Zu-Fuß-Gehen in Wien: Favoriten, Meidling, Hernals und Währing präsentieren „Masterpläne Gehen“
Utl.: Breitere Gehsteige, Begrünung und Verkehrsberuhigung machen das Zu-Fuß-Gehen in Wiens Bezirken noch angenehmer – Stadt Wien unterstützt Bezirke bei Erstellung von Masterplänen
Die Eibesbrunnergasse zwischen Meidling und Favoriten lud bis vor Kurzem nicht gerade zum Zu-Fuß-Gehen ein – hier gab es für Fußgänger*innen nicht einmal einen richtigen Gehsteig. Das hat sich grundlegend geändert: Bäume und Grünstreifen säumen nun die zwei neuen Gehwege entlang der Straße und sorgen im Sommer für Schatten und Kühlung. Solche Verbesserungen für das Zu-Fuß-Gehen soll es künftig auf Basis von „Masterplänen Gehen“ in ganz Wien geben. Favoriten, Meidling, Hernals und Währing haben mit Unterstützung der Stadt Wien ihre Masterpläne Gehen erstellt mit ganz konkreten Maßnahmen, um das Zu-Fuß-Gehen in ihren Bezirken zu fördern.
Planungsstadträtin Ulli Sima: „Wien ist eine Stadt der Fußgänger*innen. Mehr als ein Drittel ihrer Wege legen die Wiener*innen zu Fuß zurück – deshalb setzen wir bei der Umgestaltung von Plätzen und Straßen auch auf mehr Komfort beim Zu-Fuß-Gehen. Mit Kühlung, Begrünung und Verkehrsberuhigung schaffen wir Räume für Begegnung und Erholung. So steigt die Lebensqualität in Wohn- und Geschäftsvierteln gleichermaßen. Ich begrüße die Initiativen der Bezirke für das Zu-Fuß-Gehen und unterstütze sie gerne dabei, ihre Masterpläne Gehen umzusetzen.“
Breitere Gehsteige, Verkehrsberuhigung vor Schulen, Barrierefreiheit
Die Bezirksvorsteher*innen vom 10., 12., 17. und 18. Bezirk haben ihre „Masterpläne Gehen“ im jeweiligen Bezirk vorgestellt und gezeigt, wie sich die Fußwegenetze in den kommenden Jahren verbessern sollen.
Favoriten: Begrünter Schulvorplatz
Bezirksvorsteher Marcus Franz (Favoriten): „Als bevölkerungsreichster Bezirk Wiens haben wir in Favoriten logischerweise auch die meisten Zu-Fuß-Gehenden der Stadt. Ihnen wollen wir die Wege Schritt für Schritt angenehmer und sicherer machen. Davon wird auch der öffentliche Verkehr profitieren, schließlich werden die meisten Öffi-Fahrten mit einem Fußweg kombiniert.“
So wird in Favoriten beispielsweise der Stockholmer Platz vor der Musikschule vergrößert, begrünt und zu einer Aufenthaltszone. In Innerfavoriten wird mit dem so genannten „Supergrätzl“ ein ganzes Wohnviertel verkehrsberuhigt und mit Hilfe von Baumpflanzungen gekühlt.
Breitere Gehsteige in Meidling
„Jeder von uns beginnt und beendet jeden Weg als Fußgänger. Darum ist es wichtig, das Meidlinger Fußwegenetz zu verbessern. Ich möchte es besonders Familien, Kindern und älteren Menschen ermöglichen, ihre Wege im Wohngrätzl zu Fuß zu erledigen. Mit dem Masterplan Gehen haben wir dafür nun die Grundlage“, so Bezirksvorsteher Wilfried Zankl.
In Meidling setzt man dieses Jahr vor allem auf Maßnahmen im Umfeld von Schulen und Parks. So wird es breitere Gehsteige im Umfeld des Paula-von Mirtow-Parks und der Volksschule Rothenburggasse geben.
