„Ich hatte keinen blassen Schimmer“, sagt Madeleine Alizadeh, lacht und ergänzt: „Ich habe einfach gerne Fotos und Texte veröffentlicht.“ Vorausgegangen war die Frage, ob sie damals – 2010 – ihren Blog mit professionellen Absichten gestartet habe. Die Ehrlichkeit und Authentizität der Antwort passt zu ihrem Charakter und ist wohl auch ein Grund für den Erfolg der heute 28-Jährigen. Acht Jahre nach der Gründung des Blogs zählt Madeleine unter dem Namen „DariaDaria“ zu den bekanntesten Influencern im deutschsprachigen Raum – obwohl sie diese Bezeichnung eigentlich nicht mag. „Ich sehe mich nicht als Vorbild“, sagt Madeleine. Sie wolle einfach das tun und sich für das einsetzen, was sie persönlich für richtig halte, ohne dabei missionarisch oder mit erhobenen Zeigefinger auf andere einzuwirken. Dennoch ist ihr natürlich bewusst, dass sie Einfluss auf die zahlreichen Menschen hat, die ihr Tun auf verschiedenen Kanälen im Internet verfolgen – fast 150.000 beispielsweise allein auf Instagram. Als Madeleine im vergangenen Jahr verkündete ihren Blog nicht weiter zu betreiben, kam das für viele überraschend. Für sie selbst war es jedoch ein logischer Schritt: „Ich hatte ein wenig das Interesse an dem Medium verloren, wollte etwas anderes ausprobieren“, erklärt sie. „Und die Freiheit, das tun zu können was ich möchte, ist etwas vom Schönsten an meinem Beruf.“ Fortsetzung unter dem Foto
Das „andere“ war in diesem Fall ein Podcast. „A mindful mess“ nennt sich dieser und schon der Name gibt Aufschluss, mit welchen Themen sie sich beschäftigt. „Ein bisschen Chaos haben wir doch alle im Leben, perfekt ist keiner von uns“, so Madeleine „Mir geht es darum zu zeigen, was wir tun können um ein bisschen besser – oder sagen wir: bewusster – zu leben.“ Passend dazu hat sie mit „dariadéh“ ihr eigenes nachhaltiges Modelabel gegründet. „Ich wache eigentlich täglich mit tausend neuen Ideen auf. Mode zu machen war eine davon, die ich jetzt auch umsetzen konnte.“ Das Rad, dass sie für viele kurze Wege im Alltag nutzt, passt für Madeleine bestens zu ihrem Lebensstil: „Es ist ein nachhaltiges Fortbewegungsmittel und bringt uns enger mit unserer Umwelt und der Natur zusammen. Und es tut dem eigenen Körper gut.“
Dem eigenen Körper – und auch dem Geist – Gutes zu tun, ist in Madeleines Leben vor allem auch privat sehr wichtig: „In meinem sehr schnellen Leben ist Entschleunigung natürlich ein sehr großes Thema.“ Yoga und Meditation spielen dabei für sie eine wichtige Rolle, auf Bali hat sie eine Ausbildung zur Yoga-Lehrerin gemacht und dabei auch sehr viel über Gelassenheit und Ruhe gelernt. Zu letzterem gehört für sie auch – für manche vielleicht überraschend – manchmal bewusst offline und ohne Smartphone zu sein. Zudem hat sie noch einen ganz besonderen und persönlichen Weg gefunden, um dem hektischen Alltag zu entfliehen: „Am besten entschleunigen kann ich eigentlich, wenn ich Zeit mit meiner Oma verbringe. Bei ihr ticken die Uhren ganz von selbst einfach langsamer.“