Sima/Pipal-Leixner: 2022 war Rekordjahr für Radwegeausbau

Bilanz 2022: Über 50 Projekte, 17 km neu gebaute Radinfrastruktur im Hauptradwegenetz, zusätzlich 15 neue km im Bezirksnetz – 26 Mio. Euro für Radwegeausbau – Budget verfünffacht.

2022 hat die Stadt Wien in Sachen Radwegeausbau ordentlich in die Pedale getreten und die größte Offensive in der Geschichte der Stadt gestartet. Die beeindruckende Bilanz: 17 km neu gebaute Radinfrastruktur allein im Hauptradverkehrsnetz! Dazu kommen weitere 15 km neue Radinfrastruktur im Bezirksnetz.

„2022 war wirklich ein Rekordjahr: Wir haben erstmals mehr als 26 Mio. Euro in die Radinfrastruktur investiert, das Budget damit verfünffacht (!) und so viele Kilometer und Projekte umgesetzt wie noch nie zuvor! Anstatt der geplanten 44 Projekte konnten im Vorjahr sogar 55 Radwegeprojekte umgesetzt oder auf den Weg gebracht werden“, so Mobilitätsstadträtin Ulli Sima.

Die meisten Projekte sind baulich abgeschlossen, an einigen wird noch mit Hochdruck gearbeitet. So wird etwa gerade die erste Etappe von Wiens erstem Mega-Radhighway auf der Wagramer Straße fertiggestellt. Gleichzeitig laufen die Vorbereitungen für den Ausbau der Radinfrastruktur 2023 – das Programm wird in Kürze präsentiert.

„Die große Radwegeoffensive geht weiter, wir arbeiten mit höchstem Tempo daran, die Radwege in Wien weiter zu verbessern, dabei wichtige Querverbindungen zu schaffen und Lücken zu schließen. Ich freu mich auf die vielen tollen neuen Projekte in diesem Jahr und bedanke mich bei den zuständigen Abteilungen, die wirklich über sich hinausgewachsen sind und das fast Unmögliche geschafft haben, bei der Mobilitätsagentur und natürlich bei den Bezirken für die gute Zusammenarbeit!“, so Sima.

„Dank durchgehenden, schnellen und sicheren Radwegen entlang der Hauptverkehrsrouten, ergänzt um KFZ-verkehrsberuhigte Fahrradstraßen, wird das Fahrrad für immer mehr Menschen in Wien zum idealen Alltagsverkehrsmittel. Besonders freuen mich der Radhighway von der Urania bis nach Kagran und die neue Rampe und Brücke von der Gunoldstraße zum und über den Donaukanal“, so Angelika Pipal-Leixner, Mobilitätssprecherin NEOS Wien.

Bessere Qualität der Radwege in der ganzen Stadt

Wesentlicher Faktor der großen Radwegeoffensive ist nicht nur der Ausbau, sondern auch eine Qualitätsverbesserung der Radinfrastruktur.

Martin Blum, Radverkehrsbeauftragter der Stadt Wien, erläutert: „Der Stadt Wien ist es wichtig, komfortable und zeitgemäße Radinfrastruktur zu schaffen. Wo es geht, wurden 2022 baulich getrennte Radwege errichtet und fahrradfreundliche Straßen realisiert. Mehrzweckstreifen am Fahrbahnrand gab es bei den neuen Projekten 2022 nicht mehr.“

Eine weitere Qualitätsverbesserung bringen breitere Radwege wie sie derzeit in der Lassallestraße errichtet werden oder in der Kleinen Sperlgasse bereits realisiert wurden. Sie bieten mehr Platz und Sicherheit für die Radfahrer*innen.

Wien ermöglicht Rechtsabbiegen bei Rot

Für geringere Wartezeiten beim Radfahren sorgt auch die Möglichkeit für Radfahrende, bei Rot rechts abzubiegen. Wien war die erste Stadt in Österreich, welche die seit 1. Oktober 2022 in der österreichischen Straßenverkehrsordnung geltende Regelung umgesetzt hat. In einem ersten Schritt wurde bereits das Rechtsabbiegen bei Rot an 10 Kreuzungen realisiert. Ausgewählt wurden Örtlichkeiten, wo vor und nach dem Abbiegen Radwege und Radfahrstreifen vorhanden sind – man etwa wie an der Kreuzung Am Tabor/Nordbahnstraße von einem Radweg in einen anderen Radweg abbiegt – und damit keine Konflikte mit anderen Verkehrsteilnehmer*innen entstehen. Geplant ist, das noch in diesem Jahr an weiteren Kreuzungen das Rechtsabbiegen von Radfahrenden bei Rot möglich sein wird. Mögliche Örtlichkeiten werden geprüft.