Hernals: Neue Bäume und mehr Platz für Fußgänger*innen
Der Masterplan Gehen ermöglicht in Hernals, dass der öffentliche Raum schneller fußgänger*innenfreundlich wird. Peter Jagsch, Bezirksvorsteher von Hernals: „Noch heuer werden wir zahlreiche Verbesserungen für Fußgänger*innen umsetzen, die mehr Begrünung, mehr Sicherheit und mehr Aufenthaltsqualität bringen. Grüner wird es unter anderem in der Schellhammergasse, Ortliebgasse und Rosensteingasse.“ In der Geblergasse zwischen Gürtel und Palffygasse wird’s nicht nur grüner, hier bekommen Fußgänger*innen außerdem mehr Platz durch breitere Gehsteige. Eine neue Wohnstraße entsteht in der Rötzergasse mit gepflasterten Bereichen, zwei neuen Grünbeeten und Bäumen.
Währing: Grüne Kutschkergasse, sichere Schulwege
In Währing werden Schulgasse und Kutschkergasse aufgewertet, letztere in Zukunft der wichtigste Fußweg von Innerwähring zur U-Bahn-Station Michelbeuern: Die Gassen werden begrünt und teilweise gepflastert, Gehsteige in den Kreuzungsbereichen verbreitert sowie Sitzmöbel und Trinkbrunnen installiert. Dazu kommen zahlreiche Maßnahmen für mehr Schulwegsicherheit und breitere Gehsteige in einem Abschnitt der Kreuzgasse.
Silvia Nossek, Bezirksvorsteherin von Währing: „Schwerpunkte beim Masterplan Gehen liegen in der Aufwertung unserer Einkaufsstraßen und Märkte für eine gut erreichbare Nahversorgung sowie in der Gestaltung von Plätzen und kleiner Grätzlzentren. So wird die Wohnumgebung lebendig, man hält sich gerne dort auf. Mit den über dreißig Schulen im Bezirk ist mir außerdem wichtig, dass Kinder und Jugendliche selbständig und sicher in die Schule, auf den Spielplatz oder zu Freund*innen unterwegs sein können.“
Masterpläne Gehen
Die „Masterpläne Gehen“ ermöglichen es den Bezirken, im Rahmen von „klimaaktiv mobil“ finanzielle Mittel des Bundes (Klimaministerium) für die Errichtung von Fußgängerzonen, Wohnstraßen, breiten, gepflasterten Gehsteigen und anderen Maßnahmen zur Verbesserung des Zu-Fuß-Gehens zu erhalten. Die Fachdienststellen der Stadt Wien „MA18 – Stadtentwicklung und Stadtplanung“ und „MA28 – Straßenverwaltung und Straßenbau“ sowie die Mobilitätsagentur Wien unterstützen die Bezirke beim Erstellen von Masterplänen, bei der Fördereinreichung und der Umsetzung der Projekte.
Die „Masterpläne Gehen“ der Bezirke zeigen auf, welche Straßenzüge für das Zu-Fuß-Gehen besonders relevant sind. Detaillierte Karten weisen Potenziale für Verbesserungen auf, etwa bei zu schmalen Gehsteigen, fehlenden Zebrastreifen und fehlendem Grün. Jedes Jahr soll künftig mit konkreten Baumaßnahmen das Fußwegenetz verbessert werden.
In den Bezirken Neubau, Josefstadt, Rudolfsheim-Fünfhaus und Ottakring werden bereits Projekte aus den „Masterplänen Gehen“ umgesetzt. Die Bezirke Donaustadt und Floridsdorf, Brigittenau, Döbling, Penzing, Simmering, Alsergrund und Mariahilf haben ebenfalls Masterpläne für das Zu-Fuß-Gehen angekündigt.
Die „Masterpläne Gehen“ der Bezirke im Detail finden Sie auf www.wienzufuss.at/masterplan-gehen