Argentinierstraße wird neugestaltet

Entscheidung für Gestaltungsvariante ist gefallen – Über 85 % für Fahrradstraße – Planungsstart im Herbst – Planungsstart im Herbst

Die Argentinierstraße ist eine wichtige Verbindung zwischen Innenstadt und Hauptbahnhof – vor allem, wenn man mit dem Rad oder zu Fuß unterwegs ist. Auf Wunsch des Bezirks wurde Ende April ein Prozess zur Neugestaltung gestartet, mit dem klaren Ziel, die Rad-Infrastruktur zu verbessern, zugleich Verkehrsberuhigung, mehr Grün, mehr Platz für das Gehen und mehr Aufenthaltsqualität zu schaffen. Die Anrainer*innen waren von Anfang an in den Prozess eingebunden. Sie konnten nach einer Abfrage der zentralen Anliegen im Mai jetzt im Juni über zwei Gestaltungsvarianten abstimmen. 10.004 Bewohner*innen des Grätzls mit Hauptwohnsitz rund um die Argentinierstraße konnten abstimmen.

Das Ergebnis der Abstimmung über die Variante, die nun weiter ausgearbeitet werden soll liegt vor, das Votum ist eindeutig: Die Bewohner*innen des Grätzls rund um die Argentinierstraße sprachen sich deutlich für Variante B, „Die Flexible“, aus. 85,5 % der abgegebenen Stimmen entfielen auf diesen Gestaltungsvorschlag mit der Fahrradstraße. Variante A mit dem Namen „Die Geradlinige“, mit Zwei-Richtungs-Radweg erhielt 14,5 % der abgegebenen Stimmen. Im Zuge der größten Radwegeoffensive der Stadt Wien wird die Argentinierstraße daher künftig zur Fahrradstrasse.

Innovative Lösung teilt Straßenraum neu auf

„Es war und ist uns wichtig, die Bewohner*innen des Grätzls rund um die Argentinierstraße in die Neugestaltung einzubinden, ich freue mich sehr über das große Interesse und nun auf die Neugestaltung dieser so zentralen Verbindung“, so Mobilitätsstadträtin Ulli Sima. „Mit der Entscheidung der Bewohner*innen ist ein klarer Arbeitsauftrag für uns verbunden: Die Argentinierstraße wird als hochwertig gestaltete Fahrradstraße geplant, die eine neue, zeitgemäße Lösung für den Radverkehr und mehr Platz für Fußgänger*innen bringt. Außerdem wird es deutlich mehr Grün im Straßenraum geben, der Verkehr wird beruhigt. Es bleiben mehr Parkplätze erhalten als in der alternativen Variante und man wird weiterhin gut zufahren können. Die Neugestaltung trägt jedenfalls wesentlich zur Erhöhung der Lebensqualität im Grätzl bei“, erklärt Sima.

Über den Sommer werden nun die Planungsarbeiten ausgeschrieben. Nach der Vergabe erstellen die Planer*innen den Entwurf für die gesamte Argentinierstraße. Im Frühjahr 2023 wird der Stand der Planung vorgestellt, Baubeginn ist aus heutiger Sicht im Herbst 2023.

Verkehrssicherheit hat oberste Priorität

„Seit vielen Jahren wünschen sich Anwohner*innen und Nutzer*innen mehr Platz und mehr Verkehrssicherheit in der Argentinierstraße. Ich freue mich, dass wir gemeinsam mit der Stadt den breiten und verbindlichen Beteiligungsprozess umsetzen konnten, für den ich mich seit Jahren einsetze. Jetzt haben die Anwohner*innen die Richtungsentscheidung für die Neugestaltung der Argentinierstraße getroffen: Sie wird sichere Gehwege und Querungen für Zu-Fuß-Gehende, eine nachhaltige Entflechtung von Rad- und Fußverkehr und sicheres Radfahren in beide Richtungen bringen“, so Bezirksvorsteherin Lea Halbwidl. „Darüber hinaus werden die Anliegen aus der ersten Befragungsrunde im Mai bestmöglich in die Planungen einbezogen: Mehr Straßengrün, Verkehrsberuhigung und mehr Verkehrssicherheit für Fußgänger*innen und Radfahrende“, so Halbwidl.

Zwei Abschnitte der Argentinierstraße als Beispiele

Die beiden Varianten wurden per Folder an die Bewohner*innen des Grätzls, per Website und an drei Info-Nachmittagen am St.-Elisabeth-Platz vorgestellt. Dafür wurden beispielhaft zwei Bereiche der Straße gezeigt: der Abschnitt Anton-Benya-Park mit Blick in Richtung Theresianumgasse und der Kreuzungsbereich mit der Goldeggasse mit Blick in Richtung Kirche. Bis 24. Juni konnten alle mit Hauptwohnsitz im Grätzl gemeldeten Bewohner*innen ab 16 Jahren ihre Stimme online oder per Karte für eine der beiden Varianten abgeben.

Argentinier Variante B Abschnitt Anton Benya Park Mit Blick In Richtung Theresianumgasse

Variante B – „Die Flexible“. Abschnitt Anton-Benya-Park mit Blick in Richtung Theresianumgasse (Beispielbild B1)

Varianten zur Auswahl

Die gewählte Variante B, „Die Flexible“, steht für einen innovativen Zugang. Sie bringt die Fahrräder auf eine breite und verkehrsberuhigte Fahrbahn, die damit zur Fahrradstraße wird, auf der sich Fahrräder und dann weniger Kfz den Raum teilen. Diese Lösung teilt den Raum neu auf und bietet größeres Potenzial für breitere Gehsteige, den Erhalt von Stellplätzen für PKW und Begrünung.

Die alternative Variante A „Die Geradlinige“, war der Vorschlag mit einem breiten Zwei-Richtungsradweg mit klarer Trennung von Kfz-Fahrbahn und den Gehsteigen. Diese Variante bietet geringeren Spielraum für Begrünung und weniger PKW-Stellplätze.

Detailplanung startet im Herbst 2022

Der Prozess zur Neugestaltung begann im April. Im ersten Schritt lud das Projektteam der Stadt, des Bezirks und der Mobilitätsagentur Wien die Anrainer*innen im Grätzl rund um die Argentinierstraße – Haushalte, Geschäfte und Arbeitsstellen – ein, wichtige Qualitäten für die Neugestaltung zu nennen. Mehr als 1.200 Personen haben Antworten gegeben, die Ergebnisse flossen in die Konzepterstellung ein. In der zweiten Runde im Juni wurden anhand von zwei Abschnitten der Argentinierstraße zwei mögliche Gestaltungsvarianten präsentiert, über die man als Grätzlbewohner*in abstimmen konnte.

Varianten-Entscheidung: Ergebnisse der Umfrage im Detail

Nach der nun per Abstimmung getroffenen Entscheidung werden im Sommer die Planungsarbeiten ausgeschrieben. Nach der Vergabe erstellen die Planer*innen den Entwurf für die gesamte Argentinierstraße. Im Frühjahr 2023 wird der Stand der Planung vorgestellt und es gibt nochmals die Gelegenheit für die Bürger*innen, Rückmeldungen zu geben.

Pressebilder (© Mobilitätsagentur Wien – Illustration: Dialog Plus, Claudia Marschall):

Variante B, „Die Flexible“ Bild 1
Variante B, „Die Flexible“ Bild 2

Fotos: (c)PID/Bubu Dujmic

Stadträtin Ulli Sima und Bezirksvorsteherin Lea Halbwidl in der Argentinierstraße

Stadträtin Ulli Sima, Bezirksvorsteher Lea Halbwidl und Martin Blum, Geschäftsführer der Mobilitätsagentur

Die Ergebnisse der Abstimmung über die Varianten im Detail finden Sie hier: Varianten-Entscheidung Argentinierstraße