Von der Donaustadt ins Zentrum – Baustart für Wiens ersten Mega-Radhighway und weitere Highlights 2022

Ein Highlight der Radverkehrsoffensive 2022 war der Baustart zu Wiens 1. Mega-Radhighway von der Donaustadt in die City. Im Jahr 2022 wurde der erste Teil-Abschnitt über die Kagraner Brücke realisiert. Im Abschnitt Lassallestraße ist der Bau eines extra breiten Zwei-Richtungsradwegs in vollem Gange und wird im Frühjahr eröffnet. Der Abschnitt auf der Wagramer Straße zwischen Arbeiterstrandbad- und Siebeckstraße wird in Kürze eröffnet. 2023 stehen Umbauten auf der Praterstraße und der 2. Teilabschnitt auf der Wagramer Straße am Programm!

Weitere Highlights 2022: Die Goldschlagstraße wurde auf einer Länge von über drei Kilometern fahrradfreundlich umgebaut und damit eine wichtige Radverbindung im Westen der Stadt fertiggestellt!
Ebenfalls im Westen wurde mit dem neuen Zwei-Richtungsradweg in der Linken Wienzeile zwischen Winckelmannstraße und Anschützgasse ein weiterer zentraler Abschnitt des beliebten Wientalradwegs saniert.
Mit dem Rad von der Innenstadt ins Grüne oder mit dem Fahrrad durch den 18. Bezirk zu fahren ist dank neuer Radinfrastruktur auf der Pötzleinsdorfer Straße und der Gersthofer Straße seit Herbst 2022 möglich.
Auch in Heiligenstadt wurde die Radinfrastruktur verbessert: Eine neue Brücke für Radfahrende und Fußgänger*innen führt hier über den Donaukanal. Radfahrer*innen radeln auf der Döblinger Seite über eine neue Rampe zum Donaukanalradweg oder über die neuen Radwege in der Gunoldstraße und Muthgasse. Eine Rampe auf der Brigittenauer Seite und ein verbesserter Zwei-Richtungsradweg in der Lorenz-Müller-Gasse sind derzeit in Bau und vervollständigen in Kürze diese neue Radverbindung zwischen 19. und 20. Bezirk.

Radwegeoffensive in der Donaustadt

Eine eigene und ambitionierte Rad-Offensive wurde 2022 für die Donaustadt gestartet: Hier entstehen bis 2024 insgesamt 14 km neue Radinfrastruktur. Umgesetzt wurden neben dem Teil-Abschnitt Wagramer Straße und Kagraner Brücke etwa auch eine neue Radverbindung in der Mayredergasse. Auch in der Breitenleer Straße wird seit 2022 gebaut. Für 2023 steht u.a. die Donaustadtstraße auf dem Programm. Der Startschuss für die umfassende Sanierung des Kagraner Steges ist bereits gefallen – bis Ende Mai wird der Holzsteg nach 30 Jahren durch eine langlebige Glasfaser-Kunststoff-Konstruktion ersetzt.

Viele Maßnahmen für mehr Radliebe

Der Ausbau der Radverkehrsinfrastruktur wurde 2022 erstmals unter dem Hashtag #radliebewien durch die Mobilitätsagentur auf Social Media begleitet.
Weitere Maßnahmen für mehr „Radliebe“ in Wien sind etwa gratis Bildungsprogramme für Kindergärten und Volkschulen oder kostenlose Radfahrkurse. Mehr als 6.400 Schulkinder lernten allein im letzten Jahr bei kostenlosen Radfahrkursen von Stadt Wien und Mobilitätsagentur das Radfahren! Darüber hinaus gab es bei offenen Trainings am Radmotorikpark und auf Radübungsplätzen für die kleinsten Radfahrer*innen Gelegenheit, Spaß und Freude am Radfahren zu entdecken. Als Service für Erwachsene standen 95.000 Radkarten und ein neuer Radroutenplaner auf fahrradwien.at zur Verfügung. Im Juli und August wurden bei der Aktion „Mit dem Rad ins Bad“ vor Wiens Freibädern kostenlose Rad-Checks durch Profi-Teams serviciert. Ebenfalls neu: Seit Oktober 2022 gibt es eine Förderschiene für Transporträder. Wiener*innen können sich den Kauf eines umweltfreundlichen Transportrades mit bis zu 1.000 Euro fördern lassen – ein Angebot, das gerne angenommen wird. Eine erste Bilanz zeigt: 116 Förderzusagen wurden erteilt und über 230 weitere Förderungen beantragt.

Fahrrad-Hauptstadt Wien

Anfang April wurde Wien zur Fahrrad-Hauptstadt.: Unter dem Motto „Einen Gang höher schalten“ fand der 13. Österreichische Radgipfel 2022 im Wiener Rathaus statt. Mehr als 500 Personen aus Politik, Wirtschaft und Zivilgesellschaft haben bei der Fachkonferenz mit anderen Teilnehmenden diskutiert, sich ausgetauscht und Neues erfahren, mehr als 100 Fachleute aus dem In- und Ausland hielten Vorträge.

Mehr Infos rund ums Radfahren in Wien unter fahrradwien.at

Ein Video zum Ausbau des Radverkehrsnetzes 2022 mit Stadträtin Ulli Sima:

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