Erste Schulstraße auch am Nachmittag
Mit der Wiederaufnahme des Schulbetriebs am Montag wird die Schulstraße Vereinsgasse in der Leopoldstadt auf den Nachmittag ausgeweitet. Das Fahrverbot für Kraftfahrzeuge gilt nun auch zu Unterrichtsende. Die erste Schulstraße Wiens wurde im September 2018 eingeführt, um Elterntaxis einzubremsen und die Sicherheit der Schulkinder zu erhöhen.
„Die Schulstraße hat in den letzten eineinhalb Jahren messbare Verbesserungen für die Schulwegsicherheit gebracht. Nachdem die Resonanz von allen Beteiligten positiv ist, finde ich es nur konsequent, dass das Fahrverbot nun auch eine halbe Stunde lang zu Schulschluss gilt.“, sagt Bezirksvorsteherin Uschi Lichtenegger.
„Die Schulstraße ist eine Antwort auf das Verkehrschaos vor Schulen. Sie ist aber auch eine Antwort auf die zunehmende Bewegungsarmut der Kinder“, erklärt FußgängerInnen-Beauftragte und Initiatorin der Schulstraßen Petra Jens. „Während der strengen Ausgangsbeschränkungen waren wir alle – besonders die Kinder – in unserer Bewegung eingeschränkt. Nun kann der Schulweg genutzt werden, um frische Luft und Bewegung in den Alltag einzubauen.“
In der Gabelsbergergasse und in der Vereinsgasse zwischen Lessinggasse und Am Tabor gilt an Schultagen von 7.45 bis 8.15 Uhr ein Fahrverbot für Kraftfahrzeuge. Am Nachmittag ist der KFZ-Verkehr von Montag bis Donnerstag zwischen 15.45 und 16.15 Uhr sowie freitags zwischen 14.00 und 14.30 Uhr untersagt.
Kinder, Eltern und die Schulleitung, aber auch Anrainerinnen und Anrainer reagierten positiv auf diese Verkehrsberuhigung zur Stoßzeit. Die Auswertung von Verkehrsmessungen zeigte, dass das Verkehrsaufkommen rund um die Schule zurückging und weniger Eltern ihre Kinder mit dem Auto in die Schule brachten. Die Schulstraße am Nachmittag wurde Ende 2019 in der Fuchsröhrenstraße in Simmering erstmals getestet.
Mittlerweile gibt es in Wien 5 Schulstraßen. Wenn sich Schule, Elternverein und Bezirk dafür aussprechen, prüft die Stadt die Möglichkeiten einer Umsetzung.