppe der Wiener Schule bilden die Maler Erich (Arik) Brauer, Ernst Fuchs, Rudolf Hausner, Wolfgang Hutter und Anton Lehmden. Erweitert wurde die Bewegung durch Ludwig Schwarzer, Robert Ederer, Anton Krejcar, Franz Luby, Kurt Regschek und Helmut Heuberger.
Bei der Mosaikwand biegen wir in die Justgasse ein und treten nun den Rückweg an, wieder zurück in Richtung Brünner Straße.
Wer jetzt schon sehr müde ist hätte hier auch die Chance auf einen Bus zurück zum Ausgangspunkt zu warten. Alle Busse, die an der Station neben dem Mosaik halten, fahren zurück zur Volksschule Brünner Straße, von der aus der Rundgang gestartet ist.
16/ Die Justgasse ist eine der drei (relativ schmalen!) Straßen, die das Gebiet in Ost-West-Richtung erschließen. Alle drei sind Einbahnen und man merkt an der geringen Frequenz, mit der hier Autos fahren noch einmal, dass die ursprüngliche Siedlung errichtet wurde, noch bevor der Besitz und die Nutzung von Autos alltäglich war. Dass wenige Autos vorbei fahren – und selbstverständlich die wunderbare Grüngestaltung der meisten Höfe, Straßen und Wege – machen es besonders angenehm hier zu Fuß zu gehen.
Links in der Justgasse sehen wir noch die dreigeschossige Randbebauung der ursprünglichen Siedlung von Franz Schuster. Die Gebäude auf der rechten Seite gehören schon zu einer Erweiterung aus den 1960er Jahren (1964-66), also etwas früher errichtet als die Wohnbauten östlich der Ruthnergasse, die wir bei der vorletzten Station gesehen haben. Auch die Bauten jüngeren Datums sind Gemeindebauten – und sie bleiben an der Justgasse auch im Maßstab der Schuster-Siedlung: rechts und links sind die Gebäude dreigeschossig und relativ schlichte, einfache Bauten mit Satteldach und ohne weitere Gliederung der Fassade über die Fenster hinaus. Auch nördlich der Justgasse gibt es ein gutes Fußwegenetz, auf dem man unbehelligt vom Autoverkehr die Siedlung durchqueren kann.
Es gibt aber auch Unterschiede zwischen den beiden Siedlungsteilen. So gibt es beispielsweise vor den Bauten aus den 1960ern zwei große Parkplätze, die allerdings gut mit Bäumen und anderen Pflanzungen in die generell sehr grüne Freiraumgestaltung integriert ist. Wir biegen vor dem zweiten Parkplatz rechts auf einen Fußweg ab (beim Schild „Zugang zu den Stiegen 22-43 und 34-39″).
17/ Die meisten Baukörper der 1960er-Jahre-Erweiterung sind in Zeilenform angeordnet, das heißt sie bilden keine rechteckigen Höfe mehr aus, wie in den Bauteilen aus den 1920er und 1950er Jahren. Zwischen den Zeilen entstehen Flächen, die zwar begrünt sind – aber nicht mehr wie Höfe funktionieren. Ein kleiner, aber wichtiger Unterschied ist, dass die Hauseingänge nicht mehr in einem gemeinsamen Hof liegen – so treffen sich die Bewohner:innen der benachbarten Gebäude nicht mehr automatisch und kennen einender vielleicht überhaupt nicht. Wem „gehört“ dann der Zwischenraum zwischen den Gebäuden? Wer ist hier zuhause? Wer darf dort auf der Wiese sitzen (Bänke gibt es in diesen Zwischenräume gar keine)? Und wer will das überhaupt, wenn einem dort Menschen aus dem Nachbarhaus zuschauen, die man gar nicht kennt?
An manchen Stellen ist zwar zwischen den Gebäuden mehr Platz, dort gibt es dann Spielplätze und Bänke (und leider auch Müllinseln). Aber zwischen den meisten Häusern gibt es nur Zwischenräume. Man sieht dort nie jemanden sitzen oder spielen. Und es gibt Balkone. Wie in der Ruthnergasse scheinen die Rasenflächen, Bäume und Büsche mehr zum anschauen geeignet als zur Benutzung. Und anschauen kann man sie auch vom Fenster und Balkon aus. So trifft man aber leider niemanden mehr im Hof und kann mit den Nachbarn nicht mehr plaudern.
18/ Ein paar Meter weiter erreichen wir die Marco-Polo-Promenade – ein Fußgängerhighway, die so breit und super ist, dass hier sogar Radfahren möglich ist, ohne dass es zu Konflikten kommt. Diese autofreie, grüne Verbindung zwischen Brünner Straße und Ruthnergasse ist (fast ganz genau) einen Kilometer lang und rege genutzt. Da kann man fast zu jeder Tageszeit beobachten, dass die Menschen auch hier sehr gerne zu Fuß gehen, wenn es nur die geeigneten Wege dazu gibt!
19/ Nördlich der Marco-Polo-Promenade liegen die drei Bauteile des Heinz Nittel-Hofes. Der wurde 1979-1983 errichtet und vom Architekten Harry Glück geplant. Harry Glück ist auch der Planer des Wohnparks Alterlaa. Sein Credo war „Wohnen wie Reiche, auch für Arme“. Sein Markenzeichen waren (folgerichtig) Gemeinschaftspools, meistens auf dem Dach. Die gibt es auch auf dem Nittelhof, sie sollen laut Glück eine verbindende Funktion für die Bewohner:innen einnehmen, wie es früher das Wirtshaus oder der Kirchenplatz getan hat. Allerdings kann man sich fragen, ob das im Fall des Nittelhofes so gut funktioniert, denn der Kirchenplatz und andere Freiräume sind öffentlich zugänglich – die Schwimmbäder am Dach nur den Bewohner:innen des Hauses. Die großzügigen Freiflächen rund um den großen Baukomplex sind entweder abgezäunt – oder mit gestalterischen Mitteln wie dichter Bepflanzung und hohen Erdwällen von der öffentlichen Marco-Polo-Promenade abgeschirmt. So richtig einladend ist das nicht.
Balkone sind uns auf dem Rundgang bisher schon aufgefallen, weil sie immer dort auftauchen, wo die unmittelbare Umgebung der Wohnhäuser, die Höfe, Grün- und Freiflächen offensichtlich nicht (mehr) von den Bewohner:innen genutzt werden. Der Nittel-Hof scheint die logische Fortsetzung dieser Entwicklung zu sein, denn seine Fassade besteht nur noch aus Balkonen. Und die umgebenden Grün- und Freiflächen sind für Menschen die nicht dort wohnen nicht benutzbar. Die intimen Innenhöfe der 1950er Jahre waren eine Fortsetzung des öffentlichen Raumes, ein Treffpunkt für Nachbar:innen, die einander kannten. Dieser Raum ist sukzessive über die Jahrzehnte der Stadtplanung einem Verkehrsraum gewichen – für Autos zum Fahren und Parken, manchmal auch zum Zu-Fuß-Gehen. Aber Raum, um sich aufzuhalten und zu verweilen, ist in den jüngeren Planungen in der Öffentlichkeit nicht mehr vorgesehen.
20/ Wir folgen der Marco-Polo-Promenade Richtung Brünner Straße, bis wir die Skraupstraße erreichen, die hier als Sackgasse endet. Wenn noch Energie bei den Spazierenden vorhanden ist, lohnt sich noch einen Abstecher in den Hof in der zweiten Reihe der Promenade zu machen. Hier befinden sich zwei Gemeindebau-Höfe, die 1924-25 errichtet wurden, aber nach Norden hin offen geblieben sind. Vermutlich war geplant diese Höfe später mit einem ergänzenden Bau abzuschließen. Das ist dann in den 1960er Jahren tatsächlich passiert, indem jeweils ein Zeilenbau als Abschluss zur Promenade hin errichtet wurde. Dadurch sind wieder die typischen Innenhöfe entstanden, die wir aus älteren Beispielen bereits kennen.
21/ Der dritte unfertige Hof ist das Gebäude der Arbeiterwohnhausanlage der Gaswerke. Dieses Gebäude wurde nicht ergänzt. Stattdessen wurde zwischen den Stichstraßen der Berzeliusgasse und der Carrogasse ein Park angelegt. Die Lösung mit den Stichstraßen, die unabhängig von der fußläufigen Durchwegung funktioniert und Autoabstellmöglichkeiten mit vielen Bäumen und flächiger Durchgrünung verbindet, zeigt dass fußgänger:innenfreundliche Lösungen auch dort möglich sind, wo Autoverkehr im Wohngebiet zugelassen ist. Allein die Vermeidung von Durchzugsstraßen bzw. die Beschränkung auf wenige Zufahrtsmöglichkeiten, stellt sicher, dass nur Anrainer:innen in das Gebiet fahren. Und dass so ein sehr attraktives Gebiet zum Zu-Fuß-Gehen entsteht.
22/ Vom Park aus gehen wir durch das kleine Marco-Polo-Einkaufszentrum zur Brünner Straße – und über die Edergasse zurück zur Ampel Siemensstraße / Frauenstiftgasse. So haben wir unseren Ausgangspunkt wieder erreicht!
Die gesamte Tour mit den markierten Stopps gibt’s auch als Google Maps.
Ursula Hofbauer hofft, dass Sie Spaß an der Tour hatten, und freut sich über Anregungen, Korrekturen und Ergänzungen unter ursula.hofbauer@architektin.space
Alle Fotos: Christian Fürthner

Radtour Nord- und Nordwestbahnhof
Nord- und Nordwestbahnhof prägten über 100 Jahre die Mobilität von Wien mit. Heute zählen beide zu den wichtigsten innerstädtischen Entwicklungsgebieten. Eine Erkundungstour per Fahrrad ermöglicht Einblicke in Geschichte und Zukunft dieser beiden Areale.
Auf dem ehemaligen Frachtenbahnhof im 20. Bezirk entsteht in den kommenden Jahren ein neuer Stadtteil zum Wohnen und Arbeiten. Erkunden Sie das Stadterweiterungsgebiet auf dieser Tour mit dem Rad. Im Stadtraum – am Endpunkt der Tour – bietet eine Ausstellung Informationen zur historischen Entwicklung und zur Zukunft der beiden größten innerstädtischen Stadtentwicklungsgebiete Wiens, den Nordbahnhof und den Nordwestbahnhof.
Zu Recht nannte man das 19. Jahrhundert auch das Zeitalter der Eisenbahn. Die neue Fortbewegung strukturierte maßgeblich die urbane Moderne mit. Ob Personenverkehr oder Gütertransport: Bis in die 1960er Jahre ging ohne die Eisenbahn relativ wenig. Zugleich waren die Standorte urbane weiße Flecken. Mit ihren Holzwänden oder Ziegelmauern vom städtischen Umfeld getrennt, behaupteten diese Eisenbahnareale ein Eigenleben, das eher an Kasernen, denn an städtisches Leben erinnerte. Seit nunmehr gut 20 Jahren werden diese letzten Brachflächen städtisch neu modelliert. Den Beginn machte der Hauptbahnhof Wien, gegenwärtig sind es Nord- und Nordwestbahnhof, die leistbares Wohnen, Arbeiten und nachhaltigen Klimaschutz neu definieren.
Der Weg im Detail
- Start: Anitta-Müller-Cohen-Platz/WKWAm Anitta-Müller-Cohen-Platz befindet sich der Ausgangspunkt für die Tour in die Stadtentwicklungsgebiete Nord- und Nordwestbahnhof. Über den Müller-Cohen-Platz und die Walcherstraße in Richtung Norden geht’s nach links in die Bruno-Marek-Allee.
- Bruno-Marek-Allee / Am Tabor
- Ernst-Melchior-Gasse
Über Am Tabor geradeaus geht’s in die Ernst-Melchior-Gasse weiter. - Bednar-Park
Auf der Ernst-Melchior-Gasse geht’s nach Nordwesten Richtung Krakauer Str. und diese entlang bis Bednar-Park. - Stadtwildnis
Weiter geht’s zur Vorgartenstraße und diese Richtung Norden bis links zur Stadtwildnis. - Vorplatz Schulcampus Christine Nöstlinger
Von dort geht es wieder zurück und an der Kreuzung Weschelstraße in die Taborstraße zum Vorplatz des Schulcampus Christine Nöstlinger. - Stadtteilmanagement Nordbahnhof/Nordwestbahnhof
Die Taborstraße entlang führt die Tour in die Nordbahnstraße 14 zum Stadtteilmanagement Nordbahnhof/Nordwestbahnhof der GB*. - Nordwestbahnstraße altes Postgebäude und brut Nordwest (Zwischennutzung)
Zurück geht’s in die Taborstraße und rechts in die Nordwestbahnstraße zum alten Postgebäude. - Stadtraum
Den Abschluss bildet der Stadtraum in der Nordwestbahnstraße 16. Auf dem umliegenden Areal des ehemaligen Nordwestbahnhofs soll ab 2024 etappenweise ein neuer Stadtteil entstehen, der die Qualitäten des innerstädtischen Wohnens und Arbeitens mit höchstem Freizeit- und Erholungswert vereint. Im STADTRAUM der Stadtplanung Wien finden Sie umfassende Informationen über die Stadtentwicklungsgebiete Nordwestbahnhof und Nordbahnhof, sowie das Museum Nordwestbahnhof, das einen Einblick in die historische Entwicklung des gesamten Areals bietet.
Der Stadtraum ist immer Donnerstags von 15 bis 19 Uhr geöffnet. Lage und Öffnungszeiten STADTRAUM Nordwestbahnhof
Radtouren in Stadtentwicklungsgebieten
Immer wieder finden geführte Fahrradtouren und Spaziergänge in diesen beiden Stadtentwicklungsgebieten statt. Bitte informieren Sie sich auf der der Seite https://www.gbstern.at/termine/ oder über den Wien zu Fuß Spaziergangskalender über die nächsten Termine: wienzufuss.at/event-kategorie/gemma-zukunft/
„Gemma Zukunft“ heißt das Programm für Spaziergänge zu Themen der nachhaltigen Stadtentwicklung in Wien. Von April bis November werden unter dem Titel unterschiedlichste kostenlose Spaziergänge und Radtouren durch ganz Wien angeboten. Die besuchten Areale umfassen Stadtentwicklungsgebiete, klimafitte Bestandstadt, Grünräume sowie Mehrfach- und Zwischennutzungsflächen.

Entlang des „Kleinen Wagram“ durch den Regionalpark DreiAnger
Die unbekannte Landschaft im Norden Wiens entdecken: Ein Rundgang durch den Regionalpark DreiAnger. Vom Heurigenort Stammersdorf, über den Rücken des "Kleinen Wagram", entlang von Feldern und Marchfeldkanal.
Von der Endstelle der Straßenbahnlinie 30 bzw. 31 im Heurigenort Stammersdorf führt die Rundtour entlang einer alten Bahntrasse und am Rücken des „Kleinen Wagram“ in die Stadtgemeinde Gerasdorf. Entlang von Feldern und Marchfeldkanal geht es anschließend retour zum Ausgangspunkt der rund 11 km langen Wanderung durch den Regionalpark DreiAnger. Dem gesamten Streckenverlauf folgen wir dabei der gelben Wegmarkierung „Runde Kleiner Wagram 1“.
Von Stammersdorf wandern wir längs der alten, parallel zur Brünner Straße verlaufenden Bahntrasse der ehemaligen Lokalbahn, die einst Stammerdorf mit Auersthal verband und heute Teil des Erlebnis-Radwegs „Dampfross und Drahtesel“ ist.
Auf Höhe des Mitterhaidenwegs gehen wir nach rechts und queren die Brünner Straße. Anschließend folgen wir dem Ackerweg entlang einiger alter Scheunen und Gruben bis zum Grenzweg, der die Grenze zwischen Wien und Niederösterreich bzw. Wien und der Nachbargemeinde Gerasdorf bildet.
Dort biegen wir nach links in den Grenzweg. Nach ca. 250 m verlassen wir den Grenzweg und biegen nach rechts in die Weinbergstraße. Entlang der Erhöhung des „Kleinen Wagram“, die einen schönen Blick auf die Stadt und an klaren Tagen bis zum Schneeberg bietet, wandern wir den Wegverlauf folgend bis zum Zusammentreffen der Weinbergstraße mit dem Marchfeldkanal. Wir queren die darauffolgende Brücke und folgen dem Weg südwärts bis zur Teichgasse.
Wer mag, kann hier einen Abstecher in den Ortskern von Gerasdorf machen und sich kulinarisch stärken.
Wir aber folgen der Routenbeschilderung über den Florianiplatz, wo die Feuerwehr Gerasdorf beheimatet ist und biegen in den Wasenweg ein. Entlang einer eingezäunten Pferdekoppel geht es bis zur Schulgasse, in die wir nach links einbiegen. Bei der nun schon nach wenigen Metern folgenden Wegkreuzung biegen wir wieder ab und verlassen auch schon wieder die Schulgasse. Vorbei an Feldern und begleitet von Obstbäumen wandern wir zum Grenzweg retour.
Wir biegen in den Grenzweg nach rechts und spazieren dort bis zum Marchfeldkanal. Wir queren den Marchfeldkanal und biegen gleich nach der Brücke nach links. Nun folgen wir dem Gewässer bis zur Stammersdorfer Straße.
Die Stammersdorfer Straße entlang geht es nun bis zum Ausgangspunkt der Runde, der Endstelle der Straßenbahnlinie 30 bzw. 31.
Tipp: Wer jetzt noch Lust hat, dem sei ein Abstecher in den alten Ortskern von Stammersdorf mit seinen zahlreichen Heurigen empfohlen.
Immer wieder führen in der schönen Jahreszeit auch naturkundliche Führungen in den Regionalpark DreiAnger. Infos zum Regionalpark DreiAnger unter www.regionalpark.wien.at
„Gemma Zukunft“ heißt das Programm für Spaziergänge zu Themen der nachhaltigen Stadtentwicklung in Wien. Von April bis November werden unter dem Titel unterschiedlichste kostenlose Spaziergänge und Radtouren durch ganz Wien angeboten. Die besuchten Areale umfassen Stadtentwicklungsgebiete, klimafitte Bestandstadt, Grünräume sowie Mehrfach- und Zwischennutzungsflächen. Bitte informieren Sie sich über den Wien zu Fuß Spaziergangskalender über die nächsten Termine: wienzufuss.at/event-kategorie/gemma-zukunft/

Alltag in Alten Adelshäusern
Eine Reizvolle Entdeckungstour im 23. Bezirk: Auf den Spuren alten Adels, vorbei an Schlössern und "Schlössln".
Wien ist reich an Schlössern und Schlössln, von denen viele wenig beachtet am Straßenrand stehen. Dieser Spaziergang durch den 23. Bezirk führt zu den Schlössern Liesing und Rodaun, zum Hofmannsthal-Schlössl und schließlich zum Friedhof Kalksburg, wo der Dichter Hugo von Hofmannsthal begraben wurde. Der Spaziergang stammt aus Christina Rademachers Buch „Auf den Spuren von Prunk & Pomp – Unterwegs zu den schönsten Schlössern in und um Wien“, das im Pichler Verlag erschienen ist.

Geh-Café: Schattige Oasen rund ums AKH
Besonders für heiße Sommertage ein cooler Tipp: Denn dieser Spaziergang durch den Alsergrund führt an zahlrecihe schattige Plätze, die zum Verweilen und Abkühlen einladen.
Die Sommer in Wien werden immer wärmer. Und besonders an den „Hundstagen“ freuen sich die StadtbewohnerInnen über kühle Plätzchen. Abseits von sattem Grün und schattigen Plätzchen führt dieser Spaziergang vorbei an Orten mit Geschichte(n) im Alsergrund und lädt ein, die AKH-Gründe zu entdecken. Ausgangspunkt des Spaziergangs ist das WUK, Ende im Viktor-Frankl-Park.
Der Spaziergang fand am 3. Juli 2019 im Rahmen der Veranstaltungsreihe „Geh-Café“ statt. Zusammengestellt und geführt von Alfred Hulka, Umweltpädagoge und Kenner des 9. Bezirks.

Rund um Kaltenleutgeben
Von Kaltenleutgeben durch den Wiener Wald nach Breitenfurt und wieder retour
Gemütliche Rundtour durch die beiden Wiener-Wald-Gemeinden Kaltenleutgeben und Breitenfurt. Ein Großteil der Strecke liegt im Siedlungsgebiet, und zwischen den Siedlungen spazieren Sie im Grünen über Wiesen und durch Wälder. Dabei kommen Sie u.a. an der Wiener Hütte und an der Helenenquelle vorbei.
Wer diese Tour an Arbeitstagen zurücklegt, findet direkt beim Startpunkt auch einen Supermarkt, um noch Proviant zu kaufen.
Start und Ziel: Bus 255 (Haltestelle: Kaltenleutgeben Wilhelmstraße)
Die Route hat uns Herbert Loder bei einem Interview verraten. Erfahren Sie mehr darüber, warum und wo gern zu Fuß unterwegs ist.

Elisabeths Schleichweg
Favoriten ist bunt. Elisabeth zeigt uns ihren Schleichweg im 10. Bezirk.
Elisabeth ist leidenschaftliche Zu-Fuß-Geherin. Sie geht immer und überall gerne spazieren und entdeckt die Stadt und ihre Facetten. Dabei mag sie besonders Orte, die auf den ersten Blick vielleicht nicht so schön sind: wie ihr Grätzl im 10. Bezirk. Was ihr daran besonders gefällt? Die bunte Vielfalt an Menschen und Gebäuden.
Wir haben Elisabeth bei einem Spaziergang begleitet.

Die hügeligste Tour mit der Aussicht auf Erholung beim Heurigen. Los geht es am Praterstern. Entlang des Donaukanals flussaufwärts wärmen wir uns für das hügelige Döbling auf. Bei der Müllverbrennungsanlage Spittelau geht es immer leicht bergauf nach Sievering. Mitten im Wienerwald biegt die Tour auf die bekannte Höhenstraße, die längste Straße Wiens ab. Durch den Wald und teils über Kopfsteinpflaster geht es bis auf den Kahlenberg. Nach einem Abstecher zum kleinen Bruder, dem Leopoldsberg rollen wir Richtung Klosterneuburg über Serpentinen steil bergab. Zurück nach Wien geht es am Donauradweg.

Von Stammersdorf nach Strebersdorf
Von Stammersdorf über die Weinberge nach Strebersdorf
Wir starten bei der Endstation Stammersdorf der Straßenbhan Linie 31. Dann geht es hinein nach Stammerdsorf in die bekannten Weinberge am Fuße des Bisamberg. Über die Cleesgasse, die Weinsteiggasse und den Breitenweg erreichen wir den schönsten Teil der bekannten Stammersdorfer Kellergasse. Oben angekommen, gehen wir links bergab durch die Weinberge Richtung Strebersdorf. Die Krottenhofgasse fürht uns fast zur Endstation Strebersdorf. Von dort geht es mit der Straßenbahn 26. zurück.

„Der Tod muss ein Wiener sein“, sang Georg Kreisler. Dieser Liebe zur Wiener Morbidität trägt diese Tour rechnet und führt zu sechs Friedhöfen sowie zum Bestattungsmuseum Wien. Sie ist mit einem Anstieg von 98 Höhenmetern relativ flach und lässt sich auch mit wenig Kondition gut bewältigen.
Folgende Friedhöfe liegen am Weg:
- Südwestfriedhof
- Islamischer Friedhof
- Zentralfriedhof
- Feuerhalle und Urnenfriedhof
- Tierfriedhof
- Friedhof der Namenlosen
Start: S-Bahn-Station Hetzendorf
Ende: Friedhof der Namenlosen (Möglichkeiten zur Weiter- bzw. Rückfahrt gibt’s in der ausführlichen Beschreibung)

Entlang des Liesingbachs
Am Liesingbach finden die Füße kühles Nass an heißen Sommertagen.
Der Spaziergang startet direkt bei der U6 Station Alterlaa. Die Wohnparkstraße führt von der U-Bahnstation Alterlaa zum Bachbett des Liesingbaches. Zwar nicht barrierefrei, aber schaffbar kann in das Bachbett eingestiegen werden. Das Bachbett darf bei geeigneter Witterung betreten werden.
Entlang des Baches kann in variablen Längen nach Osten gewandert werden. Die Haltestelle der Linien 65A und 66A in der Gutheil-Schoder-Gasse, Station Schwarzenhaidestraße oder die Linie 16A in Pfarrgasse sind gut erreichbar um wieder in die Stadt zurück zu kehren. Für die ganz Unternehmungslustigen geht der Spaziergang auch bis zum Islamischen Friedhof von dem aus in ein paar Gehminuten die S-Bahnstation Blumental erreichbar ist.
Sebastian A. empfiehlt, den Spaziergang mit einem Bootsrennen zu verbinden. Am besten mit einem selbst gebastelten Boot aus alten Verpackungen: Mit ein wenig Geduld und Geschick entstehen aus alten Flip Flops, ausrangierten Küchenbrettern, Plastikflaschen, Tetrapacks, Stecken usw. bunte Yachten.
Auf die Plätze Fertig Los! Und nun beginnt das Bangen, ob das Boot auch in der Mitte bleibt, nicht kippt und sich nicht am Ufer in ein Geäst verfängt.

LiDo-Tour durchs alte Kaisermühlen
Eine abwechslungsreiche Tour von den alten Hochhäusern über die Ringtheater-Säulen bis zum Bretteldorf
Kaisermühlen erstreckt sich zwischen Donau und Alter Donau auf der Länge zwischen Donauturmstraße und Südosttangente. In dieser LiDo-Tour erkunden wir den alten Teil von Kaisermühlen, also jenen Teil zwischen Wagramer Straße und Südosttangente. Eveline Zill ist ehemalige Bezirksrätin und lebt bereits ihr ganzes Leben in Kaisermühlen, Christa Gutleber ist derzeit als Bezirksrätin in Kaisermühlen aktiv. Die beiden kennen das Grätzl daher auch abseits vom Gänsehäufel und dem beliebten Eissalon am Schüttauplatz.
Die Tour startet und endet bei der U1-Station Kaisermühlen-VIC. Wer Zeit und Lust hat, hängt hier noch eine Runde Richtung Donauturm und Donaupark an.
Goethehof
Der Goethehof ist ein Gemeindebau aus dem roten Wien. Christa Gutleber ist überzeugt, dass es der schönste Gemeindebau Wiens ist. Mit seinen 50 Stiegen gibt’s hier auf jeden Fall viel zu entdecken. Auf der Schüttaustraße findet sich eine Sonnenuhr mit Tierkreiszeichen und über dem Haupteingang ein Relief mit einer Tänzerin und zwei Musikern von Carl Wollek. Die Darstellung der Tänzerin in der Mitte sei in Anlehnung an Goethes berühmtes Götz-Zitat entstanden, weiß Eveline Zill. Sie verrät auch, wie sich die Erdgeschoßzone im Laufe der Zeit verändert hat: „Wo jetzt der Kaisermühlner Hafen der Nachbarschafthilfe drinnen ist, war ein Konsum-Supermarkt. Auf der 4-er Stiege gabe es einmal eine Fleischerei und Selcherei drin. Im Gassenlokal mit den großen Fenstern zwischen den Stiegen 5 und 6 waren die Kommunisten drinnen, heute ist dort das Kaisermühlner Werkl, eine Kleinkunstbühne mit Vorlesungen und so. Und wo heute die wohnpartner drin sind, war ganz früher ein großes Kaffeehaus. Dazwischen wurde es als Kindergarten von den Wiener Kinderfreunden genutzt. Apropos, im Goethehof gab’s den ersten Montessori-Kindergarten in Wien. Was es damals gab und auch heute noch gibt, ist die Bücherei Kaisermühlen.“
Marschallhof
Der Marschallhof (auch: Marshallhof) ist benannt man dem US-Politiker, den viele vom Marshallplan kennen. Dieser Gemeindebau wurde in den 1950ern errichtet. Davor sah Kaisermühlen noch ganz anders aus. Als aber klar war, dass die Gartenschau 1964 in Kaisermühlen stattfinden wird, begann die große Umgestaltung. „Vis-a-vis vom Goethehof Richtung Donau waren lauter Schrebergärten, die hat man damals aufgelassen und den Gemeindebau mit den drei Hochhäusern gebaut. Heute heißen sie bei uns ‚die alten drei Hochhäuser‘, weil die anderen ja viel höher und neuer sind. Mit ihren 15 Stockwerken waren sie die ersten Hochhäuser in Wien, die auch Wohnhäuser waren“, erzählt Eveline Zill. Eingezogen sind in diese Gemeindebauten unter anderem jene Personen, die im Bretteldorf gelebt haben. Wussten Sie übrigens, dass die britische Königin Elisabeth II. diese Sozialbauten bei ihrem Besuch 1969 besichtigt hat?
Nepomuk-Statue
Die Nepomuk-Statue in der Bellegardegasse erinnert an die ursprüngliche Kirche von Kaisermühlen. Da die Kirche damals nur ein einfacher Verschlag war, wurde die Statue auch mal gestohlen und später wiedergefunden. Wussten Sie übrigens, dass der Heilige Nepomuk gegen Wassergefahren schützen soll? Ein naheliegender Schutzpatron für eine Gegend mit häufigen Überschwemmungen.
Pfarrkirche Kaisermühlen
Die Kirche am Schüttauplatz wurde in den 1880er Jahren errichtet. Es handelt sich um einen dreischiffigen Bau, wobei das Hauptschiff durch Säulen von den Seitenschiffen getrennt ist. Für die Säulen wurden alte Säule quasi recycled. So sind zwei der Säulen ursprünglich im Ringtheater am Schottenring gestanden, das 1881 bei einem Brand zerstört wurde. 1887 wurde die Kirche eingeweiht, 1889 die erste Fronleichnamsprozession hier gefeiert.
Den großen Fronleichnamsumzug gab es auch bis weit nach dem 2. Weltkrieg noch. Es fand übrigens 1,5 Wochen nach dem tatsächlichen Feiertag statt, dann am Sonntag. Nicht nur die Kardinäle, die Studentenbünde und ganz Kaisermühlen war auf den Beinen, sondern von ganz Wien sind sie gekommen. Damals war Kaisermühlen noch nicht so verbaut und es gab auch Platz für Ringelspiele, Schaukeln, und alle möglichen Kirtagsbuden.
Schnitterweg
Der Name des Schnitterwegs erinnert an einen Beruf, den es früher gab. Schnitter waren jene Männer, die im Winter Eisblöcke an der Alten Donau geschnitten haben. Dieses Eis wurde in kühlen Eiskellern – sie gab es in ganz Kaisermühlen – das Jahr über gelagert. Diese herausgeschnittenen Eisblöcke ermöglichten damit auch Kühlung in den wärmeren Monaten.
Gänsehäufel
Das bekanntestes Bad Wien ist das Gänsehäufel. Christa Gutleber schwärmt: „Das Gänsehäufel ist ein ganz tolles Bad, weil’s halt riesig groß ist. Es hat Schwimmbecken, aber auch die Alte Donau integriert. Denen, die dort eine Kabane haben, kannst zuschauen, wie sie diesen kleinen Raum nutzen. Sie leben quasi von in der Früh bis am Abend im Gänsehäufe und bauen aus der Mini-Kabane ein kleines Häuschen für den Sommer mit Kühlschrank und allen drum und dran. Auch ja: Kennst du das Lied vom Rainhard Fendrich? Da singt er eine Persiflage auf einen Italienurlaub, wo sie ihm alles rauben und zum Schluss sind er: „Auf Italien pfeif i, i fahr lieber ins Gänsehäufl.“ (Video von „Strada del sole“)
Kaiserwasser
Das ist das Kaiserwasser, wo man auch gut baden und schwimmen gehen kann. Christa Gutleber hat dazu eine lustige Geschichte aus ihrer Tätigkeit aus Bezirksrätin parat, wo sie regelmäßig bei Ortsverhandlungen dabei ist: „Am Kaiserwasser hat auch die Bank Austria einen Stützpunkt, der von den Mitarbeitenden in der Freizeit genutzt werden kann. Und die Bank Austria gehört ja zur UniCredit Gruppe, also zu einer italienischen Bank. Und so kommt’s, dass ein Quadratmeter Bodenfläche dort zu Italien gehört.“
Russenkirche
Die „Russenkirche“ heißt offiziell eigentlich Kapelle „Zum göttlichen Heiland“. Ihren Namen hat sie daher, dass sie gegen Ende des 1. Weltkriegs erbaut wurde, und am Bau waren russische Kriegsgefangene beteiligt. Sie wurde übrigens an der Stelle einer anderen kleinen Kirche errichtet. Sie diente als Kirche für die Bewohner:innen rundherum, das waren damals die Bewohner:innen des Bretteldorfs.
Bretteldorf
Wo heute die UNO-City steht, stand früher ein Bretteldorf. Hier lebten die ganz armen Leute. Wie man sich so ein Bretteldorf vorstellen soll? Eveline Zill erzählt, was sie von ihrem Vater dazu weiß: „Es waren quasi die ersten Fertigteilbauten. Man hat am Tag die Bretter am Boden zusammengenagelt, was man halt gehabt hat. Und das hat man in der Nacht heimlich aufgestellt. Das, was in der Früh gestanden ist, hat stehenbleiben dürfen. Bis dann die Fenster drinnen waren und man drinnen wohnen konnte, hat’s schon ein bisschen gedauert. Und es ist nicht so, dass das Bretteldorf nur aus Holz bestanden hat. Mit Ziegeln konnte man es ja dann ausbauen, wenn der Rohbau gestanden ist. Ich kann mich noch erinnern, dass bei meiner Großmutter das Wohnzimmer aus Mauerteilen war, aber in der Küche war noch ein gestoßener Erdboden drin. Sonst haben die Leute dort alles für den Selbstverbrauch gehabt bzw. angebaut. Meine Großmutter hatte eine Ziege, ein paar Hendln und ein Schweinderl. Und im Garten ist alles angebaut worden, was man gebraucht hat.“

Von Seite zu Seite – die Wiener Buchtour
Lesen und Kulinarik für jeden Geschmack von Währing bis nach Margareten
Warum empfiehlst du genau diese Strecke?
Die Route ist genau wie Wien: alte und neue Architektur, viel Grün, alles, was das Leben lebenswert macht neben-, hinter- oder übereinander. Die Route führt an mehreren Buchgeschäften, Lokalen und Kulturzentren vorbei. Ideal für Buch-, Kultur- und Wien-Liebhaberinnen und -Liebhaber. Flanieren vom Feinsten. Und natürlich gibt’s Pausen dazwischen, beim Kaffeetrinken oder in Büchern schmökern.
Für wen ist dieser Weg geeignet?
Jede und jeder kann hier entlang spazieren. Wer mit Kindern unterwegs ist oder nicht so gut zu Fuß, kann die Tour abkürzen und nur Teile davongehen. Man entdeckt entlang des Weges Bewährtes, Neues und Bewährtes neu. Und das beste: auf zwei Wiener Märken gibt es kulinarische Stärkung.
Was ist das Highlight der Route?
Herausfinden, welches Buchgeschäft das schönste Wiens ist. Also, Schuhe anziehen und ein Sackerl mitnehmen, für die neuen Bücher … Zur genauen Wegbeschreibung geht es hier entlang.
Start: Straßenbahn-Station Kuktschergasse
Ziel: Bus-Station Ziegelofengasse

Frauen im Sport – Spuren im Prater: Ein Spaziergang von Petra Unger
Wie, wann und warum sind Frauen in Bewegung gekommen – politisch, gesellschaftlich und im Sport? Bei diesem Spaziergang von Kulturvermittlerin Petra Unger werden einzelne Wegbereiterinnen und Sportarten mit bestimmten Orten im Wiener Prater in Verbindung gebracht.
Der Spaziergang im zweiten Bezirk folgt den Spuren der Artistinnen, Löwenbändigerinnen und Schaustellerinnen aus der Vergangenheit des Wiener Praters. Entlang der Hauptallee führt die Route zum Konstantinhügel, am Ernst Happel Stadion vorbei Richtung Handelskai.
Auf in den Prater..
Frauen war es nicht schon immer möglich uneingeschränkt Sport auszuüben. Wie, wann und warum sind Frauen in Bewegung gekommen – politisch, gesellschaftlich und im Sport? Mit diesen Fragen beschäftigt sich Kulturvermittlerin Petra Unger. Sie forscht und recherchiert Frauengeschichten in Wien. Bei diesem Spaziergang werden einzelne Wegbereiterinnen und Sportarten mit bestimmten Orten im Wiener Prater in Verbindung gebracht.
Routenbeschreibung: Der Spaziergang startet beim Pratermuseum am Oswald-Thomas-Platz, dem Eingang zum Vergnügungspark. Im Museum erfährt man allerlei über Artistinnen, ungewöhnliche Freiräume und Schaustellerinnen, die ihren Körper außerhalb der Norm im Prater zur Schau stellten.
Auf der Prater Hauptallee kam es 1848 zu ersten Frauenkundgebung Österreichs und in weiterer Folge zu der Praterschlacht bei der Arbeiterinnen und Arbeiter um mehr Lohn kämpften. Und was haben Frauen am Fahrrad mit Kulturkampf zu tun? Diese Frage passt genauso zur Hauptallee wie die Geschichte des Frauenlaufs, der jährlich hier stattfindet. Vor 45 Jahren war es Frauen noch verboten an Langstreckenläufen teilzunehmen.
Entlang der Allee führt die Route weiter zum Konstantinhügel. Der Hügel entstand im Zuge der Aushubarbeiten der Rotunde anlässlich der Weltausstellung 1873 in Wien. Pauline Fürstin Metternich organisierte 1886 hier den ersten Blumencorso, der mit fast 3000 teilnehmenden Kutschen in die Pratergeschichte einging.
„Fußball ist nichts für zarte Jungs, aber vielleicht etwas für harte Mädchen“, meinte Oscar Wilde. Beim Ernst-Happel-Stadion ist es möglich mehr über die Geschichte des Frauenfußballs zu erfahren. Außerdem findet hier seit 2002 jährlich ein Mädchen-Fußballtag auf den Trainingsplätzen statt.
Weiter geht es stadtauswärts in die Wehlistraße zum SC Hakoah. Der Verein wurde Anfang des 20. Jahrhunderts als Reaktion auf die Demütigung jüdischer Sportlerinnen und Sportler gegründet. Bei der Etappe des Spaziergangs liegt besonderes Augenmerk auf den Hakoah-Schwimmerinnen, die zu den Olympischen Spielen 1936 in Berlin eingeladen wurden. Und ablehnten.
Immer wieder können während des Spaziergangs Querschlüsse auf die heute Situation gezogen werden, denn Geschlechterdifferenzierung im Sport ist immer noch eine Selbstverständlichkeit.

Der Liesing entlang
Von Alterlaa in Liesing durch den Zentralfriedhof zum Tor 2 in Simmering
Warum empfiehlst du genau diese Strecke?
Die Route ist sehr gut mit den Öffis erreichbar. Das gilt auch für einzelne Abschnitte. So ist es möglich die Wegstrecke entsprechend dem individuellen Können zu verkürzen. Gleichzeitig man fast ausschließlich abseits von Straßen und lässt so die städtische Hektik schnell hinter sich.
Für wen ist dieser Weg geeignet?
Der Weg ist großteils geschottert, Stufen o.ä. gibt es auf der Strecke keine. Zwischen Oberlaa und dem Zentralfriedhof gilt es eine Anhöhe zu erklimmen. Hier kann die Steigung etwas herausfordernd sein.
Was ist das Highlight der Route?
Für mich ist der Blick vom Goldberg in Richtung Donauplatte das Highlight dieses Spaziergangs. Einkehrmöglichkeiten gibt es unterwegs ebenfalls. Wobei ich mir am liebsten die Belohnung ergehe. Am Zentralfriedhof selbst wartet in diesem Sinn die Kurkonditorei Oberlaa oder das Concordia-Schlössl. In Alterlaa liegt – gut versteckt im neuen Einkaufszentrum – die Konditorei Landmann.
Start: U-Bahn Alterlaa
Ziel: Straßenbahn-Station Zentralfriedhof, 2. Tor

Geh-Café: Spektakuläres Aquädukt
Vorbei an modernen Wohnbauten und historischen Arbeiterhäusern – auf dem Gelände der ehemaligen Brauerei Liesing – ging die Entdeckungstour zu grandiosen Aussichtspunkten auf die 1. Wiener Hochquellwasserleitung.
Vom Liesinger Platzl führt der Spaziergang entlang der Liesing, vorbei an der Liesinger Brauerei zum beeindruckenden Äquadukt. Von der Stadtgrenze zu Perchtholdsdorf zurück zum modernen Riverside.
Der Spaziergang fand am 2. April 2019 im Rahmen der Veranstaltungsreihe „Geh-Café“ statt. Zusammengestellt und geführt von Cordula Höbart, Bezirksrätin im 23. Bezirk.

Durch den Lainzer Tiergarten
Wir betreten durch das Pulverstampftor den Lainzer Tiergarten um machen eine gemütliche Runde zum Nikolaitor
Bei dieser Wanderung reisen wir mit der S-Bahn an. Von der Station Wolf in der Au geht es über das Wiental zum Lainzer Tiergarten. Wir betreten ihn durch das Pulverstampftor und machen uns Richtung Johannser Kogel auf. beim Roten Ziegel gehen wir Richtung Nikolaitor. Nach rund zwei Stunden verlassen wir gut erholt den Lainzer Tiergarten und spazieren zur U-Bahn-Station Hütteldorf. Wer kein Rapidmatch sehen mag, fährt gleich zurück Richtung Innenstadt.

Mahlzeit Wien
Mit dem Rad zu Gärtnereien, die Lobau und andere Tipps in der Donaustadt
Warum empfiehlst du genau diese Strecke?
Diese Radtour hat den großen Vorteil, dass sie nahezu flach ist. Das ist in Wien eher eine Seltenheit. Wer die Tour fährt, lernt ein vielschichtiges Wien kennen. Und die Donaustadt ist ganz schön lässig.
Für wen ist dieser Weg geeignet?
Die Radtour hat eine moderate Länge und ist flach. Außerdem gibt es entlang der Strecke zahlreiche Möglichkeiten für eine Rast. Klassische Familien-Tour, würde ich sagen.
Was ist das Highlight der Route?
Lobau, Alte Donau, Norbert-Scheed-Wald, See in der gleichnamigen Stadt, Hirschstettner Teich. Was willst du mehr.
Start: U-Bahn Stadtpark
Ziel: U-Bahn Stadtpark

Bewegung in der Stadt: Vom Schwedenplatz bis zum Hauptbahnhof
Von der Innenstadt zum Hauptbahnhof. Wien in Bewegung
Wien ist in Bewegung. Das zeigt dieser Spaziergang durch die Innenstadt und die Landstraße. Aber nicht nur die Stadt, auf Ihre BewohnerInnen bewegen sich ständig. So wie wir auf diesem Spaziergang.

Geh-Café: Neues Grün im Gründerzeitviertel
Im April haben sich über 90 Spaziergeher:innen bei kühlem Wetter in Währing für den von der Bezirksvorsteherin Silvia Nossek geführten Rundgang durch das Gründerzeitviertel getroffen.
Der Spaziergang fand am 8. April 2025 im Rahmen der Veranstaltungsreihe „Geh-Café“ statt

Marchfeldkanal-Runde
Einfacher und ebener Spaziergang entlang des Marchfeldkanals
Die Rundtour führt auf gut befestigten Wegen entlang von Marchfeldkanal und Draugasse durch Stammersdorf. Am Weg passieren Sie die Landesgrenze zu Niederösterreich sowie den Stammersdorfer Zentralfriedhof.
Start und Ziel: Bus 32A (Haltestelle: Draugasse)
Die Route hat uns Herbert Loder bei einem Interview verraten. Erfahren Sie mehr darüber, warum und wo gern zu Fuß unterwegs ist.
Fotos: Herbert Loder

Stadt Land Fluss, von Neustift nach Greifenstein
Einmal durch den Wienerwald: von Salmannsdorf über Weidlingbach und die Windischhütte nach Greifenstein - mit Bademöglichkeit zum Abschluss.
Die folgende Tour stammt von Veronika Schöll von Bahn zum Berg. Sie nimmt uns mit auf eine Wanderung durch den Wienerwald, die Route ist mit 20 Kilometer und 650 Höhenmeter rauf bzw. 750 runter doch recht lang.
Routenverlauf
- Salmannsdorf
- Neustift am Walde
- Hameau
- Weidlingbach
- Windischhütte
- Hintersdorf
- Hadersfeld
- Burg Greifenstein
- Donaualtarm Greifenstein
Die ausführliche Beschreibung der Wanderung finden Sie bei Bahn zum Berg.
Auf keinen Fall verpassen sollten Sie
Am Autofahrer-Gesundheitsweg bei der Windischhütte gibt’s Turnübungen, eine willkommene Abwechslung für mitwandernder Kinder.
Auch das Museum in Maria Gugging ist auf jeden Fall einen Besuch wert.
An- und Abreise
Die Tour ist öffentlich gut erreichbar, sie wurde ursprünglich bei „Bahn zum Berg“ veröffentlicht, dem Öffi-Tourenportal in Österreich und Bayern. Zu genauen Planung der Anreise eigentlich die Suchmaschine Zuugle.at, mit der die öffentliche Anreise zu Wanderung einfach geplant werden kann.
Start: Haltestelle Salmannsdorf
Ende: Bahnhof Greifenstein-Altenberg
Fotos: Veronika Schöll

Geh-Café 2022: Die historische Brigittenau, neu interpretiert
Das Geh-Café war erstmals im 20. Bezirk.
Selten liegen Tradition und Moderne so nah beieinander wie in der Brigittenau. Geschichte und Geschichten begegnen einem hier auf Schritt und Tritt. Christine Dubravac-Widholm, Bezirksvorsteher-Stellvertreterin führt durch ihren Bezirk und verrät, was aus der ehemaligen Wohnstätte des „Führers“ und aus dem kommunistischen „Globusverlag“ wurde, wo zwischen den Gemeindebauten feinste Lebkuchen produziert werden und wo man künftig über eine „Highline“ flanieren wird.
Übrigens besucht das Geh-Café zum ersten Mal die Brigittenau!
In Kooperation mit Bezirksvorstehung Brigittenau

Alexias Schleichweg
Alexia zeigt ihren ganz persönlichen Schleichweg durch Wien.
Alexias Tour ist ein erholsamer Spaziergang durch den 19. und 18. Bezirk. Los geht es in der Nusswaldgasse. Dort befindet sich die Zacherlfabrik. Diese ehemalige Industrieanlage sieht aus wie aus „1.000 und einer Nacht“. Ornamente und Türmchen zieren die Fassade. Auf alle Fälle ist die Zacherlfabrik einen Besuch wert.
Weiter geht es über den leicht hügeligen Karl-Fellinger-Park. Ein richtiger Schleichweg, der im berühmten Cottage-Viertel mündet. Die Fassaden der herrschaftlichen Häuser der Gründerzeit eignen sich sehr, um dort einen gemütlichen Spaziergang zu machen.
Ein kurzer Abstecher die Hartäckerstraße hinauf, führt zu einem tollen Ausblick auf den Kahlen- und Leopoldsberg.
Am Rande des Türkenschanzparks geht es in den 18. Bezirk nach Währing. Die Tour endet am Kutschkermarkt. Dort ist der perfekte Ort für eine Stärkung nach dem Spaziergang.

Praterstern – Friedhof der Namenlosen
Entlang der Donau zu einem Geheimtipp
Die Tour führt über den Prater an den Alberner Hafen zum Friedhof der Namenlosen. Der versteckte Friedhof gilt als einer der stimmungsvollsten in Wien. Die Tour führt über die Donau zurück zum Ausgangspunkt Praterstern. Die Tour ist flach und leicht befahrbar. Abstecher in den Würstelprater, ins Stadionbad oder an die Neue Donau laden zur Entspannung für die ganze Familie ein.

Geh-Café Mitten in Hernals 2021
Routen zur Veranstaltung "Geh-Café in Hernals" im September 2021
Warum wurde der Alsbach eingewölbt? Welche Berühmtheit ist am Hernalser Friedhof begraben? Und wann gewann der Wiener Sport-Club mit 7:0 gegen Juventus Turin? Antworten zu diesen Fragen gab es bei unserem Grätzl-Spaziergang Geh-Café Mitten in Hernals
Die Route wurde vom Verein „Mitten in Hernals“ erstellt und im Rahmen der Veranstaltungsreihe Geh-Café im September 2021 gegangen.

Julians Schleichweg
Gemütlich mit dem Rad durch die Seestadt Aspern, die sich nahezu täglich verändert.
Julians Tour startet bei seinem Radgeschäft United in Cycling und führt rund um und durch die Seestadt. Mehrmals führt die Route zum See, der dem Stadtteil seinen Namen gibt. Im Sommer also auch als „Badetour“ zu machen.
In die Seestadt kann man sehr gut mit den Rad fahren. Es gibt einen gut beschilderten Radweg aus dem Zentrum dorthin. Oder man reist mit der U-Bahn an. Das geht auch am Wochenende ganztägig.

Ausblick auf die Donaumetropole
Smaragdeidechsen, Stiegen und die steilste Straße Wiens in Döbling
Warum empfiehlst du genau diese Strecke?
Ein angebrochenes Wochenende in Wien und du hast den Wunsch einen kleinen Ausflug mit Ausblick zu machen? Dann ist diese Tour eine gute Wahl. Mit etwas Glück entdeckt man in der wärmeren Jahreszeit am steilen Nasenweg auf den Leopoldsberg Smaragdeidechsen im Gebüsch. Die Ausblicke von Leopoldsberg, Kahlenberg und Nussberg sind unvergleichlich.
Für wen ist dieser Weg geeignet?
Die Tour ist kurz, etwas Grundkondition aber nötig, weil der Steig auf den Leopoldsberg lange und die Eisernenhandgasse zurück zum Kahlenbergerdorf steil ist.
Was ist das Highlight der Route?
Nasenweg, Burg Leopoldsberg, Kahlenberg, Nussberg, mögliche Einkehr bei einem Heurigen, die Eisernenhandgasse als steilste Straße Wiens und das Kahlenbergerdorf.
Start: Bus-Station Kahlenbergerdorf
Ziel: Bus-Station Kahlenbergerdorf
Über den Donauradweg ist der Start- und Zielpunkt der Tour im Kahlenbergerdorf gut mit dem Fahrrad erreichbar. Fahrradabstellbügel befinden sich nahe der Einstiegsstelle.

Währinger Frauenweg
Folgen Sie den zehn Tafeln des “Währinger Frauenweges” im Pötzleinsdorfer Schlosspark um die Wegbereiterinnen der Frauenbewegung Wiens kennezulernen.
Schöne Wege, gepflegte Wiesen, Streichelzoo und bedeutende Frauen der Wiener Geschichte kennelernen – all das bietet der Pötzleinsdorfer Schlosspark. Folgen Sie den zehn Tafeln des “Währinger Frauenweges” um die Wegbereiterinnen der Frauenbewegung Wiens kennezulernen. Kurzer Abstecher durch den Park sind dabei nicht ausgeschlossen sondern sogar erwünscht. Der Spaziergang endet nach dem Tor zum Schlosspark Pötzleinsdorf an der Haltestelle Pötzleinsdorf.
Auch für einen Spaziergang mit Kindern ist der Schlosspark Pötzleinsdorf gut geeignet. Im Park gibt es einen großen Spielplatz, der auf mehreren Ebenen angelegt ist: Ganz unten gibt es für die Kleinsten viel Sand, Wipptiere, eine Babyrutsche und Babyschaukeln. Weiter oben befinden sich dann u.a. ein Klettergerüst und ein Beachvolleyballplatz.
Der Währinger Frauenweg ist eine Initiative der Währinger Bezirksvertretung und wurde im Mai 2014 eröffnet. Planung und Umsetzung erfolgten gemeinsam mit dem Museumsverein Währing. Der Spaziergang startet mit der ersten Tafel des Rundgangs. Sie befindet sich im Schlosspark auf Höhe Pötzleinsdorfer Straße 140.
Details zum Spaziergang und seinen Themen finden Sie unter www.waehringerfrauenweg.at

Bärlauch und Bächlein
Erholung pur im Wienerwald bei Dreimarkstein und Simonsberg in Döbling
Warum empfiehlst du genau diese Strecke?
Die Route ist eine kurze, leicht zu erreichende Runde durch den Wienerwald. Das Schöne: Sie ist zwar in einem Gebiet, in dem viele Spaziergängerinnen oder Wanderer unterwegs sind, wenn man aber von den „Waldautobahnen“ abbiegt, ist man rasch alleine im Wald und kann die Geräusche des Wienerwalds genießen. Erholung pur.
Für wen ist dieser Weg geeignet?
Die Runde ist auch mit kleineren Kindern gut zu machen, weil sie abwechslungsreich und nicht zu lang ist. Kinderwagentauglich ist sie nicht. All jene, die einmal ein rasches Auslüften benötigen, lade ich ein, die Runde zu gehen.
Was ist das Highlight der Route?
Die Route besticht durch ihre Einfachheit und durch die Tatsache, dass sie rasch mit anderen, bekannten Wegen im Wienerwald kombiniert werden kann. Zwischen der Weidlingbachstraße und den „Schützengräben“ lasst sich gut über Bäche hüpfen (nicht hineinfallen) und wenn die Zeit reif ist, ganz toll Bärlauch sammeln.
Start: Bus-Station Wien Dreimarkstein
Ziel: Bus-Station Wien Dreimarkstein

Route durch den Wienerberg
Wege durch eine weitreichende Parkanlage – unglaubliche 117 Hektar Natur pur. Selbst der überzeugteste Stadtmensch sehnt sich gelegentlich nach einem Fleckchen Natur.
Der Wienerberg im 10. Bezirk bietet unglaubliche 117 Hektar Natur pur. Das Erholungsgebiet ist mit den öffentlichen Verkehrsmitteln 11, 15A, 7A und 65A zu erreichen. Auch die Endstation der Linie 1, der Stefan-Fadinger-Platz ist nicht weit entfernt.
Den Spaziergang können Sie am Eingang Wienerfeldgasse beginnen. Dazu steigen Sie einfach an der entsprechenden Haltestelle der Linie 11 aus und laufen direkt ins Grüne. Nach Lust und Laune einem der Wege in Richtung Wasser folgen. Inmitten des Wienerbergs liegt der Wienerbergteich. Besonders im Sommer lädt er zum Sonnenbaden am Ufer oder auch zu Schwimmen ein. Entlang aller Wege am Wienerberg gibt es Bänke und Tische. Kurze oder längere Pausen sind also jederzeit möglich.
Das große Erholungsgebiet bietet neben Spazier- und Laufwegen auch Hundezonen und Spielplätze. Insgesamt ist das Wegenetz 14 km lang. Vom kurzen bis zum ausgedehnten Spaziergang ist alles möglich.
Der Weg führt, dem Ufer des Teiches folgend, rund um den Wienerbergteich. Leise dröhnt der Autoverkehr von der Triesterstraße über die Bäume hinweg. Links gehalten kommt man zum Ausgang August-Forell-Gasse. Aus dem Grün hinaus, durch eine Siedlung hindurch, in die Raxstraße – von wo aus wieder ins Stadtleben eingetaucht werden kann.

Zwischen Tradition und Moderne – Kulturpfade durch Neustift a. W. – Salmannsdorf
Wiens kleinste Volksschule, die Somerhaide und Weinberge. Im 19. Bezirk fühlt sich Wien oft schon ziemlich ländlich an. Herr Burkart von der Kulturinitiative Neustift a. W. – Salmannsdorf hat einen vielfältigen Spaziergang zusammengestellt - zwischen Tradition und Moderne.
Die Route verläuft von der Rathstraße, über den Hauerweg und die Straße Neustift am Walde zum alten Neustifter Friedhof. Weiter zum Sommerhaidenweg, zur Neustifter Kirche und über das Fuhrgassl zur Mariensäule. Über die Salmannsdorfer Straße und die Celtesgasse endet die Route bei der Volksschule Celtesgasse.
Detailinformationen zu den einzelnen Stationen finden Sie hier: Zwischen Tradition und Moderne – Kulturpfade durch Neustift a. W. – Salmannsdorf

Geh-Café Cooles Floridsdorf 2021
Das war die Tour "Geh-Café Cooler Sommer in Floridsdorf"
Rund um den Bahnhof Floridsdorf wurde in der letzten Zeit vieles neu errichtet. Das Grätzl wurde „klimafit“ gemacht. Die kurze Tour zeigt die wichtigsten Umbauten von der Franklinstraße, über den Pius-Parsch-Platz bis zum Schlingermarkt (eigentlich Floridsdorfer Markt)
Die Tour wurde im August 2021 im Rahmen der Veranstaltungsreihe Geh-Café erstellt und gegangen.

In den Döblinger Weinbergen
Ein Klassiker von Neustift über den Cobenzl und Grinzing bis nach Nussdorf
Die Route führt auf und ab durch die Döblinger Weinberge. Schöne Ausblicke auf die Stadt genießen Sie vom Cobenzl und vom Nußberg. Den Weg über den Gspöttgraben zum Himmel sowie über den Muckenthalerweg zum Krapfenwaldl sollten Genuss-Wanderer:innen nicht unterschätzen, hier ist ein bisschen Schmalz gefragt.
Pro-Tipp: Diese Route ist am Wochenende des Wiener Weinwandertags stark frequentiert. Wer dem Trubel meiden will, sollte diese Strecke an genau diesem Wochenende meiden. Wer dem Weinkonsum intensiv fröhnen will, sollte die Strecke genau an diesem Wochenende gehen.
Start: Bus 35A, Neustift am Walde
Ziel: Straßenbahn D, Nußdorf
Die Route hat uns Herbert Loder bei einem Interview verraten. Erfahren Sie mehr darüber, warum und wo gern zu Fuß unterwegs ist.

Von Liesing nach Alterlaa
Ein netter Spaziergang entlang der Liesing. Los geht es beim Bahnhof Liesing. Wir gehen bis nach Alterlaa
Anreise mit dem Zug bis zum Bahnhof Liesing. Natürlich kann man hierher auch mit zahlreiche Autobuslinien kommen. Wir gehen durch die Unterführung unter den Geleisen durch und spazieren entlang der Liesing flussabwärts. Grundsätzlich gibt es hier mehre Wege. Verlaufen kann man sich nicht, wenn man immer an der Liesing bleibt. Nach etwa einer Stunde verlassen wir den Liesingbegleitweg und gehen südlich Richtung Wohnpark Alterlaa. Die bekannten Gebäude sind von weitem sichtbar. Zurück geht es mit der U6.

Rauf auf den Bisamberg
Mit dem Fahrrad hinauf in den hohen Norden Wiens
Gemütlich geht es von der Reichsbrücke flussaufwärts bis zum Ende der Donauinsel. Über das Einlaufbauwerk geht es nach Langenzersdorf am Fuße des Bisambergs. Dann folgt ein kurzer aber knackiger Anstieg. Steil bergab geht es richtig Stammersdorf und entlang des Marchfeldkanals zurück zur Donau. Entlang des Entlastungsgerinnes wird wieder zur Reichsbrücke geradelt.

Die Donaustadt bietet uns durchaus auch eine kulinarische Tour. Gestartet wird bei der U1 Station Kaisermühlen. Vor der Praterbrücke biegt die Tour in den 22. Bezirk ab. In einer großen Runde durch die flache Donaustadt führt die Tour zu zahlreichen landwirtschaftlichen Betrieben, Gemeinschaftsgärten und Gärtnereien. Kosten, Naschen und Einkaufen inklusive. Die Tour führt zurück an die Neue Donau und zum Startpunkt.

Die Route zu den Falkenbergen startet beim Senderparkplatz am Bisamberg, den Sie einfach und bequem mit dem Bus erreichen. Von hier geht’s entlang der oberen und unteren Falkenberge bergauf bis zum großen Spielgelände Falkenberg. Retour geht’s dann über Magdalenenhof und Senderstraße ein Stück den Stadtwanderweg 5 entlang.
Start und Ziel: Bus 228 Station „Wien Senderstraße“
Die Route hat uns Herbert Loder bei einem Interview verraten. Erfahren Sie mehr darüber, warum und wo gern zu Fuß unterwegs ist.

Mit dem Rad durch Stadt und Land
Praterspitz, Favoriten mit der Südbahnhofbrücke und Schwechat
Warum empfiehlst du genau diese Strecke?
Die Tour verbindet Stadt und Land, sie führt entlang von Gewässern und Feldern zu versteckten Schätzen, wie dem Friedhof der Namenlosen oder dem wenig bekannten Südzipfel der Leopoldstadt, dem Praterspitz. Einen Teil der Stadt zu „erfahren“, das trifft auf diese Strecke besonders gut zu.
Für wen ist dieser Weg geeignet?
Die 40 Kilometer sind, mit Ausnahme des Anstiegs in Favoriten zum Alten Landgut, flach. Meist fährt man auf Asphalt, aber streckenweise auch auf Waldboden und schottrigem Untergrund – eine reizvolle Abwechslung. Geeignet ist die Strecke für alle Fahrradtypen. Die Stiege auf die Freudenauer Hafenbrücke hat eine Schieberille. Mit einem Transportfahrrad ist daher ein kleiner Umweg nötig. Die Tour führt fast ausschließlich über Radwege und verkehrsfreie oder verkehrsarme Abschnitte.
Was ist das Highlight der Route?
Lusthaus, Praterspitz, Alberner Hafen und Friedhof der Namenlosen, Liesingradweg, Durchquerung Favoritens, Südbahnhofbrücke, Urania
Start: U-Bahn Praterstern
Ziel: U-Bahn Praterstern

Startpunkt der Nordrand Tour ist die Station Floridsdorf. Es geht über die obere Alte Donau und dem ehemaligen Gaswerk zur Nordrandsiedlung. Richtung Gerasdorf verlässt man das Wiener Stadtgebiet. Über Hagenbrunn fährt man in einer Schleife zum Fuße des Bisamberg. Nach Auffahrt und steiler Abfahrt nach Strebersdorf führt die Tour über Siedlungen und ein Industriegebiet zurück zum Startpunkt.

Urban Experience am Donaukanal
Entlang der Wasserader von Landstraße nach Brigittenau
Warum empfiehlst du diese Route?
Dieser Spaziergang ist besonders abwechslungsreich. Wer pulsierendes Stadtleben und Natur am Wasser gleichermaßen liebt, wird diesen Stadtspaziergang mögen.
Für wen ist dieser Weg geeignet?
Für alle, die Lust auf Stadt haben, aber nicht zu viele Autos um sich herum sehen wollen.
Was ist das Highlight?
Unendlich viele, bunte Graffiti!
Start: U-Bahn Landstraße
Ziel: U-Bahn Jägerstraße
Empfohlen von Petra Jens:
Petra ist Wiens Fußgängerbeauftragte. Als Floridsdorferin liebt sie die Alte Donau. In ihrer Freizeit trifft man sie meist beim Wandern in den Wiener Hausbergen.

Zu-Fuß durch die dunklen Geschichten der Inneren Stadt
Vom Stephansplatz in die Augustinerstraße führt Sie diese Tour an zehn Orte, die mit dunklen Ereignissen in Verbindung stehen.
Der Spaziergang durch die Innere Stadt wird Sie an zehn Orte führen, die mit dunklen Ereignissen in Verbindung stehen. Ausganspunkt ist das Haus zum Goldenen Becher, welches über den Stephansplatz erreichbar ist. Der weitere Weg wird Sie bis zu jenem Winterpalais führen, dessen Hausherrin als die Blutgräfin in die Geschichte einging.
Route im Detail: Stock-im-Eisen-Platz, Stephansplatz, Domgasse, Blutgasse, Singerstraße, Liliengasse, Weihburggasse, Ballgasse, Rauhensteingasse, Himmelpfortgasse, Seilerstätte, Annagasse, Kärntner Straße, Marco-d‘Aviano-Gasse, Neuer Markt, Tegetthoffstraße, Neuer Markt, Plankengasse, Dorotheergasse, Augustinerstraße.
1. Haus zum Goldenen Becher (Stock-im-Eisen-Platz 2)
So einladend der Name klingt, so grausam ist die Geschichte dahinter. Der Name dieses Hauses erinnert an ein Verbrechen, das sich vor über 500 Jahren ereignete. Damals schritt ein Priester den Graben entlang, in seinen Händen trug er die Monstranz, in diesem Gefäß befand sich die Hostie, somit der Leib Christi.
Aus der Besuchermenge stürmte plötzlich ein Bursche hervor, riss den “goldenen Becher” aus den Händen des Geistlichen und warf das Heiligtum fluchend zu Boden. Die Bestrafung für diesen Frevel war hart: Scharfrichter hackten ihm die Wurfhand hab, schnitten seine Zunge heraus und übergaben seinen Leib den Flammen.
2. Stephansplatz
Sind Ihnen schon die abstrakten Kreuze auf dem Bodenbelag des Stephansplatzes aufgefallen? Sie erinnern an den Friedhof, der sich hier befand. Nach dessen Auflösung 1783 wurden die Gebeine in die Katakomben verlegt, welche sich unter dem Platz befinden. In diesen Gemäuern ruhen noch heute die Knochen von über 10.000 Toten.
3. Blutgasse
1312 löste Papst Clemens V. einen der reichsten Ritterorden seiner Zeit auf. Er besiegelte damit das Ende der Kreuzritter, auch jener in Wien. Daraufhin soll sich in der Blutgasse ein Massaker zugetragen haben. Die Wiener Templer sollen der Sage nach in einem Innenhof hingerichtet worden sein, so zahlreich, dass sich die Pflastersteine blutrot färbten. Geschichtlich ist das Ereignis aber nicht belegt. Woher das Gässchen seinen Namen wirklich hat, ist mittlerweile in Vergessenheit geraten.
4. Liliengasse
Der heutige Name dieser Gasse leitet sich vom Hof des Stifts Lilienfeld ab, welcher sich hier zwischen 1622-1811 befand. Im Mittelalter hieß diese Gasse aber “Armensündergasse“. Namensgebend waren die Verurteilten, die vom Hauptgefängnis Wiens, über diese Gasse zur Schranne am Hohen Markt gelangten, dies war der Sitz des Stadtgerichts. Dort angekommen, erhielten sie ihr Urteil und wurden hingerichtet.
5. Franziskanerkirche (Franziskanerplatz 4)
An diesem Platz befand sich von 1384 bis 1571 das Büßerinnenhaus. Darin lebten Frauen, die einst ihr Geld mit der Prostitution verdienen mussten. Durch die Gründung dieser Einrichtung wollte die Obrigkeit die sittlichen Gepflogenheiten der Stadt verbessern.
Um aufgenommen zu werden, mussten die Frauen ein Gelübde ablegen, wodurch sie sich zu einem Leben in Buße verpflichteten. Sexarbeit war ihnen auf Lebenszeit verboten, jenen Frauen, die diesen Schwur brachen, drohte der Tod durch Ertränken. Sie werden sich nun fragen, warum jemand so ein Gelübde ablegen sollte. Einerseits sorgten sich die Menschen jener Tage um ihr Seelenheil. Andererseits war es diesen Frauen nun wieder möglich, einen Mann zu ehelichen, ohne seine Ehre zu verletzten.
Betreten Sie nun die Franziskanerkirche, im Inneren befindet sich seit 1735 eine Figurengruppe, die das Martyrium des Heiligen Nepomuks darstellt. Nepomuk war 1319 der Beichtvater von Königin Johanna. Eines Tages verlangte ihr Gatte von diesem, sein Beichtgelübde zu brechen. Denn König Wenzel IV. beschuldige nämlich seine Frau der Untreue und wollte endlich Gewissheit. Der Prieser weigerte sich aber und wurde zur Strafe von der Karlsbrücke in die Moldau geworfen. Der Fluss ist in dieser Figurengruppe in Silber gehalten, die fünf Sterne stehen für das Wort „TACUI“, was „ich habe geschwiegen“ bedeutet.
6. Malefizspitzbubenhaus (Rauhensteingasse 10)
Ab dem Ende des 14. Jahrhunderts befand sich hier ein Kerker, im Laufe der Geschichte wurde dieser zum Hauptgefängnis Wiens. Dieses wurde im Volksmund „Malefizspitzbubenhaus“ genannt. Dieser Name leitete sich von den Malefizverbrecher*innen ab, einem alten Begriff für Schwerverbrecher*innen. Darunter fielen u.a. Mord, aber auch die Hexerei. Das waren alles Vergehen, die die Todesstrafe zur Folge hatten.
Vor einer „peinlichen Befragung“ in den berüchtigten Kerkern waren nicht einmal Prominente gefeit: So wurde 1485 ein Wiener Bürgermeister im Zug dieser Verhöre gefoltert. Der Begriff “peinlich” bezieht sich auf die erlittene Pein. Elisabeth Plainacher, die einzige Hexe Wiens, welche den Tod am Scheiterhaufen fand, wurde ebenfalls in dem Kerker malträtiert. Das Gefängnis schloss 1785 seine Pforten.
7. Annagasse
1319 lebte in dieser Gasse ein gewisser Albrecht Pippinger. Seine Tochter Anna verliebte sich in den Sohn seines Erzfeindes, was Albrecht in rasenden Zorn versetzte. Lieber sah er seine Tochter im Kloster, als sie seinem Gegner zu überlassen. Ohne zu zögern, schickte er sie in das Himmelpfortkloster. Doch Anna versuchte aus dem Kloster zu flüchten. Diese Flucht schlug fehl und die Strafe folgte auf dem Fuß: Im Beisein ihres Vaters wurde die junge Frau zur Strafe in den Gewölben des Klosters lebendig eingemauert. Die einzige Quelle für diese tragische Liebesgeschichte ist der Autor Moriz Bermann, der 1868 ein Buch über dunkle Geschichten Österreichs veröffentlichte.
8. Kapuzinerkloster (Tegetthoffstraße 2)
Im Keller des Kapuzinerklosters gab es einen geheimen Kerker, in dem vier „Löwen“ inhaftiert waren. Dabei handelte es sich aber nicht um wilde Tiere, sondern Mönche, die sich kleinster Vergehen schuldig gemacht hatten.
Einer von ihnen war Pater Florentinus, er hatte den Ordensvorsteher geohrfeigt, nachdem ihn dieser mehrfach beschimpft hatte. Für diesen Fehltritt saß der Mann bereits 43 Jahre in einer kleinen Zelle ohne Sonnenlicht. Aufgedeckt wurden diese untragbaren Zustände 1782 von Ignaz Aurelius Feßler. Durch seinen Brief erreichten die „Kapuzinergräuel“ den Kaiser. Daraufhin veranlasste Joseph II. alle Klöster Wiens zu durchsuchen. Zahlreiche Kerker wurden dadurch entdeckt und sofort aufgelöst.
9. Der Neue Markt
Nachdem wir schon von dem ältesten Markt der Stadt, dem Hohen Markt, gehört haben, besuchen wir nun auch den Zweitältesten. Hier wurde mit Mehl und Brot gehandelt. Aber es gab auch einen sogenannten „Schnellgalgen“. Bei dieser Hinrichtungsmethode wurde das Opfer mittels eines Seiles schnell in die Höhe gezogen und ebenso schnell wieder fallen gelassen. Je nach Fallhöhe renkten sich dadurch die Arme aus oder rissen ab. Während der Türkenbelagerung 1683 wurden drei dieser Galgen in Wien aufgestellt, sie sollten die eigenen Soldaten abschrecken und jeglichen Gedanken an eine Kapitulation zerstreuen.
10. Das Ungarische Haus (Augustinerstraße 12)
Sie stehen jetzt vor der letzten Station des Spaziergangs. Es ist das ehemalige Palais von Elisabeth Báthory (1560-1614), die hier angeblich brutalste Gewaltfantasien an ihren Dienstmädchen auslebte. Sie kennen die ungarische Adelige womöglich als die „Blutgräfin“, diesen Beinamen erhielt sie aber erst 100 Jahre nach ihrem Tod durch den Jesuitenmönch Lázló Turóczi. Er war es auch, der behauptete, dass sie sich im Blut von Jungfrauen badete, um ihre Jugend zu bewahren. Das wahre Ausmaß und die Beweggründe für ihrer Gräueltaten sind unter Historiker*innen umstritten.
Fakt ist, dass Elisabeth 1610 der Prozess gemacht wurde. Davon sind die Gerichtsprotokolle erhalten. Im Gerichtsverfahren wurde ihr mehrfacher Mord vorgeworfen. Die Ankläger beriefen sich dabei auf ihr angebliches Tagebuch, worin von 650 Opfern die Rede war. Weiters wurde sie durch Aussagen, welche ihre Bediensteten unter den Qualen der Folter tätigten, schwer belastet. Das Adelsgericht in Bicse verurteilte Elisabeth daraufhin zu ewiger Gefangenschaft auf ihrem Schloss Csejte. Vier Jahre später starb sie.
Mario Damej widmet sich auf Instagram der Wiener Geschichte und den Geschichten Wiens. Auf dem Instagram-Kanal „WiensGeschichten“ erfahren Sie zweimal wöchentliches Neues zu historischen Persönlichkeiten, Legenden und Wiener Orten mit Geschichte.

Mein Markt-Potpourri
Genusstour entlang Wiener Märkte von Meidling bis Ottakring
Warum empfiehlst du genau diese Strecke?
Viele Eindrücke, buntes Marktreiben und lässige Begegnungen. Im Potpourri des 12., 15. und 16. Bezirks zeigt jeder Markt seinen speziellen Charakter und seine Eigenheiten: Mal hipp, mal deftig, mal bunt, mal bodenständig. Und die Strecken dazwischen bezaubern mit charmanten urbanen Gebrauchsspuren und Feinheiten.
Für wen ist dieser Weg geeignet?
Für alle, die auf ihren Wegen auch gerne mal hängen bleiben und ins Gespräch kommen. Für jene die Vielfalt genießen und Köstlichkeiten schätzen. Je nach Tagesverfassung kann die Route elegant durchs Verweilen am Lieblingsmarkt abgekürzt werden. Die Route ist nicht durchgängig barrierefrei.
Was ist das Highlight der Route?
Wer gerne (wirklich) früh aufsteht, sollte die besondere Stimmung am Samstagmorgen auskosten. Die Vielfalt der Märkte wird durch Bauern- und Wochenmärkte ergänzt, das Marktstammpublikum wuselt emsig umher und wer besonders früh unterwegs ist und vielleicht beim Aufbau des Standls hilft, bekommt oft einige Köstlichkeiten zum Probieren. Die Sonnenaufgangsstimmung am Rustensteg bringt dann noch das ganz besondere urbane Flair.
Start: U-Bahn Niederhofstraße
Ziel: U-Bahn Josefstädter Straße
Empfohlen von Tamara Bauer:
Tamara managt die Mobilitätsbildung. Sie wuchs in den Weinbergen Stammersdorfs auf und ist mittlerweile outdoorbegeisterte und immer fröhliche Meidlingerin.

Schöne Wege zwischen Himberg und Geländ
Eine Wanderung von "Bahn zum Berg" auf zwei kleine aussichtsreiche Gipfel zwischen Schneeberg und Hoher Wand: Himberg und Geländ.
Die folgende Tour stammt von Veronika Schöll von Bahn zum Berg. Sie nimmt uns mit auf eine Wanderung in die Wiener Hausberge, 750 Höhenmeter hinauf und wieder hinab geht’s von Puchberg am Schneeberg nach Grünberg am Schneeberg.
Routenverlauf
- Bahnhof Puchberg am Schneeberg
- auf den Himberg (948m) über einen schmalen Waldsteig hinauf
- durch den Wald Richtung Gehöft Reitzenberg
- Richtung Grünberger Sattel
- die Bahnlinie queren
- aufs Geländ (1023m) über den 5Freunde Rundweg
- Abstieg über Rastkreuzsattel und Bergmann-Steig
- vorbei am Segen Gottes Schacht
- zur Haltestelle Grünbach Schulen
Die ausführliche Beschreibung der Wanderung finden Sie bei Bahn zum Berg.
Auf keinen Fall verpassen sollten Sie
Beim Aufstieg auf den Himberg: „Die beiden fünfminütigen Abzweiger zum Theresienfelsen und zur Geierwand (Titelbild). Die Aussicht auf den Schneeberg und das Puchberger Becken ist grandios.“
Profi-Tipp für den Abstieg von der Geländehütte
„Wenn man genau hinhört, kann man den richtigen Zeitpunkt für den Abstieg nach Grünbach sehr gut festlegen. Hinunter braucht man ungefähr 50 Minuten. Wenn also der Zug Richtung Wiener Neustadt vorbei pfeift, ist Zeit zum Aufbrechen.“
An- und Abreise
Die Tour ist öffentlich gut erreichbar, sie wurde ursprünglich bei „Bahn zum Berg“ veröffentlicht, dem Öffi-Tourenportal in Österreich und Bayern. Zu genauen Planung der Anreise eigentlich die Suchmaschine Zuugle.at, mit der die öffentliche Anreise zu Wanderung einfach geplant werden kann.
Start: Bahnhof Puchberg am Schneeberg
Ende: Haltestelle Grünbach Schulen
Fotos: Veronika Schöll

Frauenspuren in Wien: Inspiration aus der Vergangenheit
Auf diesem Spaziergang treffen Sie auf eine Raubtierbändigerin, Kapellmeisterin, Widerstandskämpferin und Größen des Showbusiness!
Rund 4.600 Straßen, Plätze und Gebäude sind nach Personen benannt. In dem illustren Kreis befinden sich lediglich 550 Frauen. Diesem historisch bedingten Ungleichgewicht wirkt man seit 2012 entgegen. Seitdem werden neue Wiener Verkehrsflächen etc. primär nach Frauen benannt. Im Rahmen dieser Spazierroute werden einige solcher Orte besucht. Wir beginnen unsere Tour am Donaukanal. Denn die Promenade erinnert an grandiose Frauen zu ihnen gehört eine Raubtierbändigerin, eine Kapellmeisterin, eine Widerstandskämpferin und Größen des Showbusiness.
- Das Purkersdorf mit Palmen: Gisela Werbezirk Promenade
Zu ihnen zählt Gisela Werbezirk (1875-1956), sie war ein Superstar ihrer Zeit. Um 1900 begann ihre Schauspielkarriere. Mit dem Kabarett betrat sie ein Metier, das damals von Männern dominiert war. Sie spielte im Kabarett Simpl, dem Raimund Theater etc. Gisela war auch eine Pionierin der Stummfilmära. Aber als das NS-Regime an die Macht kam, floh sie in die USA. Frau Werbezirk starb in Hollywood, oder wie sie es nannte, “Purkersdorf mit Palmen”.
Im Sommer wird diese Promenade zur Wirkungsstätte des Vereins AGORA. Dort verwirklichen sich Kunstschaffende aus aller Welt. Dem Freiluftatelier angrenzend, befindet sich die Henriette-Willardt-Promenade. Dieser Dame werden Sie im Laufe der Tour noch einmal begegnen.
- Die Weltausstellung: Czerningasse 7
1873 wurde die Weltausstellung in Wien veranstaltet. Zum ersten Mal gab es einen Pavillon, der die Frauenarbeit in den Mittelpunkt stellte. Die Ausstellung sollte alle Facetten abbilden, von der Schulbildung bis zur Fabrikarbeit. Um diesem Anspruch zu entsprechen, formierte sich eine Kommission. Sie setzte sich aus 32 Frauen und 20 Männern zusammen. Zu ihnen gehörte Katharina Migerka (1844-1922), die mit ihrem Mann Franz einen Hilfsverein für Lehrmädchen und jugendliche Arbeiterinnen initiierte. Die beiden lebten hier in der Czerningasse 7.
Wenn Sie durch die Passage Jägerzeile spazieren, erreichen Sie den nächsten Wegpunkt.
- Die Frauen hinter Strauss: Johann Strauss Museum, Praterstraße 54
Sie stehen nun vor jener Wohnung, in der Johann Strauss seinen Donauwalzer komponierte. Er lebte hier mit seiner ersten Frau Henriette alias Jetty. Sie war seine Managerin, Sekretärin und Sängerin. Die Beiden gaben gemeinsame Konzerte, die sie bis nach St. Petersburg führten. Henriette war es auch, die Johann dazu animierte, Operetten zu komponieren. Wenige Jahre nachdem die Fledermaus erklungen war, starb Jetty. Strauss heiratete noch zweimal. Seine dritte Gattin managte ebenfalls den Komponisten. Nach seinem Tod kämpfte Adele für den Erhalt des musikalischen Erbes. Sie wurde schlussendlich in seinem Ehrengrab am Zentralfriedhof beigesetzt.
Tipp: Am ersten Sonntag des Monats können Sie das Museum gratis besuchen.
- Die Praterschlacht: Praterstern
Am 21. August 1848 kam es zur ersten Frauendemonstration in Österreich. Anlass dafür war eine sexistische Lohnkürzung. Zwei Tage später formierten sich Demonstrant:innen erneut, diesmal am Praterstern. Der Aufstand wurde von der Nationalgarde brutal niedergeschlagen. Das Ereignis ging als die Praterschlacht in die Geschichte ein. 22 Menschen starben und 282 wurden verwundet.
- Miss Senide und Fatima 1866-1923): Pratermuseum
Unser nächster Halt ist das Pratermuseum. Dort ist die Löwin Fatima ausgestellt. Das Tier wurde beinahe zum tödlichen Verhängnis von Henriette Willardt. Sie erinnern sich womöglich an die nach ihr benannte Promenade. Henriette war eine Tierdompteurin, die im Prater ihre Karriere begann. In ihrer Jugend dressierte sie binnen fünf Monaten zwei Berberlöwen, einen Bären und einen Leoparden. Mit ihrer Entourage ging sie als Miss Senide auf Tournee. Eine Show brachte sie nach Dublin. Dort passierte ein folgenschwerer Unfall. In der Lowrey Star Music Hall gab es einen Fototermin. Henriette legte dafür ihren Kopf in das Maul von Fatima, es war Routine. Als der Magnesiumblitz der Kamera ausgelöst wurde, biss das Tier zu. Schwere Halsverletzungen waren die Folge. Aber Miss Senide setzte ihre Karriere fort und wurde eine der berühmtesten Tierbändiger:innen Europas.
Tipp: Im Erdgeschoss befindet sich ein frei zugängliches Wimmelbild. Das Museum ist am ersten Sonntag des Monats gratis besuchbar.
- In 54 Sekunden zum Sieg: Prater Hauptallee
Vorbei an der Liliputbahn begeben wir uns zu einer ehemaligen Rennstrecke: Die Prater-Hauptallee. Hier fand 1923 das erste österreichische Autorennen für Frauen statt. Die Teilnehmerinnen fuhren vom Lusthaus zum Praterstern. 51 Fahrerinnen gingen an den Start, es war weltweit eines der größten Rennen seiner Art. Olga Frühwald legte die 1.300m lange Strecke in 54 Sekunden zurück. Es war die schnellste Zeit des Tages. Damals war das Event ein gesellschaftliches Highlight.
- Eine Wienerin in der Vogue: WU-Wien
Rihanna, Kylie Jenner, Jennifer Lopez und Lady Gaga haben eines gemeinsam. Sie alle haben das Label von Marina Hoermanseder getragen. Die Designerin zählt zu den berühmtesten Absolvent:innen der WU-Wien und ESMOND Modeschule in Berlin. Die Vogue erkannte früh ihr Talent und förderte die aufstrebende Künstlerin. Marinas “Strap Skirts” wurden international gefeiert. Aber nicht nur High Fashion ist ihr Metier. Sie hat auch die Dienstkleidungen der österreichischen Post und der Austrian Airlines entworfen. Eine weitere Absolventin der Wirtschaftsuni ist Maria Schaumayer. Sie machte ihren Abschluss 1952, als die Institution noch Hochschule für Welthandel hieß. Die Ökonomin wurde 1990 die Präsidentin der österreichischen Nationalbank. Damit schrieb sie Geschichte, denn keine Nationalbank der Welt hatte zuvor eine Frau an der Spitze.
Info: Das Mural wurde im Zuge des Calle Libre Festivals 2024 vom Künstler Inoexpo erschaffen.
Der letzte Teil unseres Spazierganges wird Sie in das Viertel Zwei führen. Es ist ein neuer Stadtteil in der Leopoldstadt. Hier wurde die Chance genutzt, um öffentliche Orte nach Frauen zu benennen.
- Stella Klein-Löw, Elsa Bienenfeld: Viertel Zwei
Zum einen erinnert ein Weg an Stella Klein-Löw (1904-1986). Die Pädagogin und Sozialistin entschied sich nach dem Zweiten Weltkrieg, aus dem englischen Exil zurückzukehren. Sie wollte die sozialistische Partei in Österreich wieder aufbauen und ließ dafür ihr gesichertes Leben zurück. Zurück in Wien führte sie ihre Karriere bis in den Nationalrat. Die zweite Frau, derer das Viertel Zwei gedenkt, heißt Elsa Bienenfeld (1877-1942). Sie hat als erste Frau am Institut für Musikwissenschaft der Universität Wien promoviert. Als Musikkritikerin und Lehrerin machte sie sich einen Namen. Nach dem Anschluss Österreichs wurde sie als Tochter eines Juden verfolgt und im KZ Maly Trostinec ermordet.
- Y.M.C.A.: Olly-Schwarz-Schule
Die Volksschule im Viertel Zwei trägt den Namen einer großen Frauenrechtlerin. Olly Schwarz (1877-1960) gründete 1907 gemeinsam mit der Physikerin Olga Steindler die erste Wiener Handelsakademie für Mädchen. Sie erkannten, dass der Zugang zur Bildung das Fundament der Selbstbestimmung war. Die Pädagogin ruhte sich auf diesen Lorbeeren aber nicht aus. Im Ersten Weltkrieg diente sie als Krankenpflegerin, engagierte sich für Kriegswitwen und initiierte eine Zentralstelle für weibliche Berufsberatung. Als der Austrofaschismus ins Land zog, geriet die Frauenrechtlerin in Bedrängnis. Ihre emanzipatorische Arbeit war unter Dollfuß unerwünscht. Olly wurde in den vorzeitigen Ruhestand geschickt, aber auch dort folgte sie ihrer Berufung. Sie schrieb ein berufskundliches Lesebuch für Mädchen. Als die Nationalsozialisten die Macht übernahmen, musste die Jüdin fliehen. In den USA wurde sie Mitglied im Frauenkomitee der Y.M.C.A. (Young Men’s Christian Association). Der Verein bot Weiterbildungen an, organisierte Feriencamps etc., sie war wieder in ihrem Element. Ihr philanthropisches Leben endete 1960 in Chicago. Mit ihr beenden wir unseren Spaziergang.

Bad Vöslauer Sommerausflug
Von der Krainerhütte im Helenental über den Hohen Lindkogel und den Merkensteiner Aussichtsturm direkt ins Thermalbad Bad Vöslau. Ein „Bahn zum Berg“ Duathlon – Wandern und Schwimmen.
Die folgende Tour stammt von Veronika Schöll von Bahn zum Berg. Bei ihrem „Bahn zum Berg“ Duathlon lädt nach einer 6-stündigen Wanderung auf den Hohen Lindkogel das erfrischende Nass des Vöslauer Thermalbades zu einem gemütlichen Ausklang ein.
Routenverlauf
- Helenental
- Augustinerhütte
- Eisernes Tor
- Sina Warte
- Schutzhaus Eisernes Tor
- Ruine Merkenstein
- Schloss Merkenstein
- Merkensteiner Aussichtsturm
- Gainfarn
- Sonnenweg Bad Vöslau
- Kurpark Bad Vöslau
- Bad Vöslauer Thermalbad
- Bahnhof Bad Vöslau
Die ausführliche Beschreibung der Wanderung finden Sie bei Bahn zum Berg.
Highlights entlang der Strecke
Der Hohe Lindkogel, auch Eisernes Tor oder Kalter Berg genannt, ist mit 834m, eine der höheren Erhebungen in der Gegenden „und wird außerdem durch die Sina Warte gekrönt. Diesen Aussichtsturm ließ Freiherr von Sina bereits 1856 erbauen, „dem Vergnügen des Publikums“ gewidmet. Nett von ihm. Das Schutzhaus Eisernes Tor wurde dann kurz vor der Jahrhundertwende dazu gebaut – noch mehr Vergnügen fürs Publikum.“ Der vergnüglichen Schilderung von Veronika Schöll sollten Sie bei Ihrer Wandererung Folge leisten.
Die Ruine Merkenstein kann man leicht übersehen, „da sie seit der Zerstörung während der Türkenkriege im 17.Jahrhundert scheinbar dem Verfall Preis gegeben und schon recht überwuchert ist.“
Den Abstecher zum Merkensteiner Aussichtsturm sollten Sie nicht verpassen. Veronika Schöll beschreibt seinen Reiz so: „Er steht auf einer märchenhaften Wiese und erinnert mich sofort an das Märchen „Rapunzel“. Der Turm stammt wie das Schloss aus der Mitte des 19. Jahrhunderts. Zu meiner Überraschung ist das Eingangstor nicht abgesperrt. Die Fenster oben muss ich mir aber schon selbst aufmachen. Schließen bitte nicht vergessen!“
Im Grünen Becken des Vöslauer Thermalbades können Sie direkt in erfrischendem Vöslauer Mineralwasser schwimmen.
An- und Abreise
Die Tour ist öffentlich gut erreichbar, sie wurde ursprünglich bei „Bahn zum Berg“ veröffentlicht, dem Öffi-Tourenportal in Österreich und Bayern. Zu genauen Planung der Anreise eigentlich die Suchmaschine Zuugle.at, mit der die öffentliche Anreise zu Wanderung einfach geplant werden kann.
Start: Haltestelle Helenental Krainerhütte
Ende: Bahnhof Bad Vöslau
Fotos: Veronika Schöll

Grenzenlos radeln auf Kaisers Spuren
Über den EuroVelo 9 durch den Süden Wiens zum Wienerwald
Warum empfiehlst du genau diese Strecke?
Die Strecke macht Lust auf mehr: Ist die Aussicht von der Veigl-Hütte nicht genug? Rauf zur Wilhelmswarte! Spürt man am EuroVelo 9 das Fernweh? Ab nach Triest! Der Liesingbach mündet in die Donau und diese fließt weiter nach Bratislava – das wäre doch auch ein schönes Ziel.
Für wen ist dieser Weg geeignet?
Prinzipiell kann hier jeder Mensch glücklich werden. Wer keine Lust auf geschotterte Forststraßen und Höhenmeter hat, nimmt einfach den EuroVelo 9 bis zur Triesting und fährt entlang dieser auf dem EuroVelo 9a zum Liesingbach retour. Diese Variante eignet sich somit für alle Altersgruppen. Wer auf sein Rennrad nicht verzichten mag, kann sich ebenfalls auf den beiden EuroVelos bewegen, sollte dann aber eine Straße parallel zum Liesingbach wählen, da dort der Weg großteils nicht asphaltiert ist.
Was ist das Highlight der Route?
Ein Stopp in der Veigl-Hütte lohnt sich immer. Der Ausblick ist wirklich toll. Zwischen Achau und Himberg kann man eigentlich immer Wildtiere sehen. Wer darauf nicht vertrauen mag, sollte von Vösendorf aus einen Abzweiger nach Hennersdorf bei Wien machen. Dort gibt es eine Wildtierzucht und Alpakas.
Start: U-Bahn Wien Meidling
Ziel: U-Bahn Wien Meidling

Geh-Café 2022: 1150
Zum Auftakt der Geh-Café-Saison im Jahr 2022 waren wir rund um den Westbahnhof unterwegs.
Beim Geh-Café im April 2022 haben wir uns das Grätzl rund um den Westbahnhof und den neuen Ikea angesehen. Zahlreiche Verkehrsberuhigungsmaßnahmen haben zu mehr grün, Platz fürs zu-Fuß-Gehen und mehr Ruhe geführt.
Eine detaillierte Beschreibung finden Sie hier

Durch das Gebiet der Pfarre zur Frohen Botschaft
Wo Geschichte und modernes Leben auf der Wieden und in Margareten einander treffen
Warum empfiehlst du genau diese Strecke?
Dieser Weg durch das Pfarrgebiet der Pfarre zur Frohen Botschaft ist eine Einladung zu einem Spaziergang, auf dem modernes urbanes Leben auf Geschichte und so manche Geschichten trifft. Die Traditionen des alten Wiens und seiner ältesten Vorstadt Wieden spiegeln sich in den Häusern, Palais und Kirchen entlang des Weges wider und laden zum Krafttanken ein. Ganz nebenbei entdeckt man jede Menge Anregungen für Freizeit und Kultur – auch für Nach-Corona-Zeiten, wenn Theater, Museen und Veranstaltungen wieder geöffnet sind.
Für wen ist dieser Weg geeignet?
Der Weg ist, je nach Schwerpunktsetzung, für alle gut begeh- und erlebbar – ob allein auf der Route oder als Familie – und er ist barrierefrei. Wer das Flair der Umgebung genießen und so manche kleine „Besichtigung“ einlegen möchte, geht – trotz guter Radinfrastruktur – am besten zu Fuß und schenkt sich dabei Zeit.
Was ist das Highlight der Route?
Das Highlight dieser Route ist ihr ganz besonderer Mix, der einlädt, Neues und Altes, Unbekanntes und Nicht-Alltägliches zu entdecken. Und als besonderes “Geschenk“ dazu: 2 spezielle Abstecher auf dem Weg und 3 Tipps als „Nachlese“ für zu Hause. Zur genauen Wegbeschreibung geht es hier entlang.
Start: U-Bahn Karlsplatz
Ziel: U-Bahn Karlsplatz
Empfohlen von Susanne Reichard:
Susi lebt auf der und liebt die Wieden, wo sie auch in der Pfarre engagiert ist. Die begeisterte Radler- und Rapidlerin kümmert sich um Kooperationen und leitet zahlreiche Projekte.

Zu Fuß durch die Geschichte der Leopoldstadt
In diesem Spaziergang begeben wir uns auf die Spuren des jüdischen Lebens in der Leopoldstadt und erfahren mehr über die Matrosenanzüge der Wiener Sängerknaben.
In diesem Spaziergang begeben wir uns auf die Spuren des jüdischen Lebens in der Leopoldstadt. Sie werden Orte besuchen, wo die einstige Gemeinde prosperierte, aber auch jene der Verfolgung. Nach dieser Tour werden Sie wissen, warum die Wiener Sängerknaben ihre Matrosenanzüge tragen und was es mit der „Medaille miraculeuse“ auf sich hat.
Route im Detail: Schwedenplatz (U1/U4), Schwedenbrücke, Taborstraße 5, Karmeliterplatz, Kleine Sperlgasse, Große Sperlgasse, Ludwig-Hirsch-Platz, Leopoldgasse, Karmelitermarkt, Haidgasse, Große Sperlgasse 24, Haidgasse 8, Rotenkreuzgasse, Große Pfarrgasse, Kleine Pfarrgasse, Alexander-Poch-Platz 6, Castellezgasse, Pfeffergasse, Taborstraße, Klanggasse, Augarten, Gaußplatz 14, Gaußplatz, Württemberggasse, Brigittenauer Lände, Friedensbrücke (U4).
1. Schwedenbrücke
Über Jahrhunderte (1368 bis 1782) hinweg war die Schlagbrücke die einzige feste Verbindung zwischen Wien und dem Vorort “Unteres Werd”. Nur auf dieser war das Schlachten (Schlagen) von Großvieh erlaubt, daher rührt auch ihr Name. Das Blut der Tiere verunreinigte jedoch das Wasser, und so endete die Praxis im 16.Jhdt. Werd ist ebenfalls ein Begriff aus jenen Tagen und bedeutet Insel. Damals war diese Gegend keine zusammenhängende Landmasse. Sie glich vielmehr einer Inselgruppe, die von den Seitenarmen der Donau durchströmt wurde.
Zahlreiche Überschwemmungen, die osmanischen Truppen und die Wirren des Zweiten Weltkrieges zerstörten die Brücke mehrmals. Stets wurde sie wieder neu errichtet wie zuletzt 1946. Ihren heutigen Namen erhielt sie 1919, als der Kaiser-Ferdinands-Platz in Schwedenplatz umbenannt wurde. Damit zeigte Wien seine Dankbarkeit für die humanitäre Hilfe nach dem Ersten Weltkrieg. Damals herrschte Hunger in der einstigen Kaiserstadt, vor allem die Kinder litten unter der Nahrungsknappheit. Tausende von ihnen wurden daher in das Ausland gebracht, um sich dort zu erholen, eine helfende Nation war Schweden.
2. Taborstraße 5
Die Taborstraße verband die Schlagbrücke mit dem Tabor. Dabei handelte es sich um eine Verteidigungsanlage, die im Zuge der Hussitenkriege (1420 – 1434) errichtet wurde. Während der Kämpfe um Wien von 1529 wurde dieser aber stark beschädigt. Nach 17 Tagen der osmanischen Belagerung war der Großteil des Unteren Werds zerstört.
Eine Besonderheit in der Taborstraße ist ein unauffälliges Straßenschild. Es wurde vom Künstler Sebestyén Fiumei geschaffen. Er wollte damit aber nicht den marodierenden Hussiten ein Denkmal setzen, sondern dem Berg Tabor. Dieser nimmt im jüdischen Glauben eine essenzielle Rolle ein. Er ist darin das Zentrum der Welt. Jüd:innen bezeichnen diesen als Weltenberg, mit eben diesem wollte der israelische Künstler eine Verbindung knüpfen. Deshalb steht auf seinem Kunstwerk “Taborstraße” aber in hebräischer Schrift.
3. Stadtschrift: Ludwig-Hirsch-Platz
An dieser Hauswand befindet sich ein Ensemble von alten Schriftbildern, die einst verschiedene Geschäfte zierten. Das Projekt “Stadtschrift” schenkt diesen Typographien ein zweites Leben. Initiiert wurde das Vorhaben von der Mobilitätsagentur und den Anrainer:innen. Seit 2012 wurden vier solcher Installationen verwirklicht. Mit ihnen wird uns vor Augen geführt, wie handwerklich anspruchsvoll die Fassadenbeschriftungen einst waren.
Tipp: Lesen Sie am besten die Infotafel vor Ort, diese erklärt Ihnen ganz genau, woher die einzelnen Schriftzüge stammen.
4. Karmelitermarkt
Der Karmelitermarkt ist heute einer der ältesten noch bestehenden Märkte der Stadt. Ursprünglich befand er sich vor der Karmeliterkirche und wurde „Markt im Werd“ genannt. Er hat seine Anfänge unter Leopold I., welcher 1671 den dortigen Bewohner:innen das Marktrecht zusprach. Von da an durften sie Lebensmittel und Vieh verkaufen. Der Markt florierte und dehnte sich über die Jahre hinweg immer weiter aus. 1910 wurde dieser dann auf den heutigen Standort verlegt.
5. Steine der Erinnerung: Rückseite der Garage am Karmelitermarkt
“Wirklich tot sind nur jene, an die man sich nicht mehr erinnert” dieses jüdische Sprichwort war die Inspiration für die “Steine der Erinnerung”. Das Konzept erdachte sich der Berliner Künstler Gunter Demnig. Er platzierte 1996 den ersten seiner “Stolpersteine”, sie wurden zu Orten des Gedenkens für die tausenden Opfer des Holocausts (altgriechisch für Brandopfer). In Wien werden die Steine der Erinnerung seit 2005 vom gleichnamigen Verein verlegt. Sie erzählen ausgewählte Geschichten der 65.000 Wiener:innen, die in den KZs ermordet wurden. Heute gibt es in 24 europäischen Staaten 75.000 Steine. Das Projekt wurde so zum größten dezentralen Mahnmal der Welt.
6. Kriminalmuseum: Große Sperlgasse 24
Kaiser Ferdinand II. (1578 – 1637) gab 1624 den Jüd:innen das “Privileg”, sich in einem neu geschaffenen Ghetto im Unteren Werd anzusiedeln. Zu diesem Zweck wurde ihnen das Gebiet rund um die Große Sperlgasse zugewiesen. Entlang dieser lebten die reichsten jüdischen Geschäftsleute der Gemeinde, weshalb sie damals Herrengasse hieß. In den Jahrzehnten, die folgten, wurden zwei Synagogen, ein Hospital, eine Schule und das Gemeindehaus errichtet. Dieses steht noch heute und beherbergt das Wiener Kriminalmuseum. In Wien (heutige Innere Stadt) selbst war ihre Bewegungsfreiheit sehr eingeschränkt. Lediglich in der Judengasse durften sie ihren Geschäftstätigkeiten nachgehen. Am Abend mussten die Jüd:innen wieder zurück in das Ghetto. Trotz der Widrigkeiten lebten Mitte des 17. Jhdts. ungefähr 1.400 Personen in der Ortschaft und bildeten eine prosperierende Gemeinde. Doch dann kam Leopold I. (1640 – 1705) an die Macht, was alles ändern sollte.
7. Haus zum Siege: Haidgasse 8
Unter der neuen Außenfassade verbirgt sich eines der ältesten Häuser des Bezirkes, es stammte ebenfalls aus dem Ghetto des 17.Jhdts. Die Aufschrift zum Sieg erinnert an die Schlacht von Aspern von 1809. Erzherzog Karl (1771 – 1847) hatte Napoleons Truppen vorerst besiegt, der Preis dafür war aber hoch. Auf den Äckern rings um die St.Martins Kirche starben binnen 30 Stunden 40.000 bis 60.000 Soldaten, zusätzlich gab es zehntausende Schwerverletzte. Die Soldaten wurden vor Ort in Massengräber verscharrt, daher werden bei den Bauarbeiten zur Seestadt Aspern noch heute Skelette zu Tage befördert.
8. Leopoldskirche: Alexander-Poch-Platz 6
Margarita Teresa (1651 – 1673), die Gattin des Kaisers, hatte mehrere Fehlgeburten erlitten. Für all das Unglück machte sie die Jüd:innen verantwortlich. Als 1668 ein Feuer im Amalientrakt der Hofburg ausbrach, wurden die Brandstifter ebenfalls im Unteren Werd vermutet, natürlich waren diese Anschuldigungen falsch. Die antisemitischen Ressentiments machten sich am kaiserlichen Hof immer mehr breit und Leopold I. fasste den Entschluss, die jüdische Gemeinde zu vertreiben. Einzig die Bekehrung zum Christentum hätte sie davor bewahren können. Aber die meisten Menschen blieben ihrem Glauben treu und so verließen 1.600 Menschen das Ghetto. Die Neue Synagoge wurde abgerissen, darüber erbaute der Kaiser die Leopoldskirche, welche dem hl. Leopold (1073 – 1136) geweiht war. In jenen Tagen bekam die Ortschaft ihren heutigen Namen, die “Leopoldstadt”. Seit 1776 wird das Hauptportal vom hl. Leopold und dem hl. Florian flankiert.
9. Augarten
Der Augarten ist heute die älteste barocke Gartenanlage Wiens. Anfangs diente die einst unberührte Aulandschaft dem Kaiser als Jagdrevier. Im Laufe der Geschichte erfuhr die Gegend aber viele Veränderungen. Beispielsweise wurde ein barocker Lustpark errichtet, in dem sich das Gartenschlösschen “Favorita” von Leopold I. befand. Die osmanische Belagerung zerstörte das Idyll, nichts als Mauerreste sollten übrigbleiben. Später ließ Karl VI (1685 – 1740), der Vater von Maria Theresia, einen Garten französischen Stils anlegen. Es war die erste Parkanlage dieser Art in Österreich, welche in ihrer Gestaltung bis heute überdauert hat. Im Park spielten Mozart, Beethoven, Schubert, Strauß und noch viele andere Komponisten die berühmten Augartenkonzerte. Franz Joseph II. funktionierte den Garten schlussendlich zu einem „Erlustigungsort“ für die Bevölkerung um.
10. Palais Leeb: Augarten
Das Palais wurde Ende des 17.Jhdt errichtet, Auftraggeber war nicht etwa ein Habsburger, sondern der Ratsherr Zacharias Leeb. Nach seinem Ableben beherbergten die Mauern Persönlichkeiten des kaiserlichen Hofes. Im Ersten Weltkrieg wurde es zu einem Lazarett umfunktioniert, später lebte dort Bundeskanzler Kurt Schuschnigg. Seit 1948 ist es für die Wiener Sängerknaben Ausbildungsstätte, Wohnsitz und Gymnasium zugleich. Übrigens tragen die Wiener Sängerknaben seit der Ersten Republik ihre berühmten Matrosenanzüge. Die Entscheidung dahinter war rein praktischer Natur. Nach dem Ersten Weltkrieg herrschte Armut in der jungen Nation, aber eines hatten fast alle Buben daheim, einen Matrosenanzug.
11. Flaktürme: Augarten
Im Augarten steht noch heute die Flugabwehranlage “Peter”. Es war eines von drei Flakturmpaaren, die den Luftraum verteidigen sollten. Sie wurden im Blitztempo errichtet, wie viele Zwangsarbeiter bei den Bauarbeiten starben ist nicht bekannt, Sicherheit war von keiner Relevanz. Zuerst besuchen wir den Leitturm. Dieser war mit einem Radar sowie Suchscheinwerfern ausgestattet und über ein Kommunikationskabel mit dem G(efechts)-Turm verbunden. Die Besatzung fungierte als die Augen der Schützen und gab die Höhe und Entfernung des Beschusses vor. Der G-Turm war der modernste seiner Art im Dritten Reich. Er ist 149.000 Tonnen schwer und 55 Meter hoch. Rings um ihn, können Sie die “Schwalbennester” sehen, hier standen 2-cm-Flugabwehrkanonen. Darunter befinden sich die Betonstützen der Bauarbeiten. Auf dem Dach gab es vier Primärwaffen (12,8-cm-Zwillingsflak-Geschütze). Der Turm ist heute so beschädigt, weil nach Kriegsende die zurückgelassene Munition in die Luft flog. Ein paar Burschen hatten sich einen Spaß erlaubt, zum Glück ist ihnen nichts passiert.
12. Muttergotteskirche zur hl. Medaille: Gaußplatz 14
Nach dem Verlassen des Augartens sollten Sie unbedingt die Muttergotteskirche betreten. Die beinahe 75 Jahre alte Pfarre erinnert an ein Wunder, welches sich im Paris des Jahres 1830 zugetragen haben soll. Damals hatte die Ordensschwester Katharina Labouré eine Marienerscheinung, während sie im Mutterhaus der Vinzentinerinnen betete. Die Heilige stand darin auf einer Erdkurgel und war von folgenden Worten umrahmt „O Maria, ohne Sünde empfangen, bitte für uns, die wir zu dir unsere Zuflucht nehmen“. Die Gottesmutter gab Katharina die Aufgabe, diese Offenbarung auf einem Schmuckstück zu verewigen und es zu verteilen. Diese „Medaille miraculeuse“ sollte all ihren Träger:innen, welche sich in Not befanden, göttlichen Beistand gewähren. Es ist wohl keine Überraschung, dass die Medaille zu einem Verkaufsschlager wurde.
13. Friedensbrücke
Die Brücke erinnert an den Friedensvertrag von St. Germain-en-Laye. Dieser trat 1920 in Kraft und bestätigte die Auflösung von Österreich-Ungarn. Das Dokument beinhaltete insgesamt 381 Artikel, welche die Zukunft Österreichs formten. Es verpflichtete die Erste Republik zu Reparationszahlungen, sowie Gebietsabtretungen, wie z.B. Bukowina an Rumänien oder Istrien an Italien. Über den Verbleib von Südkärnten und Westungarn (heutiges Burgenland) sollten Volksabstimmungen entscheiden. Der jungen Nation wurde ein Anschluss an Deutschland untersagt. Weiters musste die allgemeine Wehrpflicht abgeschafft werden. All dies wurde ohne das Beisein der österreichischen Delegation ausverhandelt. Der Vertrag wurde lediglich zur Unterzeichnung vorgelegt, was Karl Renner (1870 – 1950) am 10. September 1919 auch tat. Damit war der Erste Weltkrieg nun auch formal beendet.
Mario Damej widmet sich auf Instagram der Wiener Geschichte und den Geschichten Wiens. Auf dem Instagram-Kanal „WiensGeschichten“ erfahren Sie zweimal wöchentliches Neues zu historischen Persönlichkeiten, Legenden und Wiener Orten mit Geschichte.

Weinviertel pur
Eine Radrunde mit Hügeln, Kellergassen und Burgen durch Niederösterreich
Warum empfiehlst du genau diese Strecke?
Lust auf Land und auf eine fordernde Radtour? Dann ist diese Route durch die wunderbare Kulturlandschaft des Weinviertels mit ihren Weinhügeln, Kellergassen und Burgen eine gute Wahl.
Für wen ist dieser Weg geeignet?
Ohne Elektromotor am Fahrrad ist eine gute Fitness erforderlich. Die Anstrengungen der zahlreichen Anstiege werden mit tollen Ausblicken in die Landschaft belohnt.
Was ist das Highlight der Route?
Der Galgenberg von Wildendürnbach, Burg Falkenstein und die Kellergassen.
Start: Bahnhof Kottingneusiedl
Ziel: Bahnhof Enzersdorf bei Staatz

Geh-Café 2022: Kurze Wege in der Josefstadt
Im Juni 2022 führte uns die Veranstaltungsreihe "Geh-Café" in die Josefstadt

Bürgerliche Gartenlust
Von Weinhaus über das Cottageviertel zur Universität der Bodenkultur
Charakter der Tour
Entspannter Spaziergang auf hügeligem Gelände um und durch den Türkenschanzpark. Der Sternwartepark als Teil der Universität Wien und das Gelände der Universität für Bodenkultur sind ausschließlich an Wochentagen zugänglich, doch auch an Wochenenden lässt entlang des Weges viel Interessantes entdecken.
Highlights aus der Tour
Das historische Dorf Weinhaus, an das heute noch die Weinhauser Pfarrkirche erinnert, war einst eine der vielen Vororte rund um Wien. Der Name gibt uns einen Hinweis auf den ausgedehnten Weinbau an den Ausläufern des Wienerwalds.
Hinter hohen Mauern versteckt sich der Sternwartepark, eine maßvoll gepflegte Grünanlage in deren üppigen Grün im Spätsommer die roten Früchte der Dirndlsträucher hervorblitzen. Der Park entstand im Zug des Observatorium-Baus in den 1870er Jahren mit dem Ziel, die empfindlichen Messgeräte vor städtischen Staub und Hitze zu schützen.
Die Entstehung des Cottageviertel ist ursprünglich einem sozialen Gedanken geschuldet. In einer Zeit, in der die Mietskasernen in Wien wie die Pilze aus dem feuchten Waldboden schossen, sollte die bürgerliche Mittelschicht Zugang zu qualitätsvollem, leistbaren Wohnraum im Grünen haben. Am Ideal des Ein- oder Zweifamilienhauses, umgeben von einem schön gestalteten Garten fand allerdings dann auch bald betuchtes Klientel gefallen. Beim Streifzug durch die mit Allen bepflanzten Straßen lassen sich imposante Häuser unterschiedlichen Stils entdecken und ab und zu ein Blick ins private Grün erhaschen.
War in der zweite Hälfte des 19. Jahrhunderts die Imitation englischer Landschaftsgärten im Kleinen beliebt, so setzte sich Anfang des 20. Jahrhunderts langsam der moderne Hausgarten durch. Der Garten der Villa Dos Santos (Sternwartestraße 57D) lässt noch etwas von der einstigen formal-geometrischen Anlage erahnen.
Verschlungene Wege führen durch den hügeligen Türkenschanzpark, vorbei an saftigen Wiesen, blühenden Büschen und schönen Baumgruppen mit ausladenden Ästen. Dunkle Nadelhölzer, kunstvolle Felsformationen und romantische Wasserläufe erinnern an den Semmering und inszenieren Sommerfrische in der Stadt. Über 400 verschiedene Gehölzarten lassen sich hier bewundern, besonders eindrucksvolle Individuen sind beschriftet. Neben den einheimischen Arten, lassen sich auch spannende Exoten wie Mammutbaum und Araukarie entdecken.
Unter der Woche kann man von der Dänenstraße aus das Gelände der Universität für Bodenkultur betreten und erreicht durch den Hof des Gregor-Mendel-Hauses den Linné-Park. Auf den Grünflächen der Universität lässt sich allerhand entdecken – Rabatte mit dekorativen Pflanzen und Kräutern, sowie Hochbeete mit unterschiedlichen Gemüsekulturen und Obstbäume. Das schattige Arboretum lädt an heißen Sommertagen zu einem Päuschen ein.
Tour im Detail
Start: Weinhauser Pfarrkirch St. Josef (Gentzgasse 142)
Ende: Linnépark
Die vollständige Route samt botanischer Exkurse finden Sie im Buch “Botanische Spaziergänge. 11 Routen durch die Welt der Wiener Pflanzen und ihre Geschichte” (Falter Verlag) von Birgit Lahner und Cristina-Estera Klein mit zahlreichen Illustrationen von Silvia Ungersböck.
Anhand von 11 Spaziergängen innerhalb der Grenzen Wiens werden verschiedene botanische Kapitel der Stadtgeschichte aufgeschlagen. Die beschriebenen Wege laden ein, den städtischen Raum neu zu erfahren. Dabei werden konkrete Orte mit historisch botanischem Wissen verknüpft.
Über die Autorinnen
Auf einem Hof im südlichen Kamptal aufgewachsen, hat Birgit Lahner schon früh ein ausgeprägtes Interesse an der Welt der Wild- und Nutzpflanzen entwickelt. Nach dem Studium der Angewandten Pflanzenwissenschaften an der Universität für Bodenkultur ist sie als freie Autorin tätig und teilt ihre Begeisterung in Workshops.
Cristina-Estera Klein studierte Publizistik, Romanistik und Geschichte an der Universität Wien. Seit 2019 ist sie als staatlich-geprüfte Fremdenführerin tätig und führt auf Deutsch, Spanisch und Englisch durch Stadt und Land. Als Gründungsmitglied der Austria Guides For Future bringt sie ihren Gästen Klima- und Umweltschutzthemen näher.
© Fotos: Cristina-Estera Klein, Buchcover: Falter Verlag

Zu Fuß durch die Geschichte von Währing
Spazieren Sie gemeinsam mit dem Hobby-Historiker WiensGeschichten auf den Spuren von Bambi und des Zweiten Weltskriegs durch Währing (und Teile von Döbling)
Was verbindet Walt Disney, den Weihnachtsbaum und den Bleistift mit Währing? Diese Fragen werden entlang dieses Spazierganges beantwortet. Während sie die grünen Oasen des 18. Bezirkes erkunden, werden Sie architektonische Juwelen entdecken und über Pionier:innen hören, welche den meisten Wiener:innen unbekannt sind.
Route im Detail: Nußdorferstraße U6, Währinger Gürtel, Schottenbachgasse 3, Semperstraße, Währinger Park, Franz-Klein Gasse 1, Philippovichgasse 6-10, Gymnasiumstraße, Hasenauerstraße, Richard-Kralik-Platz 1, Weimarer Straße, Colloredogasse, Cottagegasse 37, Hofstattgasse 14-15, Lazaristengasse, Norbert-Liebermann-Park, Währinger Straße, Lacknergasse 79, Schulgasse, Schulgasse, Marie-Ebner-Eschenbach-Park, Schopenhauerstraße 86, Vinzenzgasse, Plenergasse, Schubertpark, Währinger Strasse 109-111, Maynollogasse 3, Währinger Strasse U6
1. Jüdischer Friedhof Währing (Schrottenbachgasse 3)
30.000 Menschen wurden hier bis spät in die 1880er Jahre beerdigt, darunter auch viele nicht-Wiener:innen. Denn im jüdischen Glauben muss der Leichnam schnellstmöglich zur Ruhe gebettet werden. Sofern der Tod einen nicht am Sabbat heimsucht, hat das Begräbnis binnen 24 Stunden zu erfolgen. Daher liegen im Friedhof auch jene, die auf einer Geschäftsreise verstarben. 8.000 Grabsteine haben die Jahrhunderte überdauert.
Einer davon ist jener von Fanny von Arnstein, sie ging in die Stadtgeschichte ein, indem sie 1814 die Tradition des Weihnachtsbaumes aus Berlin nach Wien brachte. Das Weihnachtsfest etablierte sich aber erst viele Jahre später. Leider sollte Frau Von Arnstein post mortem zu einem Opfer der Nationalsozialisten werden. Ihre Gebeine wurden exhumiert und für „wissenschaftliche Zwecke“ ins Naturhistorische Museum überführt.
Der Friedhof ist am 2. Sonntag jedes Monats geöffnet. Sie können sich auch für eine Führung anmelden: fuehrung@jued-friedhof18.at
2. Währinger Park
Der Währinger Park war einst ein Nobelfriedhof, hier wurde somit die prominenten Bürger:innen Wiens zur letzten Ruhe gebettet. Im Währinger Park finden sich u.a. die Gräber von Emanuel Schickaneder, der den Text zu Mozarts „Zauberflöte“ schrieb, Joseph Hardtmuth, der Erfinder der künstlichen Bleistiftmine, und Karl Ritter von Ghega, dem Erbauer der Semmeringbahn.
1923 wurde das Areal in ein Erholungsgebiet umgewandelt, Grabdenkmäler von historischer Bedeutung blieben in dem kleinen, versperrten Gräberhain erhalten. Diesen können sie nach Rücksprache mit der Abteilung Wiener Stadtgärten besichtigen: Tel.: +43 1 4000 42095; gw@ma42.wien.gv.at
3. Hochschule für Welthandel (Franz Klein-Gasse 1)
Unweit des Gräberhains steht die Hochschule für Welthandel, der Nachfolger der k.k. Exportakademie und der Vorläufer der heutigen Wirtschaftsuniversität Wien. Die Institution bereitete ihre Student:innen binnen sechs Semester auf den Außenhandel in Übersee vor. Anna Baidaff war 1917 die erste und einzige Absolventin an der k.k. Exportakademie. An der Hochschule Für Welthandel war Helene Mitkiewicz eine der ersten Frauen, die im Jahr 1920 ihr Studium abschloss.
Der internationale Fokus des Curriculums wurde durch die kunstvolle Außenfassade unterstrichen. Geplant vom Wiener Architekten Alfred Keller zeigt sie die fünf Kontinenten, ergänzt um die die wichtigsten Häfen Europas.
4. Ella-Briggs-Hof (Philippovichgasse 6-10)
Auch die nächste Station erinnert uns an den steinigen Weg, welchen Studentinnen in der Vergangenheit gehen mussten. Einen akademischen Grad zu erwerben war über Jahrhunderte ein Privileg der Männer. Selbst als die ersten Institute Studentinnen aufnahmen, sahen sich diese mit systematischer Diskriminierung konfrontiert. Beispielsweise erlaubte die Universität Wien nach ihrer Reform von 1897 den Frauen lediglich das Studium der Philosophie. Technisches und mathematisches Verständnis, sowie räumliche Vorstellungskraft wurde den damaligen Frauen abgesprochen.
Eine Wienerin, die sich trotz dieser Schwierigkeiten ihren Berufswunsch verwirklichte, war Ella-Briggs (1880–1977). Sie hegte den Traum Architektin zu werden, doch aufgrund der damaligen Konventionen konnte sie sich nur für die Malerei inskribieren. Mit dem Ende des Ersten Weltkrieges kam die Wende und 1920 schloss sie ihr zweijähriges Architekturstudium in München ab. Ella Briggs sollte in ihrer Heimat zu einer Pionierin ihrer Zunft werden. Sie und Margarete Schütte-Lihotzky waren die einzigen Frauen, die in der Zwischenkriegszeit mit der Errichtung von Wiener Gemeindebauten beauftragt wurden. In dieser Schaffensphase verwirklichte Ella zwei kommunale Projekte: Den Pestalozzi-Hof (Philippovichgasse 2–4) und ein Ledigenheim. Seit 2019 trägt dieser Gemeindebau ihren Namen und gedenkt so der herausragenden Architektin.
5. Das Wiener Cottage (Richard-Kralik-Platz 1)
Heute wie damals ist dieses Viertel eines der teuersten Wohngebiete Wiens. Das wohlhabende Bürgertum siedelte sich Ende des 19. Jahrhunderts hier an, damals zählte Währing noch zur Peripherie der Hauptstadt. Erbaut wurden die Villen von dem 1872 gegründeten Cottage Verein. Namensgebend für diese Interessensgemeinschaft waren die englischen Landhäuser, die sogenannten Cottages. Federführend bei der Gestaltung war der Baudirektor Carl Ritter von Borkowski (1829 -1905). Der Chefarchitekt erschuf einen Großteil der Villenanlage, welche insgesamt aus 350 Bauten besteht. Eine davon wurde zu seinem Domizil, eine wunderbare Villa im Stil der Spätgotik, welche sich am Richard-Kralik Platz 1 befindet. Neben ihm lebten noch zahlreiche bedeutende Menschen im Wiener Cottage, beispielsweise Arthur Schnitzler, Arik Brauer und Theodor Herzl.
6. Bambi (Cottagegasse 37)
Eine besondere Geschichte erzählt dieses schmucke Haus. Hier wurde 1923 die Romanvorlage von Bambi vollendet. 10 Jahre später verkaufte Felix Salten (1869 – 1945) seine Buchrechte an Hollywood und bekam dafür 1.000 US-Dollar (das wären heute 21.626 US-Dollar). Walt Disneys spätere Verfilmung des Buches wurde zu einem der erfolgreichsten Zeichentrickfilme aller Zeiten, er spielte bis heute 275 Millionen US-Dollar ein.
7. Augustenhof (Hofstattgasse 14-15)
Der Wiener Architekt Franz Xaver Rohleder gestaltet den Augustenhof. Es war ein Mietshaus, welches im Auftrag von Leopold Goldschmied errichtet wurde.
8. Josef Loschmidt (Lacknergasse 79)
Sie stehen jetzt vor dem Wohnhaus des berühmten Chemikers, Physikers und Erfinders Josef Loschmidt (1821-1895). Ihm gelang die erstmalige Bestimmung der Größe von Molekülen. Durch die von ihm definierte Loschmidt’sche Konstante wird angegeben, wieviele Moleküle von einem Gas in einem Körper enthalten sind. Im Andenken an sein Wirken wird seit 1967 die österreichische „Josef-Loschmidt-Medaille“ für herausragende Leistungen auf dem Gebiet der Chemie verliehen.
9. Spuren des Zweiten Weltkrieges (Schopenhauerstraße 86)
Dieses “MD” ist eine Markierung aus dem Zweiten Weltkrieg und steht für “Mauerdurchbruch”. Solche Durchbruchsstellen befanden sich im Keller der Häuser. Sie waren mit losen Ziegeln verschlossen, für den Notfall lag geeignetes Werkzeug bereit, die Opfer konnten damit die Mauer einschlagen und unterirdisch das benachbarte Haus erreichen. Dadurch wurden diese Gänge zur letzten Rettung bei einem Bombentreffer. Um die Ausgänge leichter zu finden, waren sie mit weißer, phosphoreszierender Farbe gekennzeichnet. Manche dieser Streifen leuchten noch heute.
Die zweite Markierung diente als eine Richtungsangabe zum Türkenschanzpark, wo sich ein Luftschutzbunker befand. Menschen, die mit dem Bezirk nicht besonders vertraut waren, konnten sich so leichter orientieren.
10. Beethovens Grab im Schubertpark
Der Name Van Beethoven kommt aus dem Flämischen und bedeutet übersetzt “vom Rübenfeld”. Ludwig war somit keineswegs ein Mann von edlem Geblüt. Er wurde in Wien aber dennoch als Herr von Beethoven vorgestellt. Ein Missverständnis, gegen das sich der Komponist nicht wehrte. Als Beethoven 1827 starb, wurde er im heutigen Schubertpark beerdigt. Auf seinem Grabstein werden sie einen Schmetterling sehen, dieser symbolisiert die Flüchtigkeit des Lebens, die unsterbliche Seele, aber auch die Auferstehung. Weiters werden sie eine Schlange entdecken, die sich selbst in den Schwanz beißt. Dieser Ouroboros ist eine Metapher auf den stetigen Kreislauf des Lebens, dessen Anfang (Geburt) bereits das Ende (Tod) bedingt. Diese Symbolik reicht bis in die griechische Antike zurück.
Am damaligen Währinger Ortsfriedhof fanden noch zahlreiche andere Giganten ihre vorerst letzte Ruhe: Franz Schubert, Johann Nestroy, Franz Grillparzer und Eduard van der Nüll. 1873 wurde der Friedhof geschlossen. 1888 kam es zur Exhumierung der Gebeine von Beethoven, sie wurden auf den Zentralfriedhof überstellt. So erging es den meisten Berühmtheiten dieser Nekropole. Auch hier gibt es einen Gräberhain, denn sie nach Absprache mit der MA 42 (Tel.: +43 1 4000 42095; gw@ma42.wien.gv.at) besichtigen können.
11. Das Pestkreuz (Währinger Straße 109-111)
Währing wurde im 16. und 17. Jhdt. insgesamt elfmal von der Pest heimgesucht. An dieses Leid erinnert ein Pestkreuz aus dem Jahr 1605. Neben diesem steinernen Mahnmal haben aber auch bestimmte Begriffe aus dieser dunklen Zeit überdauert, beispielsweise die Wörter Isolation und Quarantäne. Deren Ursprung führt uns an die Adria im 14. Jhdt.: Venedig wurde damals aufgrund des Handels zu einem Einfallstor für die erste schwere Pestepidemie Europas. Die Stadt ergriff daraufhin strenge Schutzmaßnahmen. Schiffe, die aus einem Risikogebiet kamen, wurden vor Venedig festgesetzt. Die Besatzung bezog mitsamt der Ladung eine kleine Insel (isola), wo sie von der Bevölkerung „isoliert“ ausharren mussten. Dieser Aufenthalt dauerte 40 (quarantina) Tage. Die Dauer der Quarantäne wurde wahrscheinlich von der Bibel inspiriert. Denn im Alten und Neuen Testament spielt diese Zahl eine wichtige Rolle. Zum Beispiel verbrachte Moses 40 Tage am Berg Sinai, ehe er mit den 10 Geboten zurückkehrte. 40 Tage lang sollte Jesus in der Wüste fasten, bevor er sich aufmachte, um in Galiläa das Wort Gottes zu verkünden.
12. Pfarre Hl. Gertrude (Maynollogasse 3)
Die letzte Station führt Sie zu einer Kirche in Währing, deren Innenraum die Architektur des Spätbarocks mit jener der Zwischenkriegszeit vereint. Gewidmet ist diese Pfarre der hl. Gertrude von Nivellis (626 – 664). Mit 14 Jahren trat sie in das Kloster ein, welches ihre Mutter gegründet hatte. Dort widmete sich die spätere Äbtissin, dem Studium der Bibel und der Pflege von Kranken. Im Laufe der Jahrhunderte wurde diese historische Vita mit zahlreichen Legenden ausgeschmückt. Die Nonne wurde dadurch zur Schwester von Karl dem Großen, Helferin gegen Rattenplagen und Bezwingerin eines Seeungeheuers.
Ihr Todestag fiel mit dem 17. März genau auf jenes Datum, welches in der vorchristlichen Zeit der Fruchtbarkeitsgöttin Freya gewidmet war. Die hl. Gertrude wurde so zur Schutzpatronin der Gärtner:innen und zur Frühlingsbotin. Weiters diente die Heilige als Inspiration für zahlreiche Bauernregeln wie z.B.: „Wer an Gertraud nicht in den Garten geht, im Sommer vor leeren Beeten steht“.
Mario Damej widmet sich auf Instagram der Wiener Geschichte und den Geschichten Wiens. Auf dem Instagram-Kanal „WiensGeschichten“ erfahren Sie zweimal wöchentliches Neues zu historischen Persönlichkeiten, Legenden und Wiener Orten mit Geschichte

Spaziergang vom Weghuberpark zum Erstebank Campus
Ein Spaziergang, be dem es sich lohnt, genauer hinzusehen.
Entlang der Strecke vom Weghuberpark bis zum Campus der Erste Bank gibt es viel zu entdecken. Finden Sie alle Motive? Der Spaziergang startet hinter dem Parlament und führt durch die Bezirke Neubau, Mariahilf, Margarethen und Wieden bis zum neuen Hauptbahnhofgelände.

Geh Café: “Stadt der Zukunft – Wie Straßen das Bild Wiens prägen”
Wie sieht die Straße der Zukunft in der Stadt der Zukunft aus? Einblicke in den Wiener Straßenbau, anlässlich 100 Jahre MA 28. Ein Spaziergang in Mariahilf und Neubau.
Zukunftsweisende Initiativen, Umgestaltungen und Ausbauten von Wiener Straßen ermöglichen es, besser auf die Bedürfnisse der Bewohnerinnen und Bewohner sowie der Klimaanpassung in der Stadt einzugehen. Beginnend im 6. Bezirk wird zuerst die neue Fußgängerzone in der Königseggasse erkundet. Weiter geht es hinein in die neue Begegnungszone der Otto-Bauer-Gasse bis hin über die Mariahilfer Straße in die neuen „kühlen Meilen“ des 7. Bezirks: die Zieglergasse und die Neubaugasse.
Der Spaziergang fand am 1. Oktober 2020 im Rahmen der Veranstaltungsreihe „Geh-Café“ statt. Zusammengestellt und geführt von Fachleuten der MA 28 – Straßenbau